Pfalz
Eine Pfalz oder eigentlich Königpfalz ist ein Gebäude aus dem Mittelalter. Gemeint war damit ein Haus, in dem der König und seine Leute übernachten konnten. Das Wort kommt aus dem Lateinischen ebenso wie das verwandte Wort Palast.
Im Mittelalter hatten die deutschen Könige keine richtige Hauptstadt. Sie mussten durch das Land reisen. Außerdem leitete der König am Ort der Pfalz ein Gericht für besonders schlimme Verbrechen. Wenn der König nicht zu seinen Untertanen gereist wäre, hätte er schlecht herrschen können. Er hätte sonst kaum Gelegenheit gehabt, mit ihnen zu sprechen.
Eine Pfalz muss man sich als einen großen Bauernhof vorstellen, oder mehrere davon. Sie mussten über hundert Menschen beherbergen können: die Leute des Königs, also das Gefolge, und weitere Gäste. Zu einer Pfalz gehörte auch eine Pfalzkapelle. Die Pfalzen waren nicht besonders weit voneinander entfernt: Man musste von einer Pfalz zur nächsten in einer Tagesreise kommen können.
Manchmal wurde eine Pfalz auch von einem wichtigen Bischof genutzt. Es gab später im Mittelalter wichtige Fürsten, die sich ebenfalls Pfalzen bauten. Oft stand eine Pfalz in einer Stadt, damit alle sehen konnten, wie wichtig die Stadt war.
Ist die Pfalz nicht ein Gebiet?
Als Pfalz kennt man heute auch ein großes Gebiet zwischen Mannheim und der Grenze zu Frankreich, in dem viel Wein hergestellt wird. Dieser Name ist so entstanden: Am Rhein gab es im Mittelalter einen Pfalzgrafen, also den Verwalter einer Pfalz.
Später wurden die Herrscher dort zu mächtigen Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs und ihr Gebiet hieß Kurpfalz. Die Kurfürsten gehörten zur Adelsfamilie der Wittelsbacher, die auch in Bayern regierte. Heute ist die früher bayerische Pfalz eines der Gebiete, welche zum deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz gehören.
Die Reste der Kaiserpfalz Gelnhausen in Hessen
In Nimwegen in den Niederlanden steht der Valkhof.
Die Burg Dankwarderode in Braunschweig. Sie diente dem Fürsten Heinrich dem Löwen als Pfalz.
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