Historiker

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Der Historikertag ist ein Treffen für Historiker. Er findet alle zwei Jahre statt. Hier sieht man einen vollen Saal: Man will den Leuten vorne zuhören, die vom Ersten Weltkrieg erzählen.

Ein Historiker oder eine Historikerin ist, wer etwas mit dem Fach Geschichte macht. Ein anderes Wort ist Geschichtswissenschaftler, denn die Wissenschaft, die dazugehört, ist die Geschichtswissenschaft. Es geht darum herauszufinden, was früher passiert ist.

Das Wort Historiker kommt vom lateinischen „historia“. Gemeint war eine Geschichte oder Erzählung, aber auch das Wissen über etwas. Heute denkt man bei Geschichte nicht an eine erfundene Geschichte. Stattdessen versucht man, mit Quellen mehr über Menschen von früher zu erfahren. Darüber schreibt man dann zum Beispiel ein wissenschaftliches Buch.

Mit der Vergangenheit sind auch die Archäologen beschäftigt. Doch Archäologen müssen sich besonders gut mit Dingen auskennen, etwa mit Ruinen und alten Gegenständen wie einem alten Schuh. Historiker lesen vor allem Texte, Geschriebenes.

Wie wird man Historiker?

Eigentlich darf sich jeder „Historiker“ nennen. Wie bei anderen Wissenschaften ist der Ausdruck nicht geschützt. Sinnvollerweise kann man sich natürlich erst Historiker nennen, wenn man etwas gemacht hat, das Historiker machen. Zum Beispiel hat man geforscht und darüber ein Buch geschrieben.

Geschichtswissenschaft ist aber auch ein Fach an den Universitäten. Man studiert das Fach mehrere Jahre und versucht, einen Studienabschluss zu erlangen. Den erhält man durch eine Prüfung, wozu auch gehört, dass man einen längeren Text schreibt. Der erste Abschlus heißt Bachelor of Arts, danach kann man Master of Arts werden oder dann auch Doktor.

Im Studium der Geschichtswissenschaft lernt man viel über das, was früher geschehen ist: Wie die alten Griechen gelebt haben, was die Römer geschrieben haben, warum die USA unabhängig wurden und vieles mehr. Als Historiker soll man auch wissen, wie Historiker über die Geschichte denken. Zum Beispiel teilen sie die Geschichte ein in Altertum, Mittelalter und Neuzeit.

Allerdings: Es gibt viele, viele Themen in der Geschichte, man kann nicht alle wirklich gründlich kennenlernen. Historiker suchen sich aus, welcher Teil der Geschichte sie besonders interessiert. Sie versuchen, Spezialist für diesen Teil zu werden, also Experte, der sich damit besonders gut auskennt.

Wichtig ist vor allem, wie man mit Quellen umgeht. Eine Quelle kann zum Beispiel ein Brief aus der Zeit von Martin Luther sein, vor 500 Jahren. Wenn man den Brief lesen will, muss man die Handschrift von damals lesen können. Außerdem sprachend die Leute in jener Zeit noch anders als heute. Darum muss man sich an die damalige Sprache gewöhnen. Schließlich soll man den Brief „kritisch“ lesen können, sich also fragen, ob es stimmt, was im Brief steht. Dabei hilft es, einen Brief mit anderen Quellen zu vergleichen.

Wo arbeiten Historiker?

Eigentliche Historiker forschen und lehren. Sie finden also etwas heraus und beschreiben das dann für andere Leute. Sie arbeiten zum Beispiel an einer Universität oder für ein Museum. Im Museum denken sie sich unter anderem Ausstellungen aus, um den Besuchern ein Thema zu erklären.

Wer in einer Schule den Schülern Geschichte beibringt, hat meist ebenfalls Geschichte studiert. Auch das sind Historiker, auch wenn sie eher wenig forschen. Sie müssen aber viel von der Geschichte wissen und vor allem sich rasch schlau machen können. Wenn auf dem Stundenplan die Geschichte des Alten Roms steht, dann lesen sie viel dazu und bereiteten sich gut vor.



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