Mond

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 11. Oktober 2015, 21:05 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Jahr“ durch „Jahr“)
Ein Foto des Mondes, von der Erde aus aufgenommen. Die dunklen Flecken heißen Mare.

Ein Mond ist ein natürlicher Satellit. Ein solcher Begleiter kreist um einen Planeten. Wenn man vom Mond spricht, meint man normalerweise den Mond der Erde. Weil auch andere Planeten einen Mond haben können, nennt man ihn manchmal auch Erdmond.

Von der Erde aus kann man in der Nacht den Mond gut sehen, weil er ziemlich groß und nahe der Erde ist. Er dreht sich einmal im Monat um sich selber und um die Erde. Zeitweise blicken wir dabei auf Gebiete des Mondes, die nicht von der Sonne beleuchtet, also dunkel sind. Deshalb spricht man vom abnehmenden und vom zunehmenden Mond. Bei Neumond ist er ganz dunkel, bei Vollmond ist er durch die Sonne hell erleuchtet.

Die meisten der acht Planeten in unserem Sonnensystem haben auch Monde. Der größte heißt Ganymed und kreist um den Jupiter, der übrigens am meisten Monde hat. Der Mond der Erde ist allerdings besonders, weil er im Vergleich zu seinem Planeten ziemlich groß ist.

Wie ist der Mond der Erde entstanden?

So könnte es ausgesehen haben, als Theia auf die Erde gestoßen ist.

Die Erde ist über vier Milliarden Jahre alt. Wissenschaftler vermuten, dass die junge Erde von einem Körper aus dem Weltraum getroffen wurde. Diesem Körper hat man den Namen Theia gegeben, er war wohl so groß wie der Mars. Nach dem Zusammenstoß wurde ein Teil der jungen Erde ins Weltraum geschleudert und kreiste um die Erde. Daraus bildete sich der Mond. Der Rest der Erde und Theia vermischten sich zu unserer heutigen Erde.

Andere Wissenschaftler glauben, dass der Mond ein fremder Himmelskörper ist, den die Erde einfing. Als er an der Erde vorbei flog, blieb er in ihrer Schwerkraft hängen. Aber man weiß heute, dass Erde und Mond fast aus der gleichen Art Gestein bestehen. Auch andere Dinge kann man am besten erklären, wenn man von einem Zusammenstoß ausgeht.

Was merkt man auf der Erde vom Mond?

Der zunehmende Mond, mit einer dünnen hellen Mondsichel. Man kann auch vom dunklen Teil des Mondes viel erkennen, weil Licht der Sonne von der Erde zum Mond reflektiert wird.

Von der Erde aus ist der Mond sehr gut zu sehen: am besten natürlich in der Nacht, am Morgen oder Abend, wenn der Himmel dunkel ist. Sonst ist am Tag das Licht der Sonne viel zu hell, um den Mond zu sehen. Der Mond selber ist dunkel, er strahlt kein eigenes Licht aus, sondern reflektiert nur das Licht der Sonne.

Der Mond sorgt für die Gezeiten, für Ebbe und Flut, auf der Erde. Erde und Mond drehen sich um einen gemeinsamen Punkt zwischen ihnen. Durch diese Bewegung bildet sich ein Wellenberg auf der dem Mond entgegengesetzten Seite der Erde. Außerdem zieht der Mond das Wasser auf der Erde leicht an. So entsteht ein Wellenberg auf der Seite des Mondes. Da die Erde sich einmal am Tag um sich selbst dreht, bewegen sich die Wellenberge auch über die Erde.

Lange Zeit haben Menschen geglaubt, dass der Mond noch anderes auf der Erde bewirkt: Bei Vollmond würden mehr Kinder geboren werden, oder bei Neumond müsse man bestimmte Pflanzen ernten, sodass sie Zauberkraft haben. Davon ist nichts wahr. Allerdings kann die Nacht bei Vollmond schon ziemlich hell sein. Manche Tiere jagen dann gerne.

Was ist das Besondere am Erdmond?

Wie groß sind Erde und Mond? Das Bild zeigt beide im selben Maßstab. Auch die Entfernung stimmt dazu.

Unser Erdmond ist für einen Mond ziemlich groß: Die Erde ist nur etwa viermal größer. Außerdem sind Erde und Mond nahe beieinander, verglichen mit allen anderen Himmelskörpern. Da der Mond sich genauso schnell um sich selber wie um die Erde dreht, können wir immer nur die selbe Seite des Mondes sehen. Man spricht von einer „gebundenen“ Umdrehung. Erst mit Hilfe der ersten Raumschiffe, die den Mond umrundeten, konnte man feststellen, dass die andere Seite viel glatter aussieht.

