Utopie

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Eine Utopie ist ein Ort, den es nicht gibt. Das bedeutet zumindest das Wort, das aus dem Griechischen kommt. Eine Utopie kann auch eine Erzählung über so einen Ort sein. Man beschreibt dann ein Land oder eine Stadt, in der es sehr anders zugeht als bei uns.

Wenn man sagt: „das ist utopisch“, dann meint man, dass es so etwas auf der Welt nicht gibt. Das kann es höchstens in der Zukunft geben. Viele Romane aus der Science-Fiction handeln eigentlich in einer Utopie.

Meistens denkt man bei der Utopie an ein besonders schönes, wünschenswertes Land. Die Menschen leben besser und vernünftiger. Es gibt keine Kriege mehr. Die Utopie ähnelt also ein wenig dem Paradies oder dem Himmel bei den Christen.

Das Gegenteil ist die Dystopie: Das ist ein Land oder eine Zukunft, in der es sehr schlimm zugeht. Dort hat es zum Beispiel einen Krieg gegeben, der vieles zerstört hat. Die Menschen sind arm und leiden unter Gewalt. Es gibt keinen Staat mehr, der den Menschen hilft. Oder aber der Staat selbst ist besonders bösartig. Ein Beispiel dafür liest man im Zukunftsroman „1984“ von George Orwell.

Woher kommt das Wort?

Dieses Bild ist ein Holzschnitt. Es erschien im Jahr 1516 im Buch von Thomas Morus und zeigt die Insel „Utopia“.

„Utopia“ war der Titel eines Buches. Es ist um das Jahr 1500 erschienen, am Anfang der Neuzeit. Thomas Morus aus England hat es wie einen Dialog geschrieben, also ein Gespräch von zwei Menschen. So ähnlich haben auch griechische Philosophen ihre Gedanken aufgeschrieben.

Die Utopia bei Morus ist eine Insel. Morus dachte sich dafür eine fremde Gesellschaft mit ihren Regeln ausgedacht. Zum Beispiel gehören die Dinge den Menschen dort gemeinsam. Die Menschen dürfen ihre Religion frei wählen. Das Leben ist in Utopia allerdings nicht unbedingt wünschenswert: Dort gibt es durchaus Sklaverei und Krieg.

Morus wollte eigentlich erzählen, was er über die Gesellschaft und sein eigenes Land denkt. Er stellt sich die Frage, wie es wohl wäre, wenn man einige Regeln ändern würde. Er wollte aber nicht schreiben, was ihm am eigenen Land missfiel, denn dafür hätte er vielleicht Ärger bekommen. Über die ausgedachte Insel „Utopia“ jedoch konnte er alles sagen, was er wollte. Außerdem ist eine Geschichte über eine Insel auch noch interessanter zu lesen.

Schon der griechische Philosoph Platon hat es ähnlich gemacht: Er schrieb ein Zweiergespräch über die Insel Atlantis. Montesquieu aus Frankreich hingegen hatte einen anderen Trick: Er verfasste Briefe, die angeblich aus Persien kamen, dem heutigen Iran. Darin erklärte er, was an Persien schlecht war. In Wirklichkeit dachte er dabei an Frankreich, und das wussten seine Leser auch.