Stimme
Mit Stimme meint man, dass Menschen Laute für die Sprache erzeugen. Menschen kann man an der Stimme wiedererkennen. Mit der Stimme singt man auch. Wir hören also einen Schall oder Töne, die durch die Stimme erzeugt werden.
Wer gut sprechen oder singen will, muss seine Stimme trainieren. Man lernt, deutlich zu sprechen und lange zu sprechen, ohne, dass die Stimme zu schmerzen beginnt. Wenn man zu lange spricht, kann man nämlich heiser werden. Auch bei einer Entzündung passiert das, etwa, wenn man erkältet ist.
An der Stimme kann man erkennen, ob jemand zum Beispiel glücklich, traurig oder wütend ist. Sänger nutzen die Stimme, um Musik zu machen. Man unterscheidet Sängerstimmen nach der Höhe: Eine tiefe Männerstimme ist der Bass, dann folgen nach oben der Bariton und der Tenor. Dann folgt bei den Frauen die Alt-Stimme und schließlich zuoberst der Sopran.
Unter dem Ausdruck „Stimme“ versteht man aber auch noch etwas anderes. „Seine Stimme abgeben“ ist ein Ausdruck, den man oft in der Politik verwendet. Er bedeutet, dass die Stimmberechtigten ihre Meinung verbindlich kundtun können. Sie können zum Beispiel zum Bau eines neuen Tunnels oder einer Schule „Ja“ oder „Nein“ sagen. In einer Demokratie gewinnt dann die Mehrheit. Allerdings wird die Meinung dann meist nicht gesagt, sondern auf einen vorgedruckten Zettel geschrieben und in eine Urne geworfen. Trotzdem sagt man auch dann, dass eine „Stimme“ abgegeben wurde.
Wie entsteht die Stimme?
Die Stimme entsteht im Kehlkopf. Vor allem bei manchen Männern sieht man vorne im Hals den Adamsapfel, hinter dem sich der Kehlkopf verbirgt. Dort drin liegen zwei Stimmlippen, die man in der Umgangssprache auch „Stimmbänder“ nennt. Sie liegen wie unsere richtigen Lippen eng beieinander. Durch Luft aus der Lunge können wir die Stimmlippen zum Schwingen bringen. Ganz ähnlich vibrieren unsere richtigen Lippen, wenn wir den Buchstaben „w“ aussprechen. Der Klang entsteht aber im Kehlkopf.
In der Kehle, im Rachen und im Mund können wir den Klang verändern. So entstehen die verschiedenen Laute. Die Schallwellen in der Luft treffen schließlich auf die Ohren anderer Menschen. Wir hören den Klang der fremden Stimme.
Die Stimmlippen vibrieren aber nicht immer, sondern nur bei den sogenannten stimmhaften Lauten. Wenn wir flüstern, sprechen wir stimmlos. Dann bilden die Stimmlippen ein Dreieck und schwingen nicht. Auch in der normalen Sprache gibt es stimmhafte und stimmlose Laute. Ein „s“ zum Beispiel kann stimmhaft oder stimmlos sein. Die Schweizer haben es da schwieriger, wenn sie Hochdeutsch sprechen wollen: In den schweizerischen Dialekten gibt es kein stimmhaftes „s“.
Auch wenn man oft von Vogelstimmen spricht: Vögel haben keinen Kehlkopf wie die Menschen, sondern einen Stimmkopf. Der funktioniert etwas anders und liegt tiefer unten. Vor allem die Singvögel erreichen damit einen besonders schönen Gesang.
Warum sprechen Männer tiefer?
Kinder haben eine höhere Stimme als Erwachsene, weil die Stimmbänder kürzer sind. Wird ein Mädchen zur Frau, dann sinkt die Stimme ein wenig. Alles wächst nämlich, auch die Stimmbänder wachsen mit. Die Frauenstimmen sind verschieden hoch und klingen verschieden, genauso wie Menschen sowieso verschieden voneinander sind.
Bei den Jungen geschieht in der Pubertät noch etwas anderes: Neben den Veränderungen in den Geschlechtsorganen beginnen auch der Bart und andere Körperbehaarung zu wachsen und die Stimme verändert sich. Innerhalb einiger Wochen, Monate oder sogar Jahre wird die Stimme merklich tiefer. Das hat damit zu tun, dass sich der Kehlkopf verändert und die Stimmlippen sich verlängern. Man nennt das Stimmwechsel oder Stimmbruch.
Während des Stimmbruchs haben Jungen oft Schwierigkeiten, ihre Stimme zu kontrollieren. Sie kann mal kindlich hoch und dann wieder männlich tief klingen. Das ist vielen Jungen peinlich. Machen kann man dagegen jedoch nichts. Man muss einfach reden und wird irgendwann hören, dass die Stimme wieder sicher klingt und nun tiefer ist.
Männer haben mit dem Stimmbruch ein weiteres Merkmal, das sie von Frauen oder von Jungen unterscheidet. So braucht man den Menschen gar nicht zu sehen: Auch am Telefon oder am Radio erkennt man einen Mann meistens an der tieferen Stimme.
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