Winnetou

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Der Buchdeckel einer Ausgabe von 1893: Winnetou mit seinem Freund Old Shatterhand

Winnetou ist ein sehr bekannter Häuptling der Indianer. Aber es gibt ihn nur in Büchern und Filmen. Denn Winnetou wurde von dem deutschen Schriftsteller Karl May erfunden, der vor etwa hundert Jahren lebte. Am Anfang hat Karl May das nicht zugegeben. Er hat behauptet, Winnetou habe wirklich gelebt.

Über Winnetou gibt es nicht nur Bücher und Filme. Man kann ihn auch im Theater oder in Festspielen unter freiem Himmel sehen. In einem Karl-May-Museum findet man vieles über den Schriftsteller und seine Helden wie Winnetou.

Worum geht es in den Büchern?

Winnetou ist der Häuptling der Apachen (gesprochen Appatschen). Die Apachen sind eines von vielen Indianervölkern in Nordamerika. Und im Nordamerika des 19. Jahrhunderts finden die Geschichten rund um Winnetou auch statt. Winnetou hat viele gute Eigenschaften. Er ist tapfer, gerecht und ehrlich. Er kann sehr gut reiten und schießen und kann auch sonst alles, was ein Indianer so können muss. Im Gegensatz zu vielen anderen Indianern kann Winnetou aber auch lesen und schreiben und spricht mehrere Sprachen.

Winnetous bester Freund ist Old Shatterhand, der aus Deutschland kommt. Durch ihn erfährt Winnetou, wie sich ein Christ verhält. Für Indianer spielt Rache in manchen Situationen eine große Rolle, aber Winnetou lernt von Old Shatterhand, auf Rache zu verzichten. Gemeinsam kämpfen sie für Frieden und Gerechtigkeit. Dabei haben sie viele Abenteuer zu bestehen. Sie retten oft anderen Menschen das Leben und sie beschützen sich auch gegenseitig. Kurz vor seinem Tod gesteht Winnetou seinem Freund Old Shatterhand, dass er ein Christ sei.

Wie groß war der Erfolg der Bücher?

Der Schauspieler Pierre Brice hat Winnetou im Film gespielt. Hier ist er Winnetou bei den Karl-May-Festspielen in Elspe, Nordrhein-Westfalen.

Karl May ist einer der am meisten gelesenen deutschen Schriftsteller. Es wird geschätzt, dass von seinen Büchern mehr als 200 Millionen Stück gedruckt wurden. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. In den 1960er Jahren war er der Schriftsteller, dessen Bücher am meisten in andere Sprachen übersetzt waren. Sehr beliebt ist er immer noch in Tschechien, Ungarn, Bulgarien, den Niederlanden, Mexiko und Indonesien. Nahezu unbekannt ist er in Frankreich, Großbritannien und den USA.

Winnetou kommt in vielen von Karl Mays Büchern vor und er gehört zu den beliebtesten Figuren des Schriftstellers. Am bekanntesten sind die drei Winnetou-Bände sowie „Der Schatz im Silbersee“ und „Der Ölprinz“. Diese Bücher findet man in jeder Bücherei, obwohl sie schon so alt sind. Sie gehören zu den bekanntesten Büchern für Kinder und Jugendliche. Aber auch viele Erwachsene haben Freude an ihnen.

Wieso ist Winnetou heute immer noch so bekannt?

Im Karl-May-Museum: links steht hier die Silberbüchse.

Im Laufe der Jahre gab es neue, andere Bücher für Kinder und Jugendliche. Die Bücher von Karl May wurden weniger gelesen. Doch seit 1962 hat man Filme über Winnetou gedreht, die große Erfolge im Kino wurden. Danach hat man auch Hörspiele und Comics gemacht.

An verschiedenen Orten finden Karl-May-Festspiele statt. Unter freiem Himmel werden Theaterstücke aufgeführt. Dort zeigt man, was in den Büchern steht, denn die Filme erzählen die Geschichten etwas anders. Jedes Jahr kommen viele Besucher zu diesen Festspielen, zum Beispiel nach Elspe in Nordrhein-Westfalen oder nach Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.

In Radebeul in Sachsen steht das Karl-May-Museum. Dort zeigt man den Besuchern auch eine Silberbüchse, das Gewehr von Winnetou. Es heißt so, weil es mit silbernen Nägeln verziert ist. Karl May hat sich damals ein solches Gewehr machen lassen. Im Museum kann man außerdem viele Dinge sehen, die Karl May gesammelt hat.

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