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Altes Ägypten

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 28. Dezember 2014, 18:59 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge) (kategorien wegen verschieben)
Vielleicht das bekannteste Bild aus dem alten Ägypten: die Totenmaske des Pharao Tutenchamun. Sie ist über 3000 Jahre alt. Man kann sie heute im Ägyptischen Museum in Kairo bestaunen.

Das Alte Ägypten entstand vor über 5000 Jahren am Fluss Nil. Es wird zum Altertum gezählt. Herrscher über Ägypten waren die Pharaonen. Ein Pharao war so etwas wie ein König. Das Reich der Alten Ägypter kennt man heutzutage vor allem wegen der Pyramiden und anderer Bauwerke aus übergroßen Steinblöcken. Aus dieser Zeit hat man aber auch Bilder und Schriften gefunden.

Jahrtausendelang waren die Ägypter eine wichtige Macht im Gebiet des Mittelmeeres. Aber ungefähr 300 Jahre vor Christus, vor 2300 Jahren, eroberte Alexander der Große das Ägyptische Reich: Damit wurde Griechisch die Sprache der Herrscher. Und vor etwa 2000 Jahren kam Ägypten zum Römischen Reich. Später eroberten die Führer des Islam Ägypten.

Heutzutage gibt es wieder einen eigenen Staat namens Ägypten. Seine Kultur ist nicht dieselbe wie die des Alten Ägypten, aber man ist dort immer noch stolz darauf. Menschen in aller Welt interessieren sich für die Welt der Pharaonen und Pyramiden.

Wie ist das Ägyptische Reich entstanden?

Der Nil ist der längste Fluss Afrikas. Er fließt meist durch Wüste, bevor er ins Mittelmeer mündet. An den Ufern des Nils ist das Land feucht und schlammig. Hier können Pflanzen wachsen und viele Tiere leben, und damit auch Menschen. Schon früh gelang es Kriegern, große Abschnitte des Nils zu beherrschen. Daraus wurden dann Könige, die immer größere Teile Ägyptens regierten. Der Titel Pharao entstand allerdings erst viel später.

Man unterscheidet zwischen Oberägypten und Unterägypten. Oberägypten war wesentlich größer: der lange, dünne Streifen fruchtbaren Landes am Nil. Unterägypten war der kleine Abschnitt am Ende des Nils. Der Fluss teilt sich nämlich in mehrere Arme auf, bevor er ins Mittelmehr fließt. Das nennt man ein Flussdelta. Im Delta des Nils lebten besonders viele Menschen, und so ist das noch heute.

Unterägypten und Oberägypten wurden offenbar mehrmals vereint und trennten sich wieder. Danach begann die Zeit des Alten Reiches, von 2700 bis 2200 vor Christus. Die späteren Abschnitte heißen Mittleres Reich und Neues Reich. Dazwischen gab es immer Zeiten von Krieg im Land, als nicht sicher war, wer eigentlich herrschte.

Welches waren die wichtigsten Pharaonen?

Ein ungewöhnlicher Pharao: Echnaton mit seiner Frau, dem Sohn Tutanchamun und den beiden Töchtern. Über sie strahlt Aton, die Scheibe der Sonne.

In der langen Geschichte des Reiches hat es viele Pharaonen gegeben. Manche von ihnen haben angeblich hunderte von Jahren geherrscht. In Wirklichkeit ist damit wohl gemeint, dass eine Reihe von Vätern und Söhnen an der Macht waren, eine Dynastie. Einige Pharaonen waren besonders wichtig, oder man weiß heutzutage sehr viel über sie.

Cheops war ein Pharao im Alten Reich. Er ließ eine Pyramide bauen, in der er nach seinem Tod bestattet wurde. Die Cheopspyramide ist eines der Sieben Weltwunder.

Echnaton und Nofretete waren ungefähr 1300 vor Christus Pharao und Pharaonin. Lange Zeit glaubte man, Echnaton habe alle ägyptischen Götter abgeschafft, damit jeder nur noch an einen Gott glaubte: Aton, die Sonne. Heute weiß man, dass die anderen Götter weiter verehrt wurden. Aber Aton war für Echnaton ganz besonders wichtig. Die Kunst dieser Zeit sieht auch anders aus als vorher und nachher: So zeigt ein Bild den Pharao mit seiner Familie, wie ganz normal im Alltag.

Tutanchamun war an sich kein so besonders wichtiger Pharao. Er ist schon als Kind Pharao geworden und hat nicht sehr lange regiert. Aber anscheinend haben Räuber sein Grab nicht gefunden. So war es fast unbeschädigt, als Wissenschaftler es im Jahr 1922 entdeckt haben. Berühmt wurde seine Totenmaske, also die Skulptur über seinem Gesicht.

Schließlich wurde Kleopatra zur letzten Pharaonin. In ihrer Zeit kämpften Römer gegeneinander, nämlich Antonius und Octavian, der später Augustus hieß. Kleopatra war sehr geschickt darin, Herrscherin zu werden anstelle ihres Bruders. Sie und Antonius waren ein Liebespaar, aber Octavian siegte im Bürgerkrieg der Römer. Ägypten wurde Teil des Römischen Reiches.

Woher weiß man heute etwas über die Alten Ägypter?

Ein ägyptischer Tempel, also ein Haus, in dem die Ägypter ihren Göttern nahe sein wollten. Diese Zeichnung erschien in der berühmten "Beschreibung Ägyptens" im Jahre 1809.

Lange Zeit wusste man nur noch wenig von den Alten Ägyptern. Weise Männer aus dem Alten Griechenland haben ein wenig davon berichtet, wie zum Beispiel Herodot. In Europa, schon in der frühen Neuzeit, interessierte man sich auch für die ägyptische Schrift.

Um das Jahr 1800 hat Frankreich gegen Großbritannien gekämpft. In diesem Krieg kamen französische Soldaten auch nach Ägypten, zusammen mit Wissenschaftlern. Diese Wissenschaftler haben vieles aufgeschrieben, was sie gesehen und erlebt haben. Es hat fast zehn Jahre gedauert, bis ihre "Beschreibung Ägyptens" als Buch fertig war. Einige Jahre später halfen diese Erkenntnisse dabei, endlich die ägyptische Schrift lesen zu können. Das war besonders wichtig, um zu wissen, was die Ägypter gesagt und gedacht haben.

Immer wieder war das Alte Ägypten groß in Mode, wenn etwas Bedeutendes gefunden wurde. Ein Beispiel dafür ist das Grab von Tutenchamun im Jahr 1922. Bald darauf drehte man gruselige Filme über lebende Mumien. Oder man machte Kleidung oder Möbel, die an das Alte Ägypten erinnerten. Heute gibt es in Ägypten und in vielen großen Städten der Welt Museen, die zeigen, wie es im Alten Ägypten aussah.

HALLO, liebes Klexikon!