Schmied

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Schmid

Der Schmied ist ein Handwerker. Er formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Das geht so: Das Rohmetall muss der Schmied erhitzen, bis es glüht. Dazu legt er es in ein Feuer, in dem Holzkohle oder Kohle verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Diesen kennen wir vom Grill her. Die Feuerstelle heisst Esse. Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiss. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen grossen Eisenklotz. Der heisst Amboss. Dann Schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form. An der Farbe erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiss genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer.


Was für Produkte stellt der Schmied her? Zu Beginn der Eisenzeit brauchten die Leute vor allem Werkzeuge wie Messer, Beile, Hämmer, Zangen oder Schaufeln. Aber auch Waffen wie Schwerter waren begehrt, dazu Lanzenspitzen und Pfeilspitzen. Der Schmied kann diese aber nicht einfach aus Roheisen herstellen, denn sie würden brechen. Er muss also das Roheisen zuerst veredeln. Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne. Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht es eine Fabrik.


Arbeitet ein Schmied ganz allein? Ein Messer oder einen Kerzenständer fertigt ein Schmied allein mit einem Hammer. Um Schmiedeeisen herzustellen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In Deutschland nennen wir den einen Vorschlaghammer, in der Schweiz auch einen Schlegel. Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heisst das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heisst das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen.


Gibt es Schmiede-Maschinen? Der Schmied braucht sehr viel Körperkraft. Deshalb haben die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen erfunden. Diese funktionierten mit Wasserkraft: Stell dir eine Wippe vor, wie sie auf dem Spielplatz steht. Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen Arm, der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heisses Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss. Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt. Besonders emsige Schmiede haben mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeiten sie abwechselnd und legten sie zum Erhitzen auf die Esse zurück. So hatten sie keine Wartezeiten. Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit Dampfmaschinen betrieben, später mit elektrischen Motoren. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Grossteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei.


Gibt es unter den Schmieden Spezialisten? Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und spezielle Werkzeuge herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: Den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied und viele andere mehr. Auch der Schlosser war eigentlich ein Schmied. Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für Kirchen, Wohnhäuser oder Truhen. Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefässe, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und grössere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden für die Herstellung von Käse verwendet.