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Benutzer Diskussion:Uwe Rohwedder/Dies und Das

Aus Klexikon – das Kinderlexikon

Das meiste davon kann ich mittragen. Frei ist das Klexikon sicher immer noch, auch wenn neue Autoren und Artikelbegriffe eine kleine Hürde nehmen müssen (ein E-Mail schreiben und bei Begriffen die Meinung der Community abwarten). Eine Frage zum POV - wie kannst du dir das konkret vorstellen? Im Artikel Kapitalismus oder Paris die eigene Meinung einzelner Autoren? Wäre es wirklich hilfreich, die sachliche Ebene zu verlassen? Ein paar Beispiele, wie du das umsetzen würdest, wären vielleicht ganz hilfreich. --Michael Schulte (Diskussion) 16:27, 23. Apr. 2015 (CEST)

Hallo Michael, wenn ich "konkret" werde, reden alle erfahrungsgemäß nur noch über die Beispiele und nicht mehr über die Grundsätze. Mir ging es mit dem umseitigen Text gerade darum, mir zum einen selbst über ein paar Grundsätze klar zu werden und zum anderen darauf hinzuweisen, dass die vermeintlich "einfachen" Grundsätze durchaus unterschiedlich interpretiert werden können. Ein Gutteil der Konflikte, die wir in den letzten Monaten schon hatten, beruhte auf solchen unausgesprochenen Differenzen.
Mir geht es auch nicht darum, dass das Klexikon "unfrei" wäre, aber man muss die Unterschiede zu Wikipedia m.E. schon deutlich machen, um Missverständnisse, wie wir sie in der Vergangenheit schon hatten, möglichst zu vermeiden.
Deine POV-Frage offenbart m.E. eine typische Wikipedianer-Denkfalle: "Persönlicher Standpunkt" heißt nämlich nicht zwangsläufig, "unsachlich" zu sein, sondern zeigt sich auch in der Art und Weise, wie ich an ein Thema herangehe. Vielleicht war der Begriff auch schlecht gewählt, mir geht es eher um die persönliche Perspektive: Wenn ich einem Kind etwas erklären will, mache ich das auf meine Art, die sich von Deiner oder Zikos Art unterscheidet. Das hat weniger mit "politischen" Meinungen zu tun als vielmehr mit der Sprechhaltung, ob ich z.B. ein Kind - Vorsicht: Polemik - "onkelhaft" von oben herab behandele oder auf "Augenhöhe". Genau daraus speist sich nämlich Glaubwürdigkeit, und deshalb hielte ich es für falsch, alle Artikel über einen stilistischen Kamm scheren zu wollen. --Uwe Rohwedder (Diskussion) 10:37, 24. Apr. 2015 (CEST)

Hallo, ich beschreibe einmal, wie ich denke, wenn ich an einem Entwurf mitschreibe.

  • Wenn ich sehe, dass zwei Hauptsätze mit einem Komma zu einem Satz gefügt worden sind, dann mache ich daraus zwei Sätze (meistens).
  • Manche Sätze haben zu viele Informationen in sich, dann mache ich mehrere Sätze daraus. Zum Beispiel sehe ich gerade im Artikel des Tages der Wikipedia: "Der Völkermord an den Armeniern geschah während des Ersten Weltkrieges unter Verant­wortung der jung­türkischen, von der Organi­sation Komitee für Ein­heit und Fort­schritt gebildeten Regierung des Osmani­schen Reichs." Sprachkritiker würden das wohl einen Stopfsatz nennen. Daraus würde ich machen: "Während des Ersten Weltkriegs fand der Völkermord an den Armeniern statt. Verantwortlich dafür war die Regierung des Osmanischen Reiches. Hinter der Regierung stand das jungtürkische 'Komitee für Einheit und Fortschritt'."
  • Nebensätze sind in Ordnung und gehören auch zum Sprachvermögen der Zielgruppe. Manchmal kann man aber Nebensätze einsparen, oder es sind zu viele Nebensätze im Satz.
  • Oder eine Satzklammer lässt sich auflösen: "die von ihr beabsichtigte Wirkung" -> "die Wirkung, die sie beabsichtigt hat".
  • Gerade beim ersten Satz eines Artikels finde ich es gut, wenn das ein einfacher, klarer Satz mit einfacher Aussage ist: "Vögel sind Wirbeltiere".
  • Manchmal sehe ich syntaktische Konstruktionen wie Syntagmen und Komposita, die man besser analytisch darstellen kann. Aus einem "Anlegeplatz für Schiffe" habe ich daher gemacht einen "Platz, an dem Schiffe anlegen".

Das sind einige Beispiele. Ich habe mal in den 1990er-Jahren gelernt, wie man in einer Fremdsprache einfache Texte für Anfänger schreibt. Der Grundsatz solle dabei sein: Frage dich nicht, was man in einfacher Sprache überhaupt sagen sagen. Sondern frage dich: Ich will etwas sagen - wie kann ich das in einfacher Sprache machen? Die Schwierigkeiten eines Textes kann man ja in die eher sprachlichen und die eher inhaltlichen Punkte einteilen. Beides sollte man beachten. Selbst wenn der Inhalt recht komplex ist, kann man versuchen so zu schreiben, dass das Sprachliche nicht noch eine zusätzliche Hürde ist.

Ich hoffe, dass ich damit meine Gedanken verdeutlichen konnte, und lese gerne die Gedanken anderer. Allgemein interessiert es mich, wie Menschen beim Schreiben denken, wie sie planen, von welchen Grundideen sie sich leiten lassen usw. Ziko van Dijk (Diskussion) 14:44, 24. Apr. 2015 (CEST)