Schmied: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Schmied ist ein Handwerker. | Der Schmied ist ein Handwerker, der Metall bearbeitet. Wer heute Schmied werden will, kann diesen Beruf durch eine Ausbildung lernen. Genaugenommen heißt der Beruf Metallbauer. Als Metallbauer kann man zum Beispiel Fensterrahmen, Treppen oder Spielgeräte aus Metall bauen. | ||
Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiss. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen grossen Eisenklotz | Viele Metallbauer nennen sich lieber Kunstschmied. Damit wollen sie betonen, dass sie ein Gefühl dafür haben, was gut aussieht. Sie fertigen Schmuck an oder auch Schilder und anderes, das am oder im Haus ist. | ||
Das Schmiedehandwerk ist ein sehr alter Beruf. Früher brauchte man Dinge aus Metall, die heute oft aus Plastik oder anderen Stoffen sind. Ein Beispiel sind die „Schuhe“ für Pferde, die Hufeisen. In den Jahren nach 1950 wurden die meisten Pferde durch Autos ersetzt, darum braucht man heute weniger Schmiede. | |||
== Wie arbeitet ein Schmied?== | |||
Er formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Er erhitzt der Schmied das Rohmetall, zum Beispiel Eisen, bis es glühlt. Dazu legt er es in ein Feuer, in dem Holzkohle oder Kohle verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Die Feuerstelle heisst Esse. | |||
Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiss. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen grossen Eisenklotz, den Eisenklotz. Dann schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form. | |||
An der Farbe erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiss genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer. | |||
== Was stellt der Schmied her? == | == Was stellt der Schmied her? == | ||
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Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne. | Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne. | ||
Besonders | Besonders fleißige Schmiede haben mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeiten sie abwechselnd und legen sie zum Erhitzen auf die Esse zurück. So haben sie keine Wartezeiten. | ||
Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht es eine Fabrik. | Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht es eine Fabrik. | ||
== Arbeitet ein Schmied ganz allein? == | == Arbeitet ein Schmied ganz allein? == | ||
Wenn es nur um ein Messer oder einen Kerzenständer geht, kann der Schmied das alleine mit dem Hammer. Für Schmiedeeisen hingegen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In Deutschland sagt man dazu „Vorschlaghammer“, in der Schweiz auch „Schlegel“. | |||
Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heisst das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heisst das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen. | Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heisst das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heisst das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen. | ||
== Gab es früher schon Schmiede-Maschinen? == | == Gab es früher schon Schmiede-Maschinen? == | ||
Der Schmied brauchte sehr viel Körperkraft. Deshalb erfanden die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen. Diese funktionierten mit Wasserkraft | Der Schmied brauchte sehr viel Körperkraft. Deshalb erfanden die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen. Diese funktionierten mit Wasserkraft. Das ist wie bei einer Wippe, wie sie auf dem Spielplatz steht. | ||
Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen Arm, der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heisses Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss. | |||
Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt. Sie zeigen, wie früher schon menschliche Kraft durch kluge Technik unterstützt wurde. | Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt. Sie zeigen, wie früher schon menschliche Kraft durch kluge [[Technik]] unterstützt wurde. | ||
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit Dampfmaschinen betrieben, später mit elektrischen Motoren. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Grossteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei. | Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit [[Dampfmaschine|Dampfmaschinen]] betrieben, später mit elektrischen [[Motor|Motoren]]. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Grossteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei. | ||
== Gibt es unter den Schmieden Spezialisten? == | == Gibt es unter den Schmieden Spezialisten? == | ||
Noch nach 1950 gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und bestimmte Werkzeuge herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied, den Kunstschmied und viele andere mehr. Auch der Schlosser war eigentlich ein Schmied: Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für [[Kirche|Kirchen]], Wohnhäuser oder Truhen. | |||
Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefässe, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und grössere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden | Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefässe, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und grössere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden gebraucht, um [[Käse]] zu machen. | ||
[[Kategorie:Artikelentwürfe]] | [[Kategorie:Artikelentwürfe]] |
Version vom 14. September 2016, 17:09 Uhr
Der Schmied ist ein Handwerker, der Metall bearbeitet. Wer heute Schmied werden will, kann diesen Beruf durch eine Ausbildung lernen. Genaugenommen heißt der Beruf Metallbauer. Als Metallbauer kann man zum Beispiel Fensterrahmen, Treppen oder Spielgeräte aus Metall bauen.
Viele Metallbauer nennen sich lieber Kunstschmied. Damit wollen sie betonen, dass sie ein Gefühl dafür haben, was gut aussieht. Sie fertigen Schmuck an oder auch Schilder und anderes, das am oder im Haus ist.
Das Schmiedehandwerk ist ein sehr alter Beruf. Früher brauchte man Dinge aus Metall, die heute oft aus Plastik oder anderen Stoffen sind. Ein Beispiel sind die „Schuhe“ für Pferde, die Hufeisen. In den Jahren nach 1950 wurden die meisten Pferde durch Autos ersetzt, darum braucht man heute weniger Schmiede.
Wie arbeitet ein Schmied?
Er formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Er erhitzt der Schmied das Rohmetall, zum Beispiel Eisen, bis es glühlt. Dazu legt er es in ein Feuer, in dem Holzkohle oder Kohle verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Die Feuerstelle heisst Esse.
Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiss. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen grossen Eisenklotz, den Eisenklotz. Dann schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form.
An der Farbe erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiss genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer.
Was stellt der Schmied her?
Zu Beginn der Eisenzeit brauchten die Leute vor allem Werkzeuge wie Messer, Beile, Hämmer, Zangen oder Schaufeln. Aber auch Waffen wie Schwerter waren begehrt, dazu Lanzenspitzen und Pfeilspitzen. Der Schmied konnte diese aber nicht einfach aus Roheisen herstellen, denn sie würden brechen. Er musste also das Roheisen zuerst veredeln.
Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne.
Besonders fleißige Schmiede haben mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeiten sie abwechselnd und legen sie zum Erhitzen auf die Esse zurück. So haben sie keine Wartezeiten.
Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht es eine Fabrik.
Arbeitet ein Schmied ganz allein?
Wenn es nur um ein Messer oder einen Kerzenständer geht, kann der Schmied das alleine mit dem Hammer. Für Schmiedeeisen hingegen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In Deutschland sagt man dazu „Vorschlaghammer“, in der Schweiz auch „Schlegel“.
Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heisst das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heisst das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen.
Gab es früher schon Schmiede-Maschinen?
Der Schmied brauchte sehr viel Körperkraft. Deshalb erfanden die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen. Diese funktionierten mit Wasserkraft. Das ist wie bei einer Wippe, wie sie auf dem Spielplatz steht.
Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen Arm, der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heisses Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss.
Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt. Sie zeigen, wie früher schon menschliche Kraft durch kluge Technik unterstützt wurde.
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit Dampfmaschinen betrieben, später mit elektrischen Motoren. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Grossteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei.
Gibt es unter den Schmieden Spezialisten?
Noch nach 1950 gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und bestimmte Werkzeuge herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied, den Kunstschmied und viele andere mehr. Auch der Schlosser war eigentlich ein Schmied: Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für Kirchen, Wohnhäuser oder Truhen.
Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefässe, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und grössere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden gebraucht, um Käse zu machen.