Oligarch
Als Oligarch bezeichnete man ursprünglich das Mitglied einer Oligarchie. Das war eine Herrschaftsform im antiken Griechenland, bei welcher der Staat von einer kleinen Gruppe reicher und mächtiger Männer gelenkt wurde. Passend dazu bedeutet das altgriechische Wort oligarchia auch so viel wie „Herrschaft von wenigen“.
Heute verwendet man den Begriff auch für bestimmte Personen in ehemaligen Staaten der Sowjetunion wie Russland, Belarus oder der Ukraine. Oligarchen sind dort außergewöhnlich reiche Unternehmer, die viel Einfluss auf die Politik ihres Landes oder ihrer Region haben. Diese Macht kommt hauptsächlich von Korruption: Politiker, die von den Oligarchen Geld bekommen, damit sie in ihrem Sinne handeln. Außerdem kennt man die Oligarchen bei uns dafür, dass sie gerne mit ihrem Reichtum protzen. Sie besitzen teure Segelschiffe, Fußballvereine und anderes.
Viele Oligarchen sind Neureiche, die vom Zerfall der Sowjetunion um das Jahr 1990 profitierten. Die Sowjetunion war ein kommunistischer Staat. Für ein Produkt gab es meist nur eine große Firma, die es herstellte und vom Staat gelenkt wurde. Bei so einem großen Land waren das natürlich riesige Unternehmen. Als in Russland und den anderen Sowjet-Folgestaaten die Freie Marktwirtschaft eingeführt wurde, kauften einige Geschäftsmänner mit guten Beziehungen zur Regierung diese Unternehmen günstig auf und wurden dadurch schnell enorm reich.
Seit dem Russischen Überfall auf die Ukraine werden auch die russischen Oligarchen von den westlichen Ländern sanktioniert. Dabei geht es vor allem um deren Bankkonten im Ausland, die eingefroren wurden. Der Westen erhofft sich dadurch, dass die Oligarchen aufhören, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu unterstützen. Außerdem geht der russischen Wirtschaft dadurch Geld verloren. Das trifft auch die einfachen Leute, die dann vielleicht gegen Putin auf die Straße gehen.