Kompass: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(Schön! Wird verschoben.)
(Hinweis eines aufmerksamen Klexikon-Besuchers, aber statt zwar. Vielen Dank!)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(31 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:CompassUseTarget.jpg|mini|Peilen mit einem Wanderkompass: Die drehbare Scheibe des Kompasses wird so eingestellt, dass die rote Nadelspitze mit dem N auf dem Rand übereinstimmt. Dann „zielt“ man mit dem Kompass auf die Bergspitze und liest auf dem Rand die Gradzahl ab, hier etwa bei 130°. Der Berg befindet sich also in südöstlicher Richtung. Dabei muss man den Kompass aber immer genau waagerecht halten, damit sich die Nadel frei bewegen kann und nicht „verkantet“.]]
[[Datei:CompassUseTarget.jpg|mini|Peilen mit einem Wanderkompass: Die drehbare Scheibe des Kompasses wird so eingestellt, dass die rote Nadelspitze mit dem N auf dem Rand übereinstimmt. Dann „zielt“ man mit dem Kompass auf die Bergspitze und liest auf dem Rand die Gradzahl ab, hier etwa bei 130 Grad. Der Berg befindet sich also in [[Himmelsrichtung|südöstlicher Richtung]]. Dabei muss man den Kompass aber immer waagerecht halten, damit sich die Nadel frei bewegen kann und nicht „verkantet“.]]
Einen Kompass braucht man, um die [[Himmelsrichtung]] zu bestimmen. Es gibt zwei Arten von Kompassen: Magnetkompass und Kreiselkompass.  
Mit einen Kompass kann man sehen, wo welche [[Himmelsrichtung]] ist. Es gibt zwei Arten von Kompassen: Magnetkompass und Kreiselkompass.  


Ein Magnetkompass hat einen kleinen beweglichen Zeiger, den man Kompassnadel nennt. Diese Nadel ist magnetisch und zeigt immer ungefähr nach Norden. Das liegt daran, dass die [[Erde (Planet)|Erde]] viel Eisen enthält und deshalb selbst wie ein riesiger Magnet wirkt. Wenn man den Kompass so dreht, dass das N auf dem Gehäuse mit der farbigen Nadelspitze übereinstimmt, kann man auch die anderen Himmelsrichtungen ablesen.  
Ein Magnetkompass hat einen kleinen beweglichen Zeiger, den man Kompassnadel nennt. Diese Nadel ist magnetisch und zeigt immer ungefähr nach [[Norden]]. Das liegt daran, dass die [[Erde]] viel [[Eisen]] enthält und deshalb selbst wie ein riesiger [[Magnet]] wirkt. Wenn man den Kompass so dreht, dass das N auf dem Gehäuse mit der farbigen Nadelspitze übereinstimmt, kann man auch die anderen Himmelsrichtungen ablesen.  


Um Richtungen noch genauer bestimmen zu können, haben die meisten Kompasse einen Kranz mit Gradeinteilung. Manche haben auch einen Spiegel oder andere Vorrichtungen, um noch besser „peilen“ zu können. Damit ist gemeint, dass man zum Beispiel auf eine Turmspitze oder einen Berggipfel „zielt“, um feststellen zu können, in welcher Richtung vom Betrachter sie sich befinden. Mit Hilfe einer [[Landkarte]] kann man so feststellen, wo man sich selbst befindet und wohin man weiter gehen oder fahren muss.  
Um Richtungen noch genauer bestimmen zu können, haben die meisten Kompasse einen Kranz mit Grad-Einteilung. Manche haben auch einen Spiegel oder andere Vorrichtungen, damit man noch besser „peilen“ kann. Damit ist gemeint, dass man zum Beispiel auf eine [[Turm]]spitze oder einen Berggipfel „zielt“, um feststellen zu können, in welcher Richtung vom Betrachter sie sich befinden. Mit Hilfe einer [[Landkarte]] kann man so feststellen, wo man sich selbst befindet und wohin man weiter gehen oder fahren muss.  


