Hanse: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Januar 2018, 21:30 Uhr

Hansekoggen waren Schiffe, in die viele Waren passten. Diese Kogge kann man heute in einem Museum von Bremerhaven sehen, das zu Bremen gehört.

Die Hanse war ein Bündnis von Kaufleuten im Mittelalter. Später kamen auch Städte hinzu. Die etwa 200 Städte konnten gemeinsam mehr erreichen, um die Kaufleute zu schützen. Heute gibt es noch Städte, die früher in der Hanse waren und sich stolz Hansestadt nennen.

Kaufleute reisten von Ort zu Ort, um Waren billig einzukaufen und teuer zu verkaufen. Die Reisen waren im Mittelalter aber sehr gefährlich, weil es noch keine richtige Polizei gab. Darum schlossen sich Kaufleute in Vereinen oder Bündnissen zusammen.

Heute weiß man nicht mehr genau, wie die Hanse entstanden ist. Das Wort bedeutet so viel wie Schar oder Gefolgschaft. Um das Jahr 1150 kam es wohl zu einer Hanse von Kaufleuten, vor allem im Norden von Deutschland.

Hundert bis 200 Jahre später aber wurden auch Städte Mitglied in der Hanse. Auch sie wollten einander schützen, außerdem hatten in vielen Städten sowieso die reichen Kaufleute das Sagen. Es gab auch Hansetage, das waren große Treffen der Kaufleute und Städte. Die Hanse war aber kein richtiger Verein oder Staat. Die Städte blieben frei, das zu tun, was sie selber für richtig hielten.

Am Ende des Mittelalters wurde die Hanse immer unwichtiger. Zum einen lag das daran, dass die Europäer Amerika entdeckten. Der Handel im Norden von Deutschland, mit der Ostsee, war darum nicht mehr ganz so bedeutend. Vor allem aber wurden die Fürsten damals mächtiger. Es war dann ein Herzog oder Bischof, der in einem Gebiet bestimmen konnte.

Was hat die Hanse gemacht?

Das Hansekontor in Antwerpen, auf einem Bild aus späterer Zeit. Heute liegt Antwerpen in Belgien.

Kaufleute haben ihre Waren am liebsten gleich dort verkauft, wo sie gebraucht wurden. Darum gründeten sie sogenannte Kontore. Ein Kontor ist ein Haus oder Ort, an dem Kaufleute sich aufhalten konnten und andere Kaufleute kennenlernten.

Das erste Kontor haben Deutsche in Flandern errichtet, in der reichen Handelsstadt Brügge. Auch in London, später sogar in Norwegen und Russland gründete man Kontore. Für die damalige Zeit lagen solche Städte weit entfernt. Es war sehr hilfreich für einen Kaufmann, wenn er im Kontor übernachten konnte und dort sicher vor Räubern war.

Außerdem sorgte die Hanse dafür, dass die Wege sicherer wurden. Wer mit dem Schiff über die Ostsee oder Nordsee reiste, musste immer Angst vor Piraten haben. Kaufleute und Städte der Hanse haben Geld gegeben, um Piraten zu bekämpfen. Schiffe von Hansestädten haben sogar Kriege geführt, zum Beispiel gegen den König von Dänemark.

Was ist eine Hansestadt?

Wenn eine Stadt der Hanse beitreten wollte, musste sie zwar etwas bezahlen. Dieses Geld nannte man ebenfalls „Hanse“. Doch gab es keine Liste, welche Stadt genau zur Hanse gehörte. Kein Vertrag legte fest, was die Hanse war oder was sie tat. Darum ist es heute nicht genau bekannt, welche Städte tatsächlich Hansestädte waren.

Das Rathaus von Tartu, der zweitgrößten Stadt von Estland. Hier ein Bild aus dem Jahr 2005: Man feiert den Hansetag, ein Treffen von Menschen aus Hansestädten in Europa.

Die wichtigsten Städte lagen in Norddeutschland, an der Küste oder an großen Flüssen. Vor allem denkt man heute an Lübeck an der Ostsee, aber auch an Hamburg, Bremen und Rostock. Köln war Hansestadt, aber auch aus anderen Gründen bedeutend. Einige Städte liegen heute gar nicht mehr in Deutschland, wie Danzig in Polen.

Gibt es heute noch Hansestädte?

Bis zum Jahr 1990 haben sich in Deutschland nur drei Städte Hansestadt genannt: Hamburg, Bremen und Lübeck. Seitdem wurden daraus über zwanzig. Die „Freie und Hansestadt Hamburg“ und die „Freie Hansestadt Bremen“ sind sogar Bundesländer. Mittlerweile gibt es die „Neue Hanse“. Das ist eine Partnerschaft von Städten, die gern mehr zusammenarbeiten wollen.

Heutzutage nennt eine Stadt sich Hansestadt, weil sie stolz auf ihre Geschichte ist. Außerdem hört es sich gut an: Man hofft, dass auf diese Weise mehr Touristen von der Stadt erfahren. Ansonsten hat es keine Bedeutung, sie haben nicht mehr Rechte als andere Städte auch. Gerade große Städte wie Köln, Duisburg oder auch Arnheim in den Niederlanden verzichten oft auf den Titel Hansestadt.

Übrigens kann auch ein einzelner Mensch „Hanseat“ sein. So jemand fühlt sich sehr mit seiner Hansestadt verbunden. Ein Hanseat hält sich auch für einen Mann von Welt, der sich für andere Länder interessiert – wie die reichen Kaufleute der Hanse.




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