Berufsschule: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Januar 2023, 01:07 Uhr
Eine Berufsschule bildet den einen Teil der Berufs-Ausbildung. Dies ist der schulische, der theoretische Teil. Den praktischen Teil übernimmt der Ausbildungsbetrieb. Man nennt ihn auch de Lehrbetrieb. Beim Bäcker ist dies eine Bäckerei, beim Polymechaniker eine Fabrik, beim kaufmännischen Angestellten ein Reisebüro und so weiter.
Man nennt dies eine duale Ausbildung. Das Wort dual bedeutet „zwei“, weil der Azubi an zwei Orten lernt. Dieses Ausbildungssystem ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz stark vertreten. Andere Länder kennen es nur teilweise oder sie informieren sich hier, wie das geht. Wer eine solche Ausbildung macht, den nannte man früher einen Lehrling. Heute heißt er Auszubildender, abgekürzt Azubi.
Berufsschulunterricht gibt es nicht in jedem Dorf. Sie ist für alle Azubis desselben Berufs einer Gegend gemeinsam. Man trifft dort also auch Azubis aus anderen Betrieben. Der Berufsschulunterricht findet meist an ein bis zwei Tagen in der Woche statt. Ansonsten arbeitet man im eigenen Betrieb mit und lernt dort anzuwenden, was man in der Berufsschule gelernt hat.
An der Berufsschule haben aber nicht nur Azubis Unterricht: Dort bietet man zum Teil auch viele andere Bildungsgänge an, die auf das Berufsleben vorbereiten sollen. In vielen Bundesländern kann man dort auch Klassen besuchen, in denen man höhere Schulabschlüsse nachholen kann, zum Beispiel die Mittlere Reife, die Fachhochschulreife oder das Abitur. Meistens hat man in der Klasse dann auch schon Schulfächer, die hilfreich sind, wenn man sich für bestimmte Berufsgruppen interessiert.
Berufsschulen sind also nicht nach bestimmten Abschlüssen geordnet, sondern nach Themen: Auf technischen Berufsschulen gibt es Azubis und Schüler, deren Hauptfach etwas mit Technik zu tun hat. Auf Berufsschulen mit sozialem Zweig lernen Schüler, die gerne mehr über Pädagogik oder Psychologie erfahren wollen.
Was lernt man in der Berufsschule?
Die Unterrichtsfächer der Berufsschule sind zum Teil die gleichen wie in den vorangegangenen Schulen, zum Beispiel Deutsch, Englisch oder Sport. Aber der Schwerpunkt wird hier eindeutig auf den Beruf gelegt.
Kaufleute müssen in Englisch Geschäftsbriefe oder Bestellungen schreiben. Maurer lernen die verschiedenen Baumaterialien und deren Eigenschaften genau kennen. Kfz-Mechatroniker erstellen in Deutsch Reparaturanleitungen. Im Fach „Rechnungswesen" lernen die Kaufleute die Besonderheiten der Buchführung. In „Technische Kommunikation" üben die Industriemechaniker, wie man technische Zeichnungen anfertigt und lernen die Bedeutung bestimmter Symbole kennen.
Kann man sich die Berufsschule aussuchen?
Wer einen Ausbildungsplatz sucht, der muss sich bei den Betrieben bewerben, die den gewünschten Beruf ausbilden. Hat man eine Stelle gefunden, wo man die Ausbildung machen kann, dann wird man vom Ausbildungsbetrieb automatisch bei der zuständigen Berufsschule angemeldet.
Bei sehr seltenen Ausbildungsberufen kann die Berufsschule sehr weit entfernt sein, da die wenigen Schüler, die es gibt in Bezirksfachklassen oder sogar in Landesfachklassen zusammengefasst werden. Wegen der langen Anreisewege für die Schüler wird in solchen Klassen der Unterricht in längeren Blöcken durchgeführt, also nicht nur an zwei Tagen in der Woche. Das betrifft aber nur die seltenen Berufe wie Orgelbauer oder Messerschmied.
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