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[[File:Brot und Spiele Gladiators1.jpg||thumb|Ein nachgestellter Gladiatorenkampf in [[Trier]]. Heute zeigen viele Römermuseen und Festivals solche Schaukämpfe. In Wirklichkeit kämpfen die Männer nicht, sondern tun nur so. Alles ist vorher abgesprochen, damit niemand | [[File:Brot und Spiele Gladiators1.jpg||thumb|Ein nachgestellter Gladiatorenkampf in [[Trier]]. Heute zeigen viele Römermuseen und Festivals solche Schaukämpfe. In Wirklichkeit kämpfen die Männer nicht, sondern tun nur so. Alles ist vorher abgesprochen, damit sich niemand verletzt.]] | ||
Ein Gladiator war ein Kämpfer im [[Römisches Reich|Römischen Reich]]. Solche Kämpfer traten in großen Arenen auf, denn der Kampf war dazu da, Zuschauer zu | Ein Gladiator war ein Kämpfer im [[Römisches Reich|Römischen Reich]]. Solche Kämpfer traten in großen Arenen auf, denn der Kampf war dazu da, Zuschauer zu unterhalten. Die Kämpfer, die gegeneinander antraten, konnten dabei auch getötet werden. | ||
Das Wort selbst kommt vom [[ | Das Wort selbst kommt vom [[Latein|lateinischen]] Wort für Schwert, „gladius“. So ein [[Schwert]] war eher kurz, nur einen halben [[Meter]] lang, und an beiden Seiten geschliffen. Doch Gladiatoren waren nicht nur Schwertkämpfer, sie kannten auch andere [[Waffe]]n. | ||
Solche Kämpfer gab es schon in der Zeit der römischen [[Republik]], vor etwa | Solche Kämpfer gab es schon in der Zeit der römischen [[Republik]], vor etwa 2400 Jahren. Damals kannte man die Gladiatorenkämpfe als Vorführungen zu Ehren des Verstorbenen bei einem Begräbnis, die meist auf einem Marktplatz stattfanden. | ||
Andere Männer wurden zu Gladiatoren, weil sie arm waren. Doch auch einige reiche Leute gingen in die Arena: Damit wollten sie zeigen, wie toll sie waren. Für sie war es eine Art Sport. | Die Gladiatoren kämpften nicht unbedingt freiwillig: Oft waren es [[Sklave]]n oder Kriegsgefangene oder verurteilte [[Verbrechen|Verbrecher]]. Manche waren erfolgreich und wurden schließlich zur Belohnung freigelassen. Andere Männer wurden zu Gladiatoren, weil sie arm waren. Doch auch einige reiche Leute gingen in die Arena: Damit wollten sie zeigen, wie toll sie waren. Für sie war es eine Art [[Sport]]. | ||
In der Zeit nach [[Kaiser]] [[Augustus]] war der Gladiatorenkampf oft Teil einer größeren Show, zum Beispiel eines Festivals. Gladiatoren kämpften manchmal gegen wilde Tiere wie [[Löwen]]. Nur der Kaiser durfte Kämpfe veranstalten. Ihm wurde dabei so gehuldigt, wie man es auch für einen [[Gott]] tat. Im Jahr 80 nach Christus wurde das [[Kolosseum]] in Rom eröffnet. | |||
Zwischen 300 und 400 nach Christus änderte sich im Römischen Reich vieles. So wurde die [[Christentum|christliche]] Religion immer stärker. Viele Christen fanden die Gladiatorenkämpfe unnötig und grausam. Angeblich war ein christlicher | Zwischen 300 und 400 nach Christus änderte sich im Römischen Reich vieles. So wurde die [[Christentum|christliche]] Religion immer stärker. Viele Christen fanden die Gladiatorenkämpfe unnötig und grausam. Angeblich war ein christlicher Kaiser vom Tode eines Christen in der Arena so erschüttert, dass er die Kämpfe verbieten ließ. | ||
== Was für Kämpfer gab es? == | == Was für Kämpfer gab es? == | ||
