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Version vom 11. September 2018, 20:59 Uhr
Ein Bürger ist jemand, der zu einem Staat oder einer Gemeinde gehört. Das Wort kommt von einem alten deutschen Wort „burga“, das „Schutz“ bedeutet. Es ist nicht ganz sicher, ob es mit dem Wort „Burg” zu tun hat.
Wer in einem Land lebte, war der Untertan eines Fürsten, zum Beispiel eines Königs. Die Einwohner einer Stadt nannte man Bürger. Das galt aber nur für diejenigen Einwohner, die schon lange dort wohnten. Sie hatten das Bürgerrecht. Man durfte sie nicht einfach aus der Stadt jagen.
Ab etwa dem Jahr 1800 erhielten die Staaten in Europa Verfassungen. Das sind besondere Gesetze. In ihnen steht unter anderem, welche Rechte man hat, wenn man Angehöriger eines Staates ist. Man hat die Staatsangehörigkeit oder Staatsbürgerschaft. Staatsbürger dürfen zum Beispiel das Parlament mitwählen. Wer „nur“ Einwohner ist, darf das normalerweise nicht.
Sind alle Bürger auch wirklich „Bürger“?
Das Wort Bürger verwendet man noch anders. Mit Bürger meint man dann Menschen, die etwas reicher sind als andere. Sie gehören nicht zum Adel, sie sind aber auch keine Bauern oder Arbeiter. Die Art, wie sie leben, denken und arbeiten, nennt man „bürgerlich“. Manche Menschen nennen sich selbst gern bürgerlich. Für andere Menschen ist das ein Schimpfwort, weil sie „Bürger“ für langweilig oder hochmütig halten.
Vor allem seit etwa dem Jahr 1850 heißt es, dass wir im Zeitalter des Bürgertums leben. Es gibt verschiedene Arten von Bürgern. Reich und mächtig sind die Großbürger, eher arm die Kleinbürger. Wer viel Geld hat, ist ein Besitzbürger, und die Menschen mit viel Bildung sind die Bildungsbürger.
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