Schachspielender Türke
Der „Schachspielende Türke“ war angeblich ein Roboter. Es sah so aus, als wenn diese Maschine Schach spielen konnte. In Wirklichkeit war das nur ein Trick: Im Apparat war ein Mensch versteckt, der gespielt hat.
Erfunden hat die Maschine Wolfgang von Kempelen im Jahr 1769. Er kam aus Ungarn, das damals zu Österreich gehörte. Er war Architekt, Ingenieur und Beamter. Er hat unter anderem Brücken und Dampfmaschinen gebaut, aber auch allerlei Dinge erfunden.
Damals konnte man eigentlich noch keine richtigen Roboter bauen. Umso mehr staunten die Menschen, denen Wolfgang von Kempelen seine Maschine zeigte. Er reiste damit durch viele Länder. Sogar der französische Kaiser Napoleon hat gegen den „Türken“ gespielt. Als die Maschine fast hundert Jahre alt war, ist sie bei einem Feuer in einem amerikanischen Museum verbrannt.
Wie sah die Maschine aus?
Die Maschine war vor allem ein großer Kasten. Darauf sah man die Felder des Schachspiels. An der hinteren Seite war eine Puppe. Sie bewegte mit ihrem Arm die Schachfiguren. Bei solchen Bewegungen machte es immer „klick“, wie bei einer Uhr mit Uhrwerk.
Die Puppe war wie ein „Türke“ gekleidet. Gemeint war damit jemand aus dem Osmanischen Reich. Das passte gut, weil das Schachspiel ebenfalls aus dem Orient kam. Vom „Schachspielenden Türken“ kommt der Ausdruck „etwas türken“, der „etwas fälschen“ bedeutet. Der Ausdruck war also nicht böse gegen die Menschen aus der heutigen Türkei gemeint.
Wolfgang von Kempelen öffnete gern Türchen, die an der Seite des Kastens angebracht waren. So konnte man Zahnräder und andere mechanische Teile sehen. Das wichtigste Innere war aber immer noch verborgen: ein Platz für einen kleinen Menschen.
In Wirklichkeit war es also der versteckte Mensch, der spielte. Er sorgte dafür, dass die Puppe sich bewegte und die Figuren verschob. Das machte er mit der Mechanik in der Puppe. Für die damalige Zeit war das schon etwas Besonderes. Aber richtige Schachcomputer gab es erst etwa 200 Jahre später, um das Jahr 1980.
Ein nachgebauter „Schachtürke“ in einem deutschen Museum
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Schachspielender Türke findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.