Deutsche Druckschrift
Deutsche Schrift ist ein Ausdruck für verschiedene Schriftarten, die früher in Deutschland beliebt waren. Es ist also nicht sicher, was die Menschen damit meinen. Meistens geht es entweder um eine Schriftart für Druckbuchstaben, oder für eine bestimmte Art, wie man mit der Hand schreibt.
Lange Zeit hat man in Deutschland etwas anders geschrieben als in vielen anderen Ländern. Das hat man schließlich geändert. Viele Menschen glauben heute, dass eine Deutsche Schrift typisch für den Nationalsozialismus sei. Tatsächlich aber haben die Nationalsozialisten die Deutschen Schriften abgeschafft: Um das Jahr 1940 haben sie geglaubt, dass sie über ganz Europa heerrschen werden. Darum wollten sie, dass die Deutschen genauso schreiben wie die anderen Europäer.
Wer heute alte Briefe oder Bücher lesen will, der muss eine solche alte Schrift lesen können. Das lernt man zum Beispiel, wenn man an der Universität Geschichte studiert. Es gibt aber auch woanders Kurse. Dann kann man lesen, was Großeltern und Urgroßeltern geschrieben haben. Lange Zeit wurde nämlich fast alles mit der Hand geschrieben, weil es noch keine Schreibmaschine gab.
Welche Druckschriften kann man Deutsche Schrift nennen?
Bei der Druckschrift oder beim Drucksatz denkt man wohl an die sogenannte gebrochene Schrift. Dabei sieht man gedruckte Buchstaben, die viele Schnörkel haben. Es gibt nicht nur eine gebrochene Schrift, sondern verschiedene. Die bekanntesten heißen Schwabacher und Fraktur, aber auch da kennt man viele Unterarten.
Das Gegenteil ist die Antiqua: Eine solche Schrift ist die, in der auch das Klexikon geschrieben wird. Antiqua heißt "alt". Man hat sie etwa vor 500 Jahren Schritt für Schritt erfunden. Ihren Namen hat sie daher, weil man so schreiben wollte wie die alten Römer. Die bisherige Schrift, die gebrochene Schrift, nannte man verächtlich altdeutsch oder gotisch.
Heute drucken auch die Deutschen kaum noch mit Fraktur. Trotzdem sieht man oft noch Ausnahmen, zum Beispiel bei Gasthäusern. Dort steht manchmal der Name groß in Fraktur über der Tür. Das soll gemütlich sein und sagen, dass man hier so richtig gut wie früher essen kann.
Auch manche Zeitungen mögen die Fraktur, zum Beispiel die Frankfurter Allgemeine. In Fraktur ist aber nur der Name oben auf den Seiten. Die Texte sind ansonsten in Antiqua. Viele Menschen hätten es heute sehr schwer, Fraktur flüssig zu lesen. Man muss sich ein wenig an sie gewöhnen. Früher aber waren tatsächlich ganze Bücher in Fraktur gedruckt.
Was ist eine Deutsche Schrift beim Schreiben mit der Hand?
Für das Schreiben mit der Hand hat man sich schon früh andere Buchstaben ausgedacht als für das Drucken. Das war etwa in den Jahren nach 1600. Man nennt so eine Schrift auch Schreibschrift oder Kurrentschrift.
Die Idee ist: Kurrentschrift kann man flüssiger schreiben, weil die Buchstbaben miteinander verbunden sind. Man kann sie angeblich auch besser lesen. Dank der Winkel und Schnörkel sieht ein Buchstabe deutlich anders aus als ein ähnlicher Buchstabe.
Es gab verschiedene solcher Schriften, und sie hatten auch verschiedene Namen. Besonders bekannt ist wohl die Sütterlinschrift. Diese Schreibschrift hat sich Ludwig Sütterlin ausgedacht. Seit dem Jahr 1915 mussten alle Schüler in Preußen Sütterlinschrift lernen, später auch die Schüler im übrigen Deutschland.
Straßenschild in Baden, Niederösterreich: „Schlosser-Gässchen”.