Jesse James
Jesse James war ein Bandit in Zeit des Wilden Westens. Er lebte lange im US-Bundesstaat Missouri und war der Chef der James-Younger-Bande, der auch sein Bruder Frank angehörte. Billige Zeitungsromane stellten Jesse damals als „Robin Hood des Wilden Westens“ dar. In Wirklichkeit war er jedoch ein grausamer Mörder, der nur sich und seine Bande bereicherte.
Jesse und sein Bruder Frank waren Anhänger der Südstaaten. Sie wuchsen in einer Gegend auf, die vom Amerikanischen Bürgerkrieg stark verwüstet worden war. Während des Kriegs kämpften sie in einer Gruppe von Rebellen gegen Soldaten des Nordens. Als der Krieg endete, war Jesse 17 Jahre alt.
Wie wurde James zum Verbrecher?
Nach dem Bürgerkrieg schlossen sich einige der Rebellen zu einer Bande zusammen. Im Jahr 1866 überfiel die Bande eine Bank. Später folgten weitere Überfälle. Für Jesse waren die Überfälle eine Art Rache am Norden, dafür, dass seine Familie im Krieg schlecht behandelt worden sei. Jedenfalls hatte der junge Jesse viel Gewalt erlebt.
Ab dem Jahr 1873 raubte die Bande auch Eisenbahnzüge aus. Den ersten Zug ließen sie nicht einfach anhalten: Sie sorgen dafür, dass der Zug entgleiste. Dabei kam der Lokomotiv-Führer um. Beim Überfall trugen die Männer Masken des Ku-Klux-Klan.
Viele Menschen bekamen Angst, mit dem Zug durch Missouri zu fahren. Die Eisenbahngesellschaften hatten bald genug davon. Sie beauftragten Spezialagenten von der Detektei Pinterton, um die James-Younger-Bande zu fangen. Zur Bande gehörten Jesse James und sein Bruder Frank, dazu die Brüder Bob, Cole, Jim und John Younger und noch etwa ein Dutzend anderer Männer. John Younger starb bei einem Überfall auf einen Sheriff und zwei Pinkerton-Agenten.
Jesse James wurde einer der am meisten gesuchten Verbrecher der USA. Allerdings gab es auch Zeitungen wie die von John Newman Edwards. Der war im Krieg ein Hauptmann der Armee der Südstaaten gewesen. Er schrieb über die Bande wie über Helden. Dabei betonte er, dass die Bande für die Sache der Südstaaten seien.
Wie endete James?
Im Jahr 1880 trat Robert Ford der Bande bei. Er war ein großer Bewunderer der Heldengeschichten, die man sich über Jesse James erzählte. Sein Bruder Charles war bereits bei der Bande. Später arbeitete Ford jedoch heimlich mit dem Chef der Regierung von Missouri zusammen.
Im Jahr 1882 hatten die meisten Mitglieder die Bande schon verlassen. Auch Frank und Jesse James wollten irgendwann mit den Verbrechen aufhören. Die James-Brüder waren mit den Ford-Brüdern in einem Haus in Missouri. Robert Ford behauptete später, dass Jesse James vielleicht schon einen Verdacht hatte, dass Ford ihn verraten würde.
Als Jesse James auf einem Stuhl stand, um ein Gemälde abzustauben, erschoss Ford ihn von hinten. Später wollte Ford seine Belohnung vom Staat, bekam aber nur einen kleinen Teil. Er wurde sogar zum Tode verurteilt, doch der Chef der Regierung verhinderte die Hinrichtung.
Damals fanden die meisten Leute es richtig, dass Jesse James endlich gestoppt wurde. Ford gab mit seiner Tat an und ließ sich für Fotos bezahlen. Er hat die Tat sogar auf Bühnen nachgespielt.
Die Meinung vieler Menschen änderte sich langsam. Nun hielt man Robert Ford für einen Feigling, weil er James von hinten getötet hatte. Es gab auch Versuche, ihn zu töten.
Ford war mehrmals Besitzer eines Saloons für Glücksspiel. Zehn Jahre nach dem Tod von Jesse James kam ein Mann zu Ford. Dieser Mann, Edward O'Kelley, tötete Ford mit zwei Schüssen. Er hat niemals den Grund dafür gesagt. Siebentausend Leute unterschrieben eine Bitte, dass er nicht bestraft werden sollte. Das passierte dann auch nicht, auch, weil er krank war.
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