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Vorlesen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 17. November 2022, 22:38 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „[[File:“ durch „[[Datei:“)
Diese Oma liest ihren beiden Enkeln aus einem Bilderbuch mit Texten vor.
In Brasilien liest diese Frau für das Radio vor. Die Wände sind so gebaut, dass wenig Schall widerhallt. Dann hört sich der Ton besser an.

Vorlesen bedeutet, dass jemand etwas laut liest für andere Menschen. Das Gegenteil ist das stille Lesen. Vorlesen ist vor allem für die nützlich, die selbst nicht lesen können. Oft finden es Menschen aber auch schön, wenn man ihnen vorliest, obwohl sie es selber lesen könnten.

Lange Zeit war es normal, dass man laut gelesen hat. Denn nur wenige Leute konnten lesen und schreiben und so konnten die anderen mithören. Zum Beispiel schickte ein Herrscher Boten in ihr Land. In den einzelnen Dörfern und Städten lasen sie dann eine Botschaft des Herrschers vor.

Das Vorlesen kennen wir heute meistens vom Radio oder vom Fernsehen. Viele Teile werden dort zwar frei gesprochen, zum Beispiel in Interviews oder als Moderation zu Musik. Die Nachrichten werden jedoch immer vorher geschrieben und dann vorgelesen.

Soll man Kindern vorlesen?

Heute denkt man vor allem an Kinder, denen man etwas vorliest. Eltern oder andere Menschen lesen schon Kindern vor, die erst ein Jahr alt sind. Sie sehen sich dann gemeinsam Bilder an. Später sind es dann längere Texte. Häufig liest man abends vor, kurz vor dem Einschlafen als "Gute-Nacht-Geschichte".

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass Kinder besser lernen können, wenn sie mal vorgelesen bekommen haben. Am besten liest man Kindern jeden Tag vor. Viele Eltern machen das aber nicht: In jeder dritten Familie wird nur einmal pro Woche vorgelesen oder noch seltener.

Wann wird noch vorgelesen?

Ein Schriftsteller in einem Buchladen: Er liest aus seinem neuen Krimi vor.

Erwachsene gehen manchmal zu einem Vortrag oder einer Vorlesung. Das kann an einer Uni sein, in einer Bibliothek oder sonst irgendwo. Die Leute, die vortragen, lesen oft ab, was sie sagen. Andere sprechen frei, also ohne Text auf einem Blatt oder einem Bildschirm. Autoren lesen meist aus ihren eigenen Büchern vor.

Es gibt auch den Ausdruck „Rezitation“. Damit ist meist gemeint, dass ein Gedicht vorgetragen wird. Wer das macht, ist ein Rezitator. Diese Leute haben besonders gut gelernt, wie man spricht. Oft sind es Schauspieler.




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