[[File:Models showing ancient Roman protective war gear (24865798525).jpg|thumb|In einer Ausstellung über das Alte Rom: So sah die Ausrüstung von Gladiatoren aus. Links sieht man die Waffen eines Secutors, das ist eine Art von Schwertkämpfer. Rechts sind die Waffen eines Retiarius.]] | [[File:Models showing ancient Roman protective war gear (24865798525).jpg|thumb|In einer Ausstellung über das Alte Rom: So sah die Ausrüstung von Gladiatoren aus. Links sieht man die Waffen eines Secutors, das ist eine Art von Schwertkämpfer. Rechts sind die Waffen eines Retiarius.]] | ||
Gladiatoren sind nicht immer mit Schwertern angetreten. Das hätten die Zuschauer irgendwann zu langweilig gefunden. Mit verschiedenen Waffen und Rüstungen wurden die Kämpfe abwechslungsreicher. Bei manchen Waffen war Kraft wichtig, bei anderen Geschicklichkeit und kluges Überlegen. | Gladiatoren sind nicht immer mit Schwertern angetreten. Das hätten die Zuschauer irgendwann zu langweilig gefunden. Mit verschiedenen Waffen und Rüstungen wurden die Kämpfe abwechslungsreicher. Bei manchen Waffen war [[Kraft]] wichtig, bei anderen Geschicklichkeit und kluges Überlegen. | ||
Der | Der Murmillo zum Beispiel trug eine schwere Rüstung, einen Helm mit einem Visier und ein großes, rechteckiges [[Schild]]. Sein Hauptwaffen waren ein kurzes Schwert und ein kleiner Schild. Damit erinnerte er an den Legionär in der römischen Armee. | ||
Aus einer anderen Tradition kam der Retiarius mit Dreizack und Netz. Er versuchte, seine Gegner mit dem Netz zu fangen, bevor er mit dem Dreizack | Aus einer anderen Tradition kam der Retiarius mit Dreizack und Netz. Er versuchte, seine Gegner mit dem Netz zu fangen, bevor er mit dem Dreizack angriff. Damit er sich schnell bewegen konnte, war seine Rüstung nur leicht und ohne [[Helm]]. | ||
Der Thraex trug eine auffällige Rüstung, die ebenfalls an die Ausrüstung eines römischen Legionärs erinnerte. Sein Hauptwaffen waren ein kleiner Schild und ein langes Schwert. Um das zu führen, brauchte er viel Kraft. | Der Thraex trug eine auffällige Rüstung, die ebenfalls an die Ausrüstung eines römischen Legionärs erinnerte. Sein Hauptwaffen waren ein kleiner Schild und ein langes Schwert. Um das zu führen, brauchte er viel Kraft. | ||
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Die Kämpfe in der Arena sollten spannend und aufregend sein. Meistens sollte auch die Gefahr bestehen, dass ein Kämpfer getötet wurde. Aber nicht jeder Kampf endete damit, dass ein Kämpfer starb. Die [[Historiker]] sind sich nicht ganz einig. Vielleicht starb bei jedem fünften Kampf ein Gladiator, vielleicht nur bei jedem zehnten Kampf. | Die Kämpfe in der Arena sollten spannend und aufregend sein. Meistens sollte auch die Gefahr bestehen, dass ein Kämpfer getötet wurde. Aber nicht jeder Kampf endete damit, dass ein Kämpfer starb. Die [[Historiker]] sind sich nicht ganz einig. Vielleicht starb bei jedem fünften Kampf ein Gladiator, vielleicht nur bei jedem zehnten Kampf. | ||
Gladiatoren gehörten oft jemandem, zum Beispiel, wenn sie Sklaven waren: Für den Besitzer des Gladiatoren war es schlecht, wenn sie einen Gladiatoren verloren. Auch einen Verletzten konnten sie nicht gut gebrauchen. Darum verwundert es nicht, dass es Regeln gab und nicht jeder Kampf tödlich endete. Außerdem gab es Veranstaltungen, bei denen sowieso kein Tod eingeplant war. | Gladiatoren wurden in Gladiatorenschulen mit hölzernen Waffen ausgebildet. Sie gehörten oft jemandem, zum Beispiel, wenn sie Sklaven waren: Für den Besitzer des Gladiatoren war es schlecht, wenn sie einen Gladiatoren verloren. Auch einen Verletzten konnten sie nicht gut gebrauchen. Darum verwundert es nicht, dass es Regeln gab und nicht jeder Kampf tödlich endete. Außerdem gab es Veranstaltungen, bei denen sowieso kein [[Tod]] eingeplant war. | ||
