Borkenkäfer

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Borkenkäfer graben sich unter die Rinde von Nadelbäumen und können einen Baum zum Absterben bringen.

Borkenkäfer sind eine Gruppe von Käfern. Die meisten Borkenkäfer fressen sich von außen durch die Rinde eines Nadelbaums und vermehren sich dort. Bekannt sind sie, weil sie ganze Wälder zum Absterben bringen können.

Es gibt auf der ganzen Welt etwa 6.000 Arten von Borkenkäfern. Sie sind braun oder schwarz. Einzelne Arten werden etwas über einen Zentimeter lang. An ihrem Körper sieht man von oben drei Teile: Die beiden Deckflügel und den Halsschild. Darunter verbirgt sich der Kopf, den man von oben nicht sieht. Borkenkäfer gehören zum Ökosystem Wald. Sie helfen mit beim Abbau toter Bäume, damit daraus neuer Humus werden kann. Wenn sie in Massen auftreten, rechnet sie der Mensch zu den Schädlingen.

Bei uns gibt es fast nur eine besondere Art des Borkenkäfers mit dem Namen Buchdrucker. Er wird etwa fünf Millimeter lang. Der Name kommt daher: Die Larven graben Gänge unter der Rinde. Wenn man die Rinde vom Baum löst, entdeckt man ein Relief das aussieht, wie früher die Druckplatten, die man im Buchdruck verwendet hat. Waldarbeiter und selbst Förster sprachen mal vom Borkenkäfer und mal vom Buchdrucker und meinen immer denselben Käfer.

Es gibt noch einen weiteren Borkenkäfer, der dieselben Schäden anrichtet. Es ist der Kupferstecher. Er ist nur knapp drei Millimeter groß. Bei uns kommt er nicht so häufig vor.

Wie lebt der Buchdrucker?

Ein Buchdrucker von oben und von der Seite gesehen

Ein Buchdrucker kann bis zu drei Kilometer weit fliegen. Der Wind kann ihn aber noch weiter tragen. Dann setzt er sich am liebsten auf eine Fichte, eine Weißtanne oder auf eine Kiefer. Dort bohrt er sich durch die Rinde. Der Baum versucht sich mit seinem Saft, dem Harz, gegen den Eindringling zu wehren. Das gelingt ihm nur, wenn ihn nicht zu viele Käfer angreifen.

Unter der Borke gräbt das Männchen eine Höhle, die Rammelkammer. Nach der Befruchtung legt das Weibchen seine Eier unter die Borke. Etwa vierzig Larven graben sich danach ihren eigenen Gang. Sie werden sich verpuppen und ausfliegen. Das nennt man eine Generation. Etwa zehn Weibchen schaffen es, sich weiter zu vermehren. Am Ende der zweiten Generation sind es dann also etwa einhundert Weibchen. Nach der dritten Generation sind es tausend. So weit kann es in einem Jahr kommen, wenn es für die Buchdrucker geeignet ist.

Die Männchen kennen besondere Tricks: Einen Teil des Harzes können sie in Duftstoffe umwandeln. Damit „rufen“ sie weitere Männchen zu sich. So werden geeignete Bäume schnell befallen. Wenn es langsam eng wird, produzieren die Männchen einen anderen Duftstoff aus, der das Ende anzeigt. Dann kommen keine weiteren Käfer mehr und der Baum stirbt nicht ab, bevor die Jungtiere ausgeflogen sind.

Warum richten Borkenkäfer so großen Schaden an?

Diese Gänge haben die Larven eines einzigen Weibchens gegraben.

Borkenkäfer nutzen die Schwächen der Bäume aus. Dabei helfen ihnen Stürme. Wenn Bäume am Boden liegen, beginnen sie zu vertrocknen. Sie können dadurch weniger Harz herstellen und damit die Käfer bekämpfen. Trockene Jahre begünstigen dies zusätzlich. Durch den Klimawandel nehmen trockene Jahre bei uns zu.

Vielerorts haben die Menschen unnatürliche Wälder angepflanzt. Es sind Monokulturen, die meist nur aus Fichten bestehen. Diese Wälder sind allgemein weniger widerstandsfähig. Gerade Fichten fallen bei Stürmen leichter um als zum Beispiel Buchen oder Eichen. Mit ihren kurzen Wurzeln können die Fichten auch einer Trockenheit schlecht widerstehen.

Der Buchdrucker hat wenige Feinde wie etwa bestimmte Spechte. Für die Natur ist es auch nicht schlimm, wenn ein ganzer Wald zugrunde geht. Dann sterben auch die Buchdrucker ab. Die Vögel tragen Samen herbei oder es sprießen Samen, die noch im Boden lagen. Wirklich schlimm ist ein starker Befall nur für die Waldbesitzer. Wenn man die beschädigten Bäume rasch aus dem Wald holt, kann man sie zwar noch verkaufen. Sie sind aber weniger Wert als gesunde Bäume.

Manchmal sieht man im Wald Fallen mit Lockstoffen für den Buchdrucker. Damit kann man ihn aber nicht besiegen. Man kann nur feststellen, ob gerade viele oder wenige unterwegs sind. Chemische Sprühmittel gibt es zwar, aber die werden wegen ihrer Gifte kaum eingesetzt.




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