Hausrind: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Dezember 2016, 21:42 Uhr
Wer bei uns von einer Kuh spricht, meint meist die Milchkuh vom Bauernhof. Der genauere Ausdruck ist „Rind“ oder „Hausrind“. Es wurde aus wilden Rindern gezüchtet. Die Menschen halten sich Rinder, um das Fleisch essen und um die Milch nutzen zu können. In vielen Ländern werden Rinder heute noch als Zugtiere eingesetzt.
Das männliche Tier ist der Stier. Der Ochse ist ein kastrierter Stier. Er wurde also so operiert, dass er keine Junge mehr machen kann. Dafür ist er zahmer. Das Weibchen ist die Kuh. Die Jungtiere heißen zuerst Kalb, wenn sie größer sind Rind. Stiere werden über eine Tonne schwer, Kühe etwa 700 Kilogramm.
Kühe tragen Hörner. Bei der Geburt eines Kalbs bestehen sie aus einem winzigen Punkt, ähnlich wie die Wurzel bei einem Zahn. Daraus wächst später auf jeder Seite ein Horn. Die meisten Bauern entfernen heute diesen winzigen Punkt mit Säure oder mit einem heißen Eisen. So wachsen den Rindern keine Hörner. Die Bauern haben Angst, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen oder dass sie Menschen verletzen. Dies geschieht jedoch nur, wenn die Tiere zu wenig Platz haben.
Woher kommt das Rind?
Unsere Rinder sind aus dem Auerochsen gezüchtet. Der Auerochse lebte wild im Gebiet, das wir heute „Naher Osten“ nennen. (Wie besser ausdrücken, liebe Kollegen?). Die Zucht begann schon vor 10.000 Jahren.
Die Menschen haben damals schon gemerkt, dass es einfacher ist, Haustiere zu halten anstatt Wildtiere zu jagen. Vor allem wenn es um die Milch geht, braucht es Tiere, die jederzeit in der Nähe sind. So haben die Menschen Wildtiere gefangen und an das Leben in der Nähe von Menschen gewöhnt.
Wie leben Rinder?
Rinder fraßen ursprünglich Gras und Kräuter, die sie in der Natur fanden. Das tun sie auch heute noch. Rinder sind Wiederkäuer. Sie kauen ihre Nahrung also nur grob und lassen sie dann in eine Art Vormagen gleiten. Später legen sie sich gemütlich hin, würgen die Nahrung wieder herauf, kauen sie ausgiebig und schlucken sie dann in den richtigen Magen.
Mit dieser Ernährung allein liefern die Rinder jedoch nicht so viel Fleisch und Milch, wie es sich die Bauern wünschen. Sie verfüttern deshalb zusätzliches Kraftfutter. Dies ist vor allem Getreide. Sämtlicher Mais auf unseren Feldern wird den Rindern verfüttert, entweder nur die Kolben mit den Körnern oder die ganzen Pflanzen. Auch ein Großteil des Weizens ist Rinderfutter.
Bis zur Geschlechtsreife kann man männliche und weibliche Rinder gut zusammenhalten. Nachher erträgt eine Kuhherde höchstens einen einzigen Stier. Mehrere Stiere würden ständig gegeneinander kämpfen.
Welche Arten von Rindern gibt es?
Züchten bedeutet, dass die Menschen immer die geeignetsten Rinder gebraucht haben, um Junge zu machen. Ein Ziel der Zucht waren Rinder, die möglichst viel Milch geben. Eine Kuh braucht täglich etwa acht Liter Milch, um ein Kalb zu ernähren. Reine Milchkühe wurden so gezüchtet, dass sie mit Kraftfutter täglich bis zu 50 Liter Milch geben.
Andere Rassen wurden auf eine möglichst hohe Fleischleistung gezüchtet. Am beliebtesten sind jedoch Rassen, welche möglichst viel Milch und möglichst viel Fleisch liefern. Die Frage ist ja, was man mit den vielen männlichen Jungtieren machen soll. Das sind nämlich ziemlich genau die Hälfte. Man nennt sie Zweinutzungsrinder.
Die Kühe von Zweinutzungsrindern geben täglich etwa 25 Liter Milch. Die Männchen werden gemästet. Sie erreichen in einem und einem halben Jahr ein Gewicht von etwa 750 Kilogramm und werden bald darauf geschlachtet. Das gibt etwa 500 Kilogramm Fleisch zum Essen.
Andere Tiere wurden so gezüchtet, dass sie sich besser vor einen Pflug oder einen Wagen spannen lassen. In zahlreichen Ländern der Welt kann man das heute noch sehen. Bei uns erledigen diese Arbeit jedoch Traktoren.
Wie vermehren sich Rinder?
Die Kühe haben einen Zyklus wie die Frauen: Etwa alle 3-4 Wochen ist während 2-3 Tagen eine Eizelle bereit. Das kann irgendwann im Jahr sein. Wenn dann ein Stier Geschlechtsverkehr mit einer Kuh hat, kommt es üblicherweise zur Befruchtung.
Oft kommt aber kein Stier vorbei, sondern ein Tierarzt. Er spritzt männliche Samenflüssigkeit in die Scheide der Kuh. Ein Rekordstier hat es so auf zwei Millionen Junge gebracht.
Die Schwangerschaft einer Kuh dauert etwa neun Monate. Meistens bringt sie ein einzelnes Kalb zur Welt. Dieses wiegt zwischen 20 und 50 Kilogramm, je nach Rasse. Bereits nach kurzer Zeit steht das Kalb auf und saugt Milch bei der Mutter. Man sagt auch: Die Kuh säugt das Kalb. Deshalb sind die Kühe Säugetiere.
Junge Stiere werden mit etwa acht Monaten geschlechtsreif, Kühe mit etwa zehn Monaten. Nach der Geburt macht die Mutter im Euter Milch. Diese bekommt zuerst das Kalb, später zapft sie der Bauer mit der Melkmaschine ab. Kühe müssen immer wieder Kälber haben, sonst versiegt die Milch.
Rinder würden etwa 12-15 Jahre lang leben. Bloß geben sie dann nicht mehr so viel Milch. Deshalb werden sie meistens nach 6-8 Jahren geschlachtet. Dies gibt dann jedoch kein hochwertiges Fleisch mehr.