Preußen
Preußen war ein deutsches Land. Es bestand vom Mittelalter bis 1947. Damals haben die Staaten, die Deutschland besetzt hatten, es aufgelöst. Seitdem gibt es viele Bundesländer, deren Gebiet früher Preußen gehörte. Früher preußisch waren auch Gebiete, die heute zu anderen Staaten gehören.
„Preußen“ oder Pruzzen hieß eigentlich ein Volk, das eine ähnliche Sprache wie die Litauer hatte. Ihr Land wurde sei dem Mittelalter vom Deutschen Orden regiert, einem Verein von Mönchen, die Schwerter trugen. Heute ist ein Teil dieses alten Preußens polnisch und der andere russisch.
Seit 1618 gehörte das alte Preußen den Herrschern von Brandenburg, der Familie Hohenzollern. Man sprach von „Brandenburg-Preußen“ und später nur noch von Preußen. Das Königreich Preußen war ein Teil von Deutschland, in dem aber Österreich das Sagen hatte.
Nach viel Streit gewann schließlich Preußen einen Krieg gegen Österreich, 1866. Danach war das Königreich Preußen der größte Staat im Deutschen Reich: Zwei von drei Deutschen in Preußen. Der preußische König war gleichzeitig Deutscher Kaiser. Seit 1918 war der Freistaat Preußen eine Republik.
Viele Menschen haben eine bestimmte Meinung über Preußen. Die einen sagen, es war ständig auf Kriege aus und hat die Menschen unterdrückt. Andere sagen, dass Preußen ein besonders freies Land war, in dem man seine Meinung sagen konnte, das gut regiert wurde. Beides sind Vorurteile: Preußen war mal so, mal so, genau wie andere Länder auch.
Wenn heute jemand sagt, er sei Preuße, dann meint er vielleicht, dass er sehr genau denkt und arbeitet. An Preußen erinnern noch die Namen von Städten wie Preußisch-Oldendorf oder Fußballvereinen wie Preußen Münster. Von den preußichen Farben Schwarz und Weiß kommt die Kleidung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Preußisch-Blau ist ein tiefes Dunkelblau.