Benutzer:Claudio Verfürth/Doppelbilder: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Dezember 2014, 14:13 Uhr

Manchmal kommt es vor, dass man einen Gegenstand anschaut und direkt daneben, darüber oder darunter ist er noch einmal zu sehen. Wir nehmen dann die Dinge nicht einfach, sondern zweifach wahr. Wir sehen Doppelbilder. Das bedeutet aber nicht, dass das, was wir gerade anschauen, auch wirklich zweimal vorhanden wäre. Es ist nur das eine Bild „echt“ und das andere so etwas wie eine Täuschung oder ein Trugbild.

In den meisten Fällen hat dies etwas mit den Muskeln zu tun, die unsere Augen hin und her bewegen, die Augenmuskeln. Davon gibt es an jedem Auge sechs, insgesamt also zwölf. Das Gehirn steuert diese Muskeln und hält sie im Gleichgewicht, indem es ihnen ganz genau befiehlt, wie stark sie sich anspannen oder entspannen müssen, damit wir ohne Probleme in alle Richtungen gucken können. Das ist ein sehr komplizierter Vorgang, denn das Gehirn muss dafür sorgen, dass die beiden Bilder, die es vom rechten und vom linken Auge empfängt, zu einem einzigen Bild verschmolzen werden. Dabei kann es vorkommen, dass ein Muskel auf einmal etwas zu stark zieht oder ein anderer sich nicht genügend entspannt. Dann gerät das Gleichgewicht der Muskeln durcheinander, und ein Auge beginnt zu schielen. Hierbei schaut es in eine bestimmte Richtung während das andere Auge in eine andere Richtung blickt. So passiert es, dass das schielende Auge zwar auch das Bild wahrnimmt, welches das andere Auge sieht, dies aber in einer ganz anderen Richtung vermutet. Das Gehirn ist jetzt nicht mehr in der Lage, die beiden Bilder zu einem einzigen zu verschmelzen, und wir sehen sie doppelt.

Wenn Erwachsene schielen, kommen Doppelbilder viel häufiger vor als bei schielenden Kindern. Das Gehirn von Kindern kann das zweite Bild einfach abschalten, so dass es nicht mehr wahrgenommen wird. Das Gehirn bei Erwachsenen kann so etwas meistens nicht und muss deshalb die Doppelbilder ertragen. Es gibt spezielle Brillen, mit denen man Doppelbilder korrigieren kann. Man nennt sie Prismenbrillen. Eine dauerhafte Lösung ist das meistens aber auch nicht.