Verb
Das Verb ist eine Wortart. Man sagt dazu auf Deutsch auch Tuwort oder Zeitwort. Das Verb ist wohl die wichtigste Wortart, wenn man einen Satz bildet. In dem Satz „Janine geht ins Theater“ ist „geht“ das Verb.
Verben haben eine Grundform. So stehen sie im Wörterbuch: „lachen“, „grübeln“, „sein“, „haben“, „sich anstellen“ sind solche Grundformen von Verben. In einem Satz steht das Verb aber meist in einer veränderten Form: Man sagt, es wurde konjugiert.
Das Verb passt sich der Person oder der Sache an, welche handelt. In „Janine geht ins Theater“ steht „geht“, weil Janine nur eine Person ist. In „Janine und Alice gehen ins Theater“ steht „gehen“, weil es mehr als eine Person sind.
Das Verb passt sich nicht nur an die Zahl an. Man kann damit auch die Zeit angeben: „Janine und Alice gingen ins Theater“ bedeutet, dass das in der Vergangenheit passiert ist. Das Verb zeigt also die Zeit an, das Tempus. Weil das Verb das kann, heißt es auch Zeitwort.
Was für Arten von Verben gibt es?
In der Grammatik unterteilt man die Verben in Vollverben und Hilfsverben. Das Vollverb kann als alleiniges Verb im Satz stehen. Zusammen mit einem Substantiv reicht das aus, um einen vollständigen Satz zu bilden: „Tom lachte.“ „Julia singt.“ „Fische schwimmen.“
Ein Hilfsverb hingegen kann nicht als einziges in einem Satz stehen. Es hilft einem anderen Verb. Die Vorgegenwart braucht zwei verschiedene Hilfswerben: Im Satz „Tom hat gelacht“ stehen das Hilfsverb „hat“ und das Vollverb „gelacht“. Im Satz „Petra ist geschwommen“ steht das Hilfsverb „ist“. Die Zukunftsform lautet zum Beispiel: „Klaus und Susanne werden heiraten“. Da ist das Hilfsverb „werden“.
Haben, sein und werden sind drei Hilfsverben, die man sehr oft verwendet. Allerdings können sie auch als Vollverben dienen: „Er hat eine Katze.“ „Ich bin Schülerin.“ „Die Pflanzen werden noch größer.“
Eine besondere Art von Hilfsverben sind die Modalverben: dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen. „Ich darf den Fernseher einschalten.“ „Alle Kinder müssen zur Schule gehen.“ „Der Hund will die Katze jagen.“ Modalverben können nur ausnahmsweise allein im Satz stehen, beispielsweise „Ich muss aufs Klo!“
Man kann Verben auch nach ihrer Bedeutung einteilen. Viele Verben besagen, dass jemand etwas tut. Das sind Handlungsverben oder Tätigkeitsverben: „Die Kinder gehen nach Hause.“ „Ich spiele im Garten.“ „Tom lachte darüber.“
Andere Verben benennen einen Vorgang. Sie geben an, was sich ändert oder länger andauert. Beispiele: „Franziska wächst noch.“ „Der Wasserhahn tropfte laut.“ „Die Blätter fallen von den Bäumen.“
Wiederum andere Verben heißen Zustandsverben. Sie zeigen einen Zustand: So ist etwas, etwas bleibt. „Raketen fliegen schneller als Flugzeuge.“ „Der Papst lebt im Vatikan.“ „In Paris steht der Eiffelturm.“
Wie kann ein Verb anzeigen, wann etwas geschieht?
Das Verb kann in verschiedenen Zeitformen stehen und damit anzeigen, wann etwas geschah, geschieht oder geschehen wird. Diese Zeitformen haben eindeutige lateinische Namen. In der deutschen Sprache können die Namen verschieden sein. Das hängt etwas vom Land und von der Schule ab.
Am einfachsten ist das Präsens, die Gegenwart. „Ich schreibe einen Brief“ ist ein solcher Satz. Er beschreibt, was ich gerade tue. Das Präsens beschreibt aber auch, was immer gilt, zum Beispiel „Die Erde dreht sich um die Sonne“.
Was kurz vor der Gegenwart geschehen ist, beschreibt man im Perfekt oder, wie man auch treffend sagt, in der Vorgegenwart: „Weil ich den Wecker nicht eingestellt habe, komme ich jetzt zu spät“.
Was schon lange vergangen ist, beschreiben wir im Präteritum oder Imperfekt, auch Vergangenheitsform genannt. Alle Märchen beginnen so: „Es war einmal…“. Wichtig ist dabei, dass alle Könige, Prinzessinnen und anderen Personen längst gestorben sind und nichts mehr mit der Gegenwart zu tun haben.
Was schon vor der Vergangenheit geschehen ist, beschreiben wir im Plusquamperfekt. Ein Beispiel: „Als der Prinz zum Schloss kam, war die Dornenhecke bereits bis in den Himmel gewachsen.“ „War gewachsen“ steht im Plusquamperfekt. Plusquamperfekt und Imperfekt gehören also zusammen wie Perfekt und Präsens.
Das Futur oder die Zukunftsform beschreibt, was erst kommen wird. Ein Beispiel: „Die Sonne wird auch morgen wieder aufgehen.“ Etwas Zukünftiges kann man aber auch mit einer Präsens-Form beschreiben. Man sagt zum Beispiel: „Wir gehen morgen schwimmen.“ Das Verb steht hier eigentlich in der Gegenwart, aber zusammen mit dem „morgen“ wird daraus im ganzen Satz eine Zukunftsform. Diesen „Trick“ wenden wir häufig an.
Was ist der Modus eines Verbs?
Der Modus ist die Art und Weise, wie etwas gesagt wird. Wir kennen drei verschiedene Modi: Indikativ, Imperativ und Konjunktiv.
Im Indikativ sprechen wir normalerweise. „Ich bin glücklich.“ „Hast du Angst?“ oder „Das Wasser war kalt“ sind Sätze im Indikativ oder in der Aussageform. Man nennt sie auch „Wirklichkeitsform“.
Der Imperativ ist die Befehlsform: „Sei Still!“, „Hört auf damit!“ oder „Arbeitet bitte langsam!“ sind Beispiele dafür.
Der Konjunktiv ist die Möglichkeitsform. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Den Konjunktiv I, also den „Konjunktiv eins“, braucht man in der indirekten Rede: „Er hat gesagt, er komme etwas später.“
Den Konjunktiv II, also den „Konjunktiv zwei“, braucht man für Dinge, die kaum möglich sind, zum Beispiel: „Er hat gesagt, er könne fliegen.“
Manchmal behilft man sich mit einem „würde“. „Er hat gesagt, er würde etwas später kommen“ ist zwar grammatikalisch nicht korrekt, wird aber im Alltag oft so gesagt.
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