Atheismus

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Je dunkler das Blau ist, desto mehr Atheisten gibt es in den Ländern Europas.

Atheismus bedeutet, dass man nicht an einen Gott glaubt. Dabei denkt man nicht nur an einen Gott der großen Religionen, sondern auch sonst an eine übernatürliche Macht. Wer an so etwas nicht glaubt, wird Atheist genannt. In Europa sagt etwa jeder fünfte Mensch, dass er an keinen Gott und an keine übernatürliche Macht glaubt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind jedoch sehr groß.

Es gibt verschiedene Erklärungen, was genau Atheismus bedeutet. Manche Atheisten meinen, dass es auf keinen Fall einen Gott gibt. Einige von ihnen sind sogar gegen Religionen und finden, dass die Leute, die an einen Gott glauben, sich irren oder gar etwas Böses tun.

Andere Leute sagen: Man kann gar nicht beweisen, ob es einen Gott gibt oder nicht, ich lebe jedenfalls nicht so, als wenn es einen gäbe. Diesen Gedanken nennt man Agnostizismus. Dieses Wort heißt übersetzt in etwa, dass man nicht erkennen kann, ob es einen Gott gibt. Manche Menschen finden, dass der Agnostizismus eine Art des Atheismus ist.

Gab es schon immer Atheismus?

Das Fliegende Spaghetti-Monster, hier als große Puppe: Atheisten haben sich zum Spaß eine Religion ausgedacht, mit der sie sich über Religionen lustig machen. Sie sagen: Wenn jemand an Gott glaubt, könne er genauso gut an das Fliegende Spaghetti-Monster glauben. Das gäbe es nämlich auch nicht.

Schon im Altertum sprach man von Atheismus. Das war vor allem ein Vorwurf oder ein Schimpfwort: Damit griff man Menschen an, deren Glauben man nicht mochte. Die Andersgläubigen glaubten angeblich nicht an Gott, zumindest nicht an den „richtigen“. Man hat den Atheisten auch vorgeworfen, dass sie böse sind und Regeln brechen, weil sie sich nicht vor der Strafe durch Gott fürchten.

Lange Zeit gab es nur wenige Menschen, die sich selbst Atheist nannten. Sie wären von Juden, Muslimen und Christen wahrscheinlich verfolgt worden. Außerdem wussten die Menschen lange Zeit wenig darüber, wie die Welt funktionierte, wie zum Beispiel die Erde entstanden ist. Es lag nahe zu glauben, dass ein Gott die Welt erschaffen habe. Das heißt aber nicht, dass alle Menschen an alles geglaubt haben, was ihre Kirche ihnen gesagt hat.

Im Laufe der Zeit hat die Wissenschaft jedoch vieles erklärt. Außerdem trauten sich mehr und mehr Menschen, anders zu denken als die Tradition und die Kirche. Das war so vor allem seit der Zeit der Aufklärung, vor etwa 200 bis 300 Jahren.

Darf man überall nicht an Gott glauben?

Auf einem Treffen für Atheisten: Fauzia Ilyas protestiert gegen die Todesstrafe für Atheisten, die in Pakistan angeklagt wurden.

In einigen Ländern hat der Staat eine bestimmte Meinung was Gott angeht. In Frankreich zum Beispiel müssen Staat und Kirche getrennt sein, das heißt, dass der französische Staat unabhängig von der Kirche sein will. Andere Staaten nennen Gott hingegen in ihrer Verfassung: Beispiele sind Brasilien, Kanada, Deutschland und die Schweiz. Das heißt aber nicht, dass die Menschen in diesen Ländern unbedingt an Gott glauben müssen.

Das sieht in manchen Ländern anders aus. Dort meint es der Staat sehr ernst mit der Religion. In Indonesien müssen die Einwohner einer von fünf Religionen angehören, die anerkannt sind: Islam, Christentum, Buddhismus, Hinduismus oder Konfuzianismus.

Manche Staaten verbieten es, über Gott oder über eine Religion seine Meinung zu sagen. Wer Kritik an der Religion hat, macht sich der Blasphemie schuldig. Das bedeutet Gotteslästerung. Das bedeutet zum Beispiel, dass man keine atheistischen Bücher veröffentlichen darf, oder dass man bestraft wird, wenn man sagt, dass man nicht an Gott glaubt.

In anderen Ländern wie den USA ist Atheismus nicht verboten. Man kann aber trotzdem Probleme bekommen, weil viele Einwohner keinem Atheisten trauen. Die meisten Amerikaner sagen, dass sie keinen Atheisten als Präsidenten haben wollen. Atheisten kann es passieren, dass sie beleidigt werden oder dass man sie im Laden nicht bedient.

Über 40 islamische Länder bestrafen Einwohner, die nicht mehr an den Islam glauben und das auch sagen. Wer vom Glauben abgefallen ist, kann wegen Blasphemie angeklagt werden, oder der Staat denkt sich einen Vorwand aus. Manche Länder wie der Iran und Saudi-Arabien bestrafen es mit dem Tode.




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