Bürger: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
(14 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Jullia Gillard with new Australian citizens 2.jpg|mini|Nach einer | [[Datei:Jullia Gillard with new Australian citizens 2.jpg|mini|Nach einer [[Einbürgerung]]sfeier in [[Australien]]: Die Chefin der [[Regierung]] begrüßt Einwohner, die gerade Staatsbürger geworden sind.]] | ||
Ein Bürger ist jemand, der zu einem [[Staat]] oder einer [[Gemeinde]] gehört. Das Wort kommt von einem alten [[ | Ein Bürger ist jemand, der zu einem [[Staat]] oder einer [[Gemeinde]] gehört. Das [[Wort]] kommt von einem alten [[deutsch]]en Wort „burga“, das „Schutz“ bedeutet. Es ist nicht ganz sicher, ob es mit dem Wort „[[Burg]]” zu tun hat. | ||
Wer in einem Land lebte, war der Untertan eines Fürsten, zum Beispiel eines [[König]]s. Die Einwohner einer [[Stadt]] nannte man Bürger. Das galt aber nur für diejenigen Einwohner, die schon lange dort wohnten. Sie hatten das Bürgerrecht. Man durfte sie nicht einfach aus der Stadt jagen. | Wer in einem Land lebte, war der Untertan eines Fürsten, zum Beispiel eines [[König]]s. Die Einwohner einer [[Stadt]] nannte man Bürger. Das galt aber nur für diejenigen Einwohner, die schon lange dort wohnten. Sie hatten das Bürgerrecht. Man durfte sie nicht einfach aus der Stadt jagen. | ||
Ab etwa dem Jahr 1800 erhielten die Staaten in [[Europa]] [[Verfassung]]en. Das sind besondere [[Gesetz]]e. In ihnen steht unter anderem, welche [[Recht]]e man hat, wenn man Angehöriger eines [[Staat]]es ist. Man hat die Staatsangehörigkeit oder Staatsbürgerschaft. Staatsbürger dürfen zum Beispiel das [[Parlament]] [[Wahl|mitwählen]]. Wer „nur“ Einwohner ist, darf das normalerweise nicht. | Ab etwa dem Jahr 1800 erhielten die Staaten in [[Europa]] [[Verfassung]]en. Das sind besondere [[Gesetz]]e. In ihnen steht unter anderem, welche [[Recht]]e man hat, wenn man Angehöriger eines [[Staat]]es ist. Man hat die Staatsangehörigkeit oder Staatsbürgerschaft. Staatsbürger dürfen zum Beispiel das [[Parlament]] [[Wahl|mitwählen]]. Wer „nur“ [[Einwohner]] ist, darf das normalerweise nicht. | ||
== Sind alle Bürger auch wirklich „Bürger“? == | == Sind alle Bürger auch wirklich „Bürger“? == | ||
Das Wort Bürger verwendet man noch anders. Mit Bürger meint man dann Menschen, die etwas reicher sind als andere. Sie gehören nicht zum Adel, sie sind aber auch keine Bauern oder | Das Wort Bürger verwendet man noch anders. Mit Bürger meint man dann Menschen, die etwas reicher sind als andere. Sie gehören nicht zum [[Adel]], sie sind aber auch keine Bauern oder [[Arbeit]]er. Die Art, wie sie leben, denken und arbeiten, nennt man „bürgerlich“. Manche Menschen nennen sich selbst gern bürgerlich. Für andere Menschen ist das ein Schimpfwort, weil sie „Bürger“ für langweilig oder hochmütig halten. | ||
Vor allem seit dem | Vor allem seit etwa dem Jahr 1850 heißt es, dass wir im „[[Epoche|Zeitalter]] des Bürgertums“ leben. Es gibt verschiedene Arten von Bürgern. Reich und mächtig sind die Großbürger, eher arm die Kleinbürger. Wer viel [[Geld]] hat, ist ein Besitzbürger, und die Menschen mit viel [[Bildung]] sind die Bildungsbürger. | ||
{{ | {{Artikel}} | ||
[[Kategorie:Klexikon-Artikel]] | [[Kategorie:Klexikon-Artikel|Burger]] | ||
[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]] | [[Kategorie:Politik und Gesellschaft|Burger]] |
Aktuelle Version vom 6. Mai 2024, 18:51 Uhr
Ein Bürger ist jemand, der zu einem Staat oder einer Gemeinde gehört. Das Wort kommt von einem alten deutschen Wort „burga“, das „Schutz“ bedeutet. Es ist nicht ganz sicher, ob es mit dem Wort „Burg” zu tun hat.
Wer in einem Land lebte, war der Untertan eines Fürsten, zum Beispiel eines Königs. Die Einwohner einer Stadt nannte man Bürger. Das galt aber nur für diejenigen Einwohner, die schon lange dort wohnten. Sie hatten das Bürgerrecht. Man durfte sie nicht einfach aus der Stadt jagen.
Ab etwa dem Jahr 1800 erhielten die Staaten in Europa Verfassungen. Das sind besondere Gesetze. In ihnen steht unter anderem, welche Rechte man hat, wenn man Angehöriger eines Staates ist. Man hat die Staatsangehörigkeit oder Staatsbürgerschaft. Staatsbürger dürfen zum Beispiel das Parlament mitwählen. Wer „nur“ Einwohner ist, darf das normalerweise nicht.
Sind alle Bürger auch wirklich „Bürger“?
Das Wort Bürger verwendet man noch anders. Mit Bürger meint man dann Menschen, die etwas reicher sind als andere. Sie gehören nicht zum Adel, sie sind aber auch keine Bauern oder Arbeiter. Die Art, wie sie leben, denken und arbeiten, nennt man „bürgerlich“. Manche Menschen nennen sich selbst gern bürgerlich. Für andere Menschen ist das ein Schimpfwort, weil sie „Bürger“ für langweilig oder hochmütig halten.
Vor allem seit etwa dem Jahr 1850 heißt es, dass wir im „Zeitalter des Bürgertums“ leben. Es gibt verschiedene Arten von Bürgern. Reich und mächtig sind die Großbürger, eher arm die Kleinbürger. Wer viel Geld hat, ist ein Besitzbürger, und die Menschen mit viel Bildung sind die Bildungsbürger.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Bürger findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.