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Version vom 30. Mai 2015, 16:14 Uhr
Unter Radioaktivität versteht man Strahlen, die man weder hört, noch sieht oder spürt. Normalerweise ist ein Atom stabil, es bleibt so, wie es ist. Bei einigen Arten von Atomen aber kann der Atomkern zerfallen. Dabei kommen Strahlen frei, die viel Energie in sich haben. Die Alphastrahlung sind die positiv geladenen Kerne des Edelgases Helium. Betastrahlung besteht aus Elektronen, und Gammastrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die energiereichste.
Radioaktivität kommt in der Natur vor. So eine natürliche Radioaktivität stammt zum Beispiel vom Uran, Polonium, Radium oder Thorium. Forscher wie Antoine Becquerel sowie Pierre und Marie Curie haben diese Radioaktivität schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt.
Was passiert beim Zerfall von Atomkernen?
Wenn ein Neutron auf einen Atomkern prallt, spaltet sich der Atomkern zu kleineren Atomkernen. Bei dieser Spaltung setzt sich Energie frei, die radioaktive Strahlung. Auch neue Neutronen entstehen, die wieder auf einen anderen Atomkern aufprallen. Dies ist eine Kernreaktion. Die Energie, welche bei der Spaltung entsteht, nützt man zur Erzeugung von elektrischem Strom.
Radioaktivität misst man mit dem sogenannten Geigerzähler. Dieses Gerät misst die Strahlenintensität in der Maßeinheit Becquerel. Ein Becquerel gibt die Anzahl der Atomkerne an, die in einer Sekunde zerfallen. Zudem gibt es eine weitere Maßeinheit, die rem oder millirem. Diese Einheit misst die Strahlenbelastung auf Lebewesen.
Wozu ist Radioaktivität gut?
Menschen haben sich die Radioaktivität zunutze gemacht. Zunächst einmal sind die Gamma-Strahlen nützlich. Ein Arzt kann damit den Körper des Menschen durchleuten. So sieht er hinein, ohne jemanden aufschneiden zu müssen. Die Strahlen gehen durch den Körper hindurch und gelangen dann auf einen Film. Die Strahlen machen den Film dunkel. Weil die Strahlen aber zum Beispiel kaum durch Knochen gehen, sind diese auf dem Film gut sichtbar. Man nennt diesen Vorgang nach ihrem Entdecker Röntgen.
Zudem werden radioaktive Strahlen in verschiedenen Geräten und Maschinen verwendet. Es gibt sie in Rauchmeldern und man überprüft mit ihnen Schweißnähte. Die wichtigste Anwendung von Kernenergie bleibt aber die Erzeugung von elektrischer Energie.
Welches waren die größten Unfälle mit Radioaktivität?
Tschernobyl ist eine Stadt in der Ukraine, in der ein großes Atomkraftwerk in Betrieb war. Am 26. April 1986 zerstörten zwei Explosionen einen Reaktor des Atomkraftwerkes. Die austretende Radioaktivität hat große Teile von Russland, Weißrussland und der Ukraine verseucht. Die radioaktive Wolke zog bis zum Nordpol, die Strahlung war auch in Westeuropa messbar. Das war der schlimmste Atomunfall der Geschichte. Heute gleicht Tschernobyl einer Geisterstadt. Die Strahlung ist immer noch so hoch, dass kein Mensch dort dauerhaft leben kann.
Fukushima ist eine Stadt in Japan. Auch hier wurde ein großes Atomkraftwerk erbaut und in Betrieb genommen. Am 11. März 2011 wurde dieses Atomkraftwerk durch ein schweres Erdbeben und einem darauffolgenden Tsunami, das ist eine unvorstellbar riesige Wasserwelle, die weit ins Land schwappt, sehr schwer beschädigt. Die Atomstrahlung verseuchte die Luft, den Boden, das Wasser und die Pflanzen der gesamten Region. Der Unfall ist immer noch nicht unter Kontrolle. Immer wieder treten Lecks im Schutzmantel des Reaktors auf und radioaktiv verseuchtes Wasser tritt aus.