Telegrafie
Telegrafie ist eine Technik zur Übermittlung von Nachrichten. Im Mittelalter wurden Nachrichten durch Boten und durch Postreiter überbracht. Das dauerte natürlich lange. Telegrafie war die erste Möglichkeit, Nachrichten über große Entfernungen mit technischen Geräten zu übermitteln.
Im Jahr 1792 machten die französischen Brüder Chappe eine Erfindung, die man heute „optische Telegrafie“ nennt: Sie stellten auf Gebäuden oder Bergen weithin sichtbare Signalarme auf. Die Arme konnte man in verschiedene Stellungen bringen. Jede Stellung bedeutete einen bestimmten Buchstaben oder eine bestimmte Zahl. Die Information konnte so von einer Station zur nächsten weitergegeben werden. Dabei mussten sich die Stationen in Sichtweite befinden.
In der Zeit um 1830 gab es auch die ersten Eisenbahnstrecken. Die Eisenbahn war sehr an schneller Nachrichtenübermittlung interessiert. Auch die Elektrizität wurde in dieser Zeit immer besser erforscht. Nun haben viele Leute darüber nachgedacht, wie man die Elektrizität für die Telegrafie nutzen kann.
Was bedeutet „morsen“?
Samuel Morse war ein Mann, der über die elektrische Telegrafie nachgedacht hat. Er hat auch selbst einen Telegrafen gebaut. Das Signal wird hier entweder kurz, oder lang mit Pausen dazwischen übertragen. Heute kennen wir Morse vor allem durch das Morsealphabet, das nach ihm benannt wurde. Lange Zeit war es nicht so einfach, ein empfangenes Signal in Buchstaben zu übersetzen, da es viele verschiedene Alphabete gab und die Länge der Signale nicht einheitlich war.
Eine bestimmte Folge von kurzen oder langen Signalen steht bei Morse für einen Buchstaben oder eine Zahl. So bedeuten drei kurze Signale schnell hintereinander den Buchstaben S. Drei lange Signale schnell hintereinander bedeuten ein O. Dreimal kurz, dreimal lang und wieder dreimal kurz bedeutet also SOS. Das ist ein internationales Notsignal. Man schreibt es als Morsecode auch: ⋅ ⋅ ⋅ – – – ⋅ ⋅ ⋅