Wie sieht es auf dem Mond aus?

Blick aus einem Raumschiff: Der Mond hat viele Kratzer und Löcher. Im Hintergrund sieht man einen Teil der Erde.

Der Mond ist eine Wüste aus Gestein. Er wird von einer Art Staub bedeckt, den man Regolith nennt. Überall sind Krater, die wie ein Ring von Gebirgen aussehen. Dort sind Meteoriten eingeschlagen, Himmelskörper aus Gestein aus dem Weltraum. Die größten Krater kann man von der Erde mit bloßen Augen sehen, vor allem Kopernicus im Westen und Tycho im Süden.

Auch schon von der Erde auffällig sind die „Meere“, große dunkle Flecken. Nach dem lateinischen Ausdruck nennt man sie Mare. Als der Mond noch viel jünger war, so vermutet man, sind hier große Meteoriten aufgeschlagen. Die Oberfläche des Mondes war damals noch flüssiges Gestein, das für diese dunklen Flecken gesorgt hat.

Die Erde hat eine Atmosphäre, also eine Hülle aus Gas. Sie sorgt unter anderem dafür, dass die meisten Meteoriten verglühen. Dem Mond fehlt dies. Er hat nur etwas Gas vom Sonnenwind eingefangen, und ein wenig Gas kommt aus dem Mond selbst. Da er keine Atmosphäre hat, kann man auf ihm nicht atmen. Meteoriten schlagen einfach auf den Mond auf.

Wenn die Sonne auf den Mond scheint, ist es dort etwa 130 Grad Celsius heiß. Bei Nacht hingegen wird es bis zu etwa 160 Grad Celsius kalt. So kalt und heiß wird es auf der Erde nie. Schon allein deshalb gibt es auf dem Mond kein flüssiges Wasser. Darum kann auf dem Mond auch kein Leben entstehen.

Wann waren Menschen zum ersten Mal dort?

Der Astronaut Edwin Aldrin auf dem Mond, mit einem Bein des Landeraumschiffes Adler.

Zuerst mussten die Menschen viel über den Weltraum lernen, zum Beispiel, wie ein Raumschiff gebaut sein muss, damit man darin überleben kann. 1969 waren die USA so weit, dass sie sich getraut haben, drei Männer zum Mond zu schicken. Der Flug hieß „Apollo 11“.

Eine Rakete hat das Raumschiff mit den Astronauten, den Sternenfahrern, in den Weltraum gebracht. Von dort aus flog es drei Tage zum Mond. Das Raumschiff kreiste um den Mond. Ein Astronaut blieb dort, und die beiden anderen flogen nach unten auf den Mond. Dafür hatten sie ein zweites, ganz kleines Raumschiff.

Neil Armstrong hieß der Astronaut, der als erster den Mond betreten hat. Dabei sagte er: „Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ Er und Edwin Aldrin waren knapp einen Tag auf dem Mond und sammelten auch einige Mondsteine auf. Dann flogen sie wieder nach oben, und die drei Astronauten kehrten zur Erde zurück.

Danach waren amerikanische Astronauten noch mehrmals auf dem Mond, bis 1972. Außerdem haben verschiedene Staaten Raumsonden zum Mond geschickt, also Maschinen, die Informationen gesammelt und zur Erde gefunkt haben. Es gab und gibt auch Satelliten um den Mond. Diese künstliche Begleiter haben den Mond genau fotografiert und untersucht.

Gibt es noch andere Monde?

Der größte Mond in unserem Sonnensystem heißt Ganymed, der den Jupiter umkreist

Auch andere Planeten haben Monde. Ohne Teleskop kann man sie aber nicht sehen. Als sie erfunden waren, hat 1610 Galileo Galilei erstmals welche entdeckt: die vier größten Monde des Planeten Jupiter. Heute gibt es viel bessere Teleskope und auch Raumsonden. Man weiß nun, dass der Jupiter über 60 Monde hat. Sie sind aber viel kleiner als dieser Riesenplanet.

Von den acht Planeten in unserem Sonnensystem haben nur der Merkur und die Venus keinen Mond. Drei der Jupitermonde sind größer als unser Erdmond, und einer des Saturn. Man vermutet, dass die meisten Monde aus dem gleichen Stoff sind, aus dem auch ihre Planeten sind. Nur bei den beiden Monden des Mars glaubt man, dass der Planet sie eingefangen hat. Inzwischen hat man sogar bei einigen Asteroiden entdeckt, dass sie von Monden umkreist werden.

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