Viele Leute glauben heute, dass nach einem Kampf die Zuschauer mit dem Daumen abgestimmt haben: Zeigten sie mit dem Daumen nach oben, sollte der Verlierer überleben. Zeigten sie mit dem Daumen nach unten, sollte er getötet werden. Das sieht man zumindest in vielen Spielfilmen. | Viele Leute glauben heute, dass nach einem Kampf die Zuschauer mit dem Daumen abgestimmt haben: Zeigten sie mit dem Daumen nach oben, sollte der Verlierer überleben. Zeigten sie mit dem Daumen nach unten, sollte er getötet werden. Das sieht man zumindest in vielen [[Film|Spielfilmen]]. | ||
Die Forscher sind sich nicht so sicher. Es gibt keine alten Bilder, die so etwas zeigen. In manchen alten Texten steht etwas von einem gedrehten Daumen, aber es ist nicht deutlich, was damit gemeint ist. Vielleicht gehörte dazu noch eine Bewegung, die man von weitem besser sehen konnte. | Die Forscher sind sich nicht so sicher. Es gibt keine alten Bilder, die so etwas zeigen. In manchen alten Texten steht etwas von einem gedrehten Daumen, aber es ist nicht deutlich, was damit gemeint ist. Vielleicht gehörte dazu noch eine Bewegung, die man von weitem besser sehen konnte. | ||
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04 2022 Roma (Colosseo- Mosaico Caccia gladiatori e tigre?-decori a tralci vegetali-ex·vicen·f·i·veii v Θ) FO228660 bis Photo by Paolo Villa.jpg|Ein altes [[Mosaik]]: Hier scheint ein Gladiator gegen einen [[Tiger]] zu kämpfen. | |||
Casa de los Gladiadores, Antigua Curio, Chipre, 2021-12-14, DD 65.jpg|Ein Mosaik auf [[Zypern]]: Gefunden wurde es in einem alten Haus, in dem früher Gladiatoren gelebt haben. | |||
Nennig Roman Villa and Mosaics - 51134951379.jpg|Zwei Gladiatoren auf einem alten Mosaik. Man hat es in einer römischen Villa gefunden. Das Bild ist etwa 2000 Jahre alt. | |||
Statues of gladiators in terracotta in the museum of Taranto.jpg|Alte Figuren aus Terrakotta, einer Art gebranntem Ton | |||
Roman gladiator helmet from Herculaneum Iron 1st century CE.jpg|Alter Eisenhelm eines Gladiatoren. Gefunden wurde er in der Nähe von [[Pompeji]]. | |||
2016-07-09 11-24-59 reconst-histo-belfort 02.jpg|Nachgestellter Kampf in [[Frankreich]]. Rechts steht ein Retiarius, der sein Netz wirft. | |||
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{{ | [[Kategorie:Geschichte]] | ||
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Aktuelle Version vom 12. Mai 2024, 11:10 Uhr
Ein Gladiator war ein Kämpfer im Römischen Reich. Solche Kämpfer traten in großen Arenen auf, denn der Kampf war dazu da, Zuschauer zu unterhalten. Die Kämpfer, die gegeneinander antraten, konnten dabei auch getötet werden.
Das Wort selbst kommt vom lateinischen Wort für Schwert, „gladius“. So ein Schwert war eher kurz, nur einen halben Meter lang, und an beiden Seiten geschliffen. Doch Gladiatoren waren nicht nur Schwertkämpfer, sie kannten auch andere Waffen.
Solche Kämpfer gab es schon in der Zeit der römischen Republik, vor etwa 2400 Jahren. Damals kannte man die Gladiatorenkämpfe als Vorführungen zu Ehren des Verstorbenen bei einem Begräbnis, die meist auf einem Marktplatz stattfanden.
Die Gladiatoren kämpften nicht unbedingt freiwillig: Oft waren es Sklaven oder Kriegsgefangene oder verurteilte Verbrecher. Manche waren erfolgreich und wurden schließlich zur Belohnung freigelassen. Andere Männer wurden zu Gladiatoren, weil sie arm waren. Doch auch einige reiche Leute gingen in die Arena: Damit wollten sie zeigen, wie toll sie waren. Für sie war es eine Art Sport.
