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Version vom 2. Mai 2021, 05:24 Uhr
Der Schmied ist ein Handwerker, der Metall bearbeitet. Seinen Beruf gibt es bereits seit der Entdeckung der Metalle. Am Anfang stellte ein Schmied vieles her, was die Menschen benötigten: Werkzeuge, Nägel, Hufeisen, Gitter, Ketten, aber auch Schmuck und vieles anderes mehr. Im Lauf der Zeit sind daraus die verschiedenen Berufe der Metallbauer geworden. Ein Metallbauer kann zum Beispiel Fensterrahmen, Treppen oder Spielgeräte aus Metall bauen.
Wer heute Schmied werden will, kann diesen Beruf durch eine Ausbildung lernen. Genau genommen heißt der Beruf heute „Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“. Die Ausbildung findet in einem Betrieb statt. An einigen Tagen besucht der Lehrling auch eine Berufsschule.
Heute gibt es viel weniger Schmiede, denn früher brauchte man Dinge aus Metall, die heute oft aus Plastik oder anderen Stoffen sind. Viele dieser Berufsleute nennen sich lieber Kunstschmied. Sie stellen heute Sachen her, die man nicht unbedingt braucht. Sie fertigen Schilder an oder kunstvolle Tore und anderes, was besonders schön sein soll. Diese Kunstschmiede arbeiten noch weitgehend so, wie der Dorfschmied aus alter Zeit.
Ein besonderer Schmied ist der Hufschmied. Dieser stellt „Schuhe“ für Pferde her: Das sind die Hufeisen. In den Jahren nach 1950 wurden die meisten Pferde durch Autos ersetzt, darum braucht man heute weniger solcher Hufschmiede. Im Pferdesport sind sie aber heute nach wie vor wichtig.
Wie arbeitet ein Schmied?
Der Schmied formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Er erhitzt das Rohmetall, zum Beispiel Eisen, bis es glüht. Dazu legt er es in ein Feuer, in dem Holzkohle oder Kohle verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Die Feuerstelle heißt Esse.
Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiß. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen großen Eisenklotz, den Amboss. Dann schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form.
An der Farbe erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiß genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer. Ein besonders fleißiger Schmied hat mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeitet er abwechselnd und legt sie zum Erhitzen in die Esse zurück. So hat er keine Wartezeiten.
Wie macht der Schmied das Roheisen stabiler?
Zu Beginn der Eisenzeit brauchten die Leute vor allem Werkzeuge wie Messer, Beile, Hämmer, Zangen oder Schaufeln. Aber auch Waffen wie Schwerter waren begehrt, dazu Lanzenspitzen und Pfeilspitzen. Der Schmied konnte diese aber nicht einfach aus Roheisen herstellen, denn sie würden brechen. Er musste also das Roheisen zuerst veredeln.
Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Reste von Steinen, Kohle und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisenstück aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne.
Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht man eine Fabrik mit einem Hochofen.
Arbeitet ein Schmied ganz allein?
Wenn es nur um ein Messer oder einen Kerzenständer geht, kann der Schmied das alleine mit dem Hammer erledigen. Für Schmiedeeisen hingegen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In Deutschland nennt man ihn „Vorschlaghammer“, in der Schweiz auch „Schlegel“.
Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heißt das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so „trrrrr“ macht, heißt das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen.
Gab es früher schon Schmiede-Maschinen?
Der Schmied brauchte sehr viel Körperkraft. Deshalb erfanden die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen. Diese funktionierten mit Wasserkraft. Das ist wie bei einer Wippe, wie sie auf dem Spielplatz steht.
Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen Arm, der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heißes Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss.
Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt, meist in einem Freilichtmuseum. Sie zeigen, wie früher schon menschliche Kraft durch kluge Technik unterstützt wurde.
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit Dampfmaschinen betrieben, später mit elektrischen Motoren. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Großteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei.
Was ist aus dem alten Schmiedehandwerk geworden?
Noch nach 1950 gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und Werkzeuge wie Zangen oder Schaufeln herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied, den Kunstschmied und viele andere mehr. Auch der Schlosser war eigentlich ein Schmied: Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für Kirchen, Wohnhäuser oder Truhen.
Bei uns dauert die Ausbildung zum „Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“ drei bis vier Jahre. Der Lehrling braucht gute Kenntnisse in Mathematik und Physik und er muss sich vorstellen können, wie ein Gegenstand im Raum aussieht. In der Ausbildung lernt er, welche Werkzeuge es gibt und wie er ihnen umgeht. Er muss wissen, wie man technische Zeichnungen liest, wie man verschiedene Werkstoffe miteinander verbinden kann und auch, wie man mit Kunden umgeht. Er lernt auch, wie er sicher arbeiten kann, denn immerhin hat er mit Feuer und heißem Metall zu tun und er muss auch die Augen und Ohren gut schützen.
Andere Schmiede konzentrierten sich schon früher auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefäße, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und größere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden gebraucht, um aus Milch Käse zu machen. Heute gibt es für all diese verschiedenen Fachrichtungen eigene Ausbildungen.
Geschmiedete Grabkreuze waren früher sehr beliebt.
Dieser schwere Schmiedehammer wird durch ein Wasserrad angetrieben.
Diese modernere Schmiede-Maschine arbeitet mit Elektrizität.
Hier sieht man einen Schmied bei der Arbeit.
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