Marco Polo
Marco Polo war ein Kaufmann, wie schon sein Vater und sein Onkel. Sie lebten im 13. Jahrhundert in Venedig, in Italien. Die drei reisten durch Asien bis nach China. Das war damals eine sehr außergewöhnlich lange Reise.
Der Vater Niccolò und der Onkel Matteo waren bereits nach Peking gereist, wo sie den Großkhan Kublai trafen. Das war der Herrscher der Mongolen, die damals China regierten. Nun wollten sie ihn wieder besuchen, diesmal mit Geschenken des Papstes. Sie nahmen Marco mit, der gerade mal 17 Jahre alt war.
Die Reise in den Osten war sehr gefährlich. In der Wüste hatten sie kaum Wasser, und Räuber lauerten auf Beute. Zwei Mönche, die aus China ein christliches Land machen sollten, sind vor Angst wieder umgekehrt. Es dauerte fast vier Jahre, bis die Polos Peking erreichten.
Die Stadt war viel beeindruckender als alles, was Marco Polo aus Europa kannte. Er sah goldene Dächer und riesige Paläste. Marco Polo diente dem Großkhan Kublai und regierte eine Provinz. Als Vertrauter Kublais reiste er in andere Länder von Asien. Dort war er oft der erste Europäer.
Nach siebzehn Jahren in China war Kublai schon sehr alt. Die Polos hatten Angst, dass ein neuer Großkhan nicht so freundlich zu ihnen sein könnte. Sie reisten zurück nach Europa, meist mit Schiffen.
Als Marco Polo später einmal in einem Krieg Gefangener wurde, ließ er seine Erlebnisse aufschreiben. Er berichtete nicht nur vom Reichtum in China, sondern von vielen Erfindungen, wie Geld aus Papier statt aus Münzen. Damals hielten die Menschen in Europa ihn für einen Angeber und Lügner. Heute wissen wir wegen der vielen Tatsachen, von denen er berichtete, dass er wirklich in China gewesen ist.
Den Reisebericht Marco Polos hat einige Zeit später wahrscheinlich auch Christoph Kolumbus gelesen. Als Seefahrer wollte dieser aber nicht auf dem Land, sondern übers Meer nach China reisen. Schließlich landete Kolumbus dann aber nicht in Asien, sondern auf dem für ihn noch unbekannten Kontinent Amerika.