In der Zeit nach Kaiser Augustus war der Gladiatorenkampf oft Teil einer größeren Show, zum Beispiel eines Festivals. Gladiatoren kämpften manchmal gegen wilde Tiere wie Löwen. Nur der Kaiser durfte Kämpfe veranstalten. Ihm wurde dabei so gehuldigt, wie man es auch für einen Gott tat. Im Jahr 80 nach Christus wurde das Kolosseum in Rom eröffnet.
Zwischen 300 und 400 nach Christus änderte sich im Römischen Reich vieles. So wurde die christliche Religion immer stärker. Viele Christen fanden die Gladiatorenkämpfe unnötig und grausam. Angeblich war ein christlicher Kaiser vom Tode eines Christen in der Arena so erschüttert, dass er die Kämpfe verbieten ließ.
Was für Kämpfer gab es?
Gladiatoren sind nicht immer mit Schwertern angetreten. Das hätten die Zuschauer irgendwann zu langweilig gefunden. Mit verschiedenen Waffen und Rüstungen wurden die Kämpfe abwechslungsreicher. Bei manchen Waffen war Kraft wichtig, bei anderen Geschicklichkeit und kluges Überlegen.
Der Murmillo zum Beispiel trug eine schwere Rüstung, einen Helm mit einem Visier und ein großes, rechteckiges Schild. Sein Hauptwaffen waren ein kurzes Schwert und ein kleiner Schild. Damit erinnerte er an den Legionär in der römischen Armee.
Aus einer anderen Tradition kam der Retiarius mit Dreizack und Netz. Er versuchte, seine Gegner mit dem Netz zu fangen, bevor er mit dem Dreizack angriff. Damit er sich schnell bewegen konnte, war seine Rüstung nur leicht und ohne Helm.
Der Thraex trug eine auffällige Rüstung, die ebenfalls an die Ausrüstung eines römischen Legionärs erinnerte. Sein Hauptwaffen waren ein kleiner Schild und ein langes Schwert. Um das zu führen, brauchte er viel Kraft.
Die allermeisten Römer waren dagegen, dass Frauen als Gladiatoren kämpften. Für sie passte das Kämpfen nicht zu einer Frau. Dennoch kennt man heute Bilder von damals, auf denen Gladiatorinnen gekämpft haben. Das dürfte aber eine große Ausnahme gewesen sein. Vielleicht sind manchmal Frauen und Kinder in die Arena geschickt worden, um sich über ihr Kämpfen lustig zu machen.
Kämpften die Gladiatoren immer bis zum Tod?
Die Kämpfe in der Arena sollten spannend und aufregend sein. Meistens sollte auch die Gefahr bestehen, dass ein Kämpfer getötet wurde. Aber nicht jeder Kampf endete damit, dass ein Kämpfer starb. Die Historiker sind sich nicht ganz einig. Vielleicht starb bei jedem fünften Kampf ein Gladiator, vielleicht nur bei jedem zehnten Kampf.
Gladiatoren wurden in Gladiatorenschulen mit hölzernen Waffen ausgebildet. Sie gehörten oft jemandem, zum Beispiel, wenn sie Sklaven waren: Für den Besitzer des Gladiatoren war es schlecht, wenn sie einen Gladiatoren verloren. Auch einen Verletzten konnten sie nicht gut gebrauchen. Darum verwundert es nicht, dass es Regeln gab und nicht jeder Kampf tödlich endete. Außerdem gab es Veranstaltungen, bei denen sowieso kein Tod eingeplant war.
Viele Leute glauben heute, dass nach einem Kampf die Zuschauer mit dem Daumen abgestimmt haben: Zeigten sie mit dem Daumen nach oben, sollte der Verlierer überleben. Zeigten sie mit dem Daumen nach unten, sollte er getötet werden. Das sieht man zumindest in vielen Spielfilmen.
Die Forscher sind sich nicht so sicher. Es gibt keine alten Bilder, die so etwas zeigen. In manchen alten Texten steht etwas von einem gedrehten Daumen, aber es ist nicht deutlich, was damit gemeint ist. Vielleicht gehörte dazu noch eine Bewegung, die man von weitem besser sehen konnte.
Ein Mosaik auf Zypern: Gefunden wurde es in einem alten Haus, in dem früher Gladiatoren gelebt haben.
Alter Eisenhelm eines Gladiatoren. Gefunden wurde er in der Nähe von Pompeji.
Nachgestellter Kampf in Frankreich. Rechts steht ein Retiarius, der sein Netz wirft.
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