Teekesselchen
Als Teekesselchen bezeichnet man Wörter, die mehrere Bedeutungen haben. Eine „Bank“ kann zum Beispiel ein Möbelstück zum Sitzen sein oder eine Firma, die mit Geld und Krediten handelt. Mit „Kapelle” kann ein Orchester gemeint sein oder eine kleine Kirche. Eine „Mutter“ kann zu einem Kind gehören oder auch zu einer Schraube.
Oft haben diese Wörter einen gemeinsamen Ursprung: So haben das „Schloss“ in der Tür und das „Schloss“ des Königs beide etwas mit dem Verb abschließen zu tun. Ob aber der Wasser-Hahn seinen Namen vom männlichen Huhn hat, kann man nur vermuten.
Der Name Teekesselchen kommt von einem alten Kinderspiel, bei dem die Mitspieler ein mehrdeutiges Wort erraten müssen. Derjenige, der das Ratewort vorstellt, gibt einen Hinweis und ersetzt dabei das gesuchte Wort durch „Teekesselchen”.
Wie erklären Wissenschaftler die Teekesselchen?
Auch die Wissenschaft von der Sprache beschäftigt sich mit Teekesselchen. Sprach-Wissenschaftler unterscheiden zwei verschiedene Arten von Teekesselchen: Polyseme und Homonyme.
Polysem ist griechisch und heißt „viele Zeichen“. Es bedeutet, dass ein und dasselbe Wort mehrere Bedeutungen hat. Der Läufer ist ein Mensch, der läuft, aber auch eine Figur im Schach. Die Figur hat ihren Namen vom laufenden Menschen. Man sagt auch, dass der Name der Figur abgeleitet ist. Trotz der verschiedenen Bedeutung ist es aber dasselbe Wort. Die meisten Teekesselchen sind Polyseme.
Homonym ist ebenfalls griechisch und bedeutet „gleicher Name“. Homonyme sind also Wörter, die nur zufällig gleich klingen oder gleich geschrieben werden, aber eine unterschiedliche Herkunft haben. Ein Beispiel ist „Tau“: Das ist im Deutschen ein anderes Wort für Seil, aber es gibt auch noch einen griechischen Buchstaben, der so genannt wird.