Magnetkompasse haben aber einen kleinen Nachteil: Der magnetische Pol der Erde weicht etwas vom geografischen Pol ab, und auch das Magnetfeld wirkt nicht überall gleich. Deshalb sind Magnetkompasse immer ein bisschen ungenau. Für Wanderungen in der Natur sind sie zwar immer noch zuverlässiger als die meisten Navigationsgeräte. Auf Schiffen und in Flugzeugen braucht man aber viel genauere Kompasse. Deshalb benutzt man hier sogenannte Kreiselkompasse. Diese haben in ihrem „Bauch“ einen Kreisel, der sich ständig sehr schnell dreht und sich dabei von selbst an der Erdachse ausrichtet.  
Magnetkompasse haben aber einen kleinen Nachteil: Der magnetische Pol der Erde weicht etwas vom geografischen Pol ab, und auch das Magnetfeld wirkt nicht überall gleich. Deshalb sind Magnetkompasse immer ein bisschen ungenau. Beim Wandern in der [[Natur]] sind sie aber immer noch zuverlässiger als die meisten Navigationsgeräte.  


[[Kategorie:Klexikon-Artikel]]
== Wie kann ein Kreisel die Himmelsrichtung anzeigen? ==
[[Datei:Gimbal-3-axis-brass.png|mini|In dieser komplizierten Aufhängung lässt sich der grüne Ring wirklich in jede denkbare Richtung verdrehen. Das nennt man eine "kardanische Aufhängung".]]
Auf [[Schiff]]en und in [[Flugzeug]]en braucht man aber viel genauere Kompasse. Deshalb benutzt man hier sogenannte [[Kreisel]]kompasse. Damit ein Kreisel eine Himmelsrichtung anzeigen kann, muss er auf eine ganz besondere Art eingebaut werden. Der Kreisel muss so aufgehängt sein, dass er sich völlig frei bewegen kann. Dies Aufhängung nennt man „kardanische Aufhängung“.
 
Im Bild rechts kann man das sehen: Der grüne Ring alleine kann im roten Ring beliebig um seine Drehachse verdreht werden. Der rote Ring ist aber wieder drehbar im goldenen Ring aufgehängt. So kann man den grünen Ring mit dem roten zusammen noch zusätzlich um diese [[Achse]] verdrehen. Zuletzt kann man schließlich den grünen Ring, zusammen mit dem roten und dem goldenen, um die Achse des goldenen Ringes verdrehen. Durch diese komplizierte kardanische Aufhängung kann man den grünen Ring in jede denkbare Position verdrehen.
 
Wenn man einen Kreisel kardanisch aufhängt und ihn in Drehung versetzt, dann behält die Drehachse des Kreisels immer dieselbe Richtung. Egal wie man die Aufhängung hin oder her bewegt, und egal, ob man sie in irgendeine Richtung dreht. Immer behält der Kreisel seine Drehachse bei. Dies ist eine besondere Eigenschaft des Kreisels. Wenn man also den Kreisel so kreiseln lässt, dass seine Achse dieselbe Richtung wie die [[Erdachse]] hat, dann ändert sich diese Richtung in der kardanischen Aufhängung auch nicht mehr. So kann man jederzeit an der Kreiselachse erkennen, wo Norden und wo [[Süden]] ist.
 
Der Kreisel im Kreiselkompass wird aber nicht wie ein Spielzeugkreisel von Hand angedreht. Er wird zum Beispiel mit Elektromagneten angetrieben. So wird er auch nicht langsamer.
 
<gallery>
Space Camp Multi Axis Trainer in use.jpg|[[Astronaut]]en trainieren auch in einem Sitz, der kardanisch aufgehängt ist. So kann man den Astronauten in jede beliebige Richtung drehen.
Güroskoop.jpg|Dieser Mann hält einen drehenden Kreisel fest, der kardanisch aufgehängt ist. Egal wie der Mann den Griff bewegt, die Drehachse des Kreisels behält immer die gleiche Richtung.
Gyroskop2 hg.jpg|Beim [[Kreisel]]kompass eines Flugzeugs lässt sich nur sehr schwer erkennen, was sich wie drehen kann.
JMSDF Ship compass.JPG|Auf Schiffen wird ein Magnetkompass auch kardanisch aufgehängt. Er soll so immer waagerecht sein, selbst wenn das Schiff stark schaukelt.
</gallery>
 
 
 
{{Artikel|mini=ja}}
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]

Aktuelle Version vom 17. April 2023, 09:28 Uhr

Peilen mit einem Wanderkompass: Die drehbare Scheibe des Kompasses wird so eingestellt, dass die rote Nadelspitze mit dem N auf dem Rand übereinstimmt. Dann „zielt“ man mit dem Kompass auf die Bergspitze und liest auf dem Rand die Gradzahl ab, hier etwa bei 130 Grad. Der Berg befindet sich also in südöstlicher Richtung. Dabei muss man den Kompass aber immer waagerecht halten, damit sich die Nadel frei bewegen kann und nicht „verkantet“.

