Strafe

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 8. Juni 2017, 15:16 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Diktatur“ durch „Diktatur“)
Früher war der Pranger eine häufige Strafe. In Ilmenau in Thüringen sieht man noch heute am Rathaus diese Kette. Wer zum Beispiel gestohlen hatte, wurde für ein oder zwei Stunden angekettet. So konnten die Einwohner sehen, dass er ein Dieb war und sich später vor ihm in Acht nehmen.

Wenn jemand etwas gemacht hat, das verboten ist, so kann er eine Strafe bekommen. Eine Strafe soll unangenehm sein. Zum Beispiel muss man dann Geld zahlen oder ins Gefängnis.

Die Menschen haben verschiedene Meinungen darüber, ob und wie gestraft werden soll. Auf jeden Fall muss es bereits eine Regel gegeben haben, gegen die der Übeltäter verstoßen hat. Darum lautet ein Grundsatz bei Gericht: Keine Strafe ohne Gesetz. Sonst könnten Leute für etwas bestraft werden, das gar nicht verboten war. Eine Strafe muss auch verhältnismäßig sein: Für eine kleine Sache ohne große Folgen darf man nicht zu schwer bestraft werden.

Warum wird gestraft?

Strafen sollen Menschen verändern. Der Bestrafte soll lernen, dass es schlecht für ihn selbst ist, Regeln zu brechen. Außerdem sollen andere Menschen sehen, dass man auch bestraft werden kann. Das soll sie davon abschrecken, selber etwas Verbotenes zu tun. Andere Menschen sollen vor dem Übeltäter geschützt werden.

Das Ziel von Strafe ist schließlich, dass das Leben wieder normal wird: Der Täter hat etwas Falsches gemacht, und die Strafe gleicht es wieder aus. Manche Leute finden, dass das nicht nur über eine Strafe geht. Manchmal reicht es aus, wenn der Täter mit den Opfern redet und so lernt, warum er es nie wieder tun soll.

Gibt es immer Strafe?

Manche Leute tun schlechte Dinge und werden trotzdem nicht bestraft. Das kann daran liegen, dass in ihrem Land die Polizei nicht gut arbeitet. In einer Gewaltherrschaft, in einer Diktatur, befiehlt oft sogar die Regierung schlimmee Taten.

Doch auch in einer Demokratie passiert es, dass ein Täter nicht bestraft wird. Das Gericht hat dann zwar festgestellt, dass der Beschuldigte die Tat begangen hat. Aber der Täter hat eine geistige Krankheit: Die Krankheit hat ihn dazu gebracht, dass er die Tat begehen musste. Der Täter gilt dann als „schuldunfähig“. Er ist nicht fähig, schuldig zu sein, weil er nicht anders konnte.

Wer schuldunfähig ist, wird nicht bestraft. Aber das Gericht will dann normalerweise, dass er lernt, mit seiner Krankheit umzugehen, damit er nicht wieder schlimme Dinge tut. Er muss dann wahrscheinlich in eine besondere Art Krankenhaus.

Gerichte bestrafen übrigens auch keine Kinder. Man vermutet, dass Kinder noch nicht „strafmündig“ sind. Sie verstehen noch nicht, was sie falsch machen. Ein Täter ist erst strafmündig, wenn er 14 Jahre alt ist. Jugendliche bis 21 Jahren werden nicht so hart bestraft wie Erwachsene.

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