Mit einen Kompass kann man sehen, wo welche Himmelsrichtung ist. Es gibt zwei Arten von Kompassen: Magnetkompass und Kreiselkompass.

Ein Magnetkompass hat einen kleinen beweglichen Zeiger, den man Kompassnadel nennt. Diese Nadel ist magnetisch und zeigt immer ungefähr nach Norden. Das liegt daran, dass die Erde viel Eisen enthält und deshalb selbst wie ein riesiger Magnet wirkt. Wenn man den Kompass so dreht, dass das N auf dem Gehäuse mit der farbigen Nadelspitze übereinstimmt, kann man auch die anderen Himmelsrichtungen ablesen.

Um Richtungen noch genauer bestimmen zu können, haben die meisten Kompasse einen Kranz mit Grad-Einteilung. Manche haben auch einen Spiegel oder andere Vorrichtungen, damit man noch besser „peilen“ kann. Damit ist gemeint, dass man zum Beispiel auf eine Turmspitze oder einen Berggipfel „zielt“, um feststellen zu können, in welcher Richtung vom Betrachter sie sich befinden. Mit Hilfe einer Landkarte kann man so feststellen, wo man sich selbst befindet und wohin man weiter gehen oder fahren muss.

Magnetkompasse haben aber einen kleinen Nachteil: Der magnetische Pol der Erde weicht etwas vom geografischen Pol ab, und auch das Magnetfeld wirkt nicht überall gleich. Deshalb sind Magnetkompasse immer ein bisschen ungenau. Beim Wandern in der Natur sind sie aber immer noch zuverlässiger als die meisten Navigationsgeräte.

Wie kann ein Kreisel die Himmelsrichtung anzeigen?

In dieser komplizierten Aufhängung lässt sich der grüne Ring wirklich in jede denkbare Richtung verdrehen. Das nennt man eine "kardanische Aufhängung".

Auf Schiffen und in Flugzeugen braucht man aber viel genauere Kompasse. Deshalb benutzt man hier sogenannte Kreiselkompasse. Damit ein Kreisel eine Himmelsrichtung anzeigen kann, muss er auf eine ganz besondere Art eingebaut werden. Der Kreisel muss so aufgehängt sein, dass er sich völlig frei bewegen kann. Dies Aufhängung nennt man „kardanische Aufhängung“.

Im Bild rechts kann man das sehen: Der grüne Ring alleine kann im roten Ring beliebig um seine Drehachse verdreht werden. Der rote Ring ist aber wieder drehbar im goldenen Ring aufgehängt. So kann man den grünen Ring mit dem roten zusammen noch zusätzlich um diese Achse verdrehen. Zuletzt kann man schließlich den grünen Ring, zusammen mit dem roten und dem goldenen, um die Achse des goldenen Ringes verdrehen. Durch diese komplizierte kardanische Aufhängung kann man den grünen Ring in jede denkbare Position verdrehen.

Wenn man einen Kreisel kardanisch aufhängt und ihn in Drehung versetzt, dann behält die Drehachse des Kreisels immer dieselbe Richtung. Egal wie man die Aufhängung hin oder her bewegt, und egal, ob man sie in irgendeine Richtung dreht. Immer behält der Kreisel seine Drehachse bei. Dies ist eine besondere Eigenschaft des Kreisels. Wenn man also den Kreisel so kreiseln lässt, dass seine Achse dieselbe Richtung wie die Erdachse hat, dann ändert sich diese Richtung in der kardanischen Aufhängung auch nicht mehr. So kann man jederzeit an der Kreiselachse erkennen, wo Norden und wo Süden ist.

Der Kreisel im Kreiselkompass wird aber nicht wie ein Spielzeugkreisel von Hand angedreht. Er wird zum Beispiel mit Elektromagneten angetrieben. So wird er auch nicht langsamer.





Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Kompass findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.