Zeitungsente: Unterschied zwischen den Versionen
Admin2 (Diskussion | Beiträge) K (Textersetzung - „|thumb|“ durch „|mini|“) |
K (Textersetzung - „ hundert“ durch „ Hundert“) |
||
(4 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
Eine Zeitungsente ist eine Geschichte, die nicht stimmt. So eine Geschichte oder [[Nachrichten|Nachricht]] steht in einer [[Zeitung]] und handelt von etwas, das es nicht gibt oder nicht passiert ist. Der [[Journalist]], der das geschrieben hat, hat sich geirrt. Manchmal vermutet man aber auch, dass jemand etwas Falsches geschrieben hat, obwohl er es besser wusste. | Eine Zeitungsente ist eine Geschichte, die nicht stimmt. So eine Geschichte oder [[Nachrichten|Nachricht]] steht in einer [[Zeitung]] und handelt von etwas, das es nicht gibt oder nicht passiert ist. Der [[Journalist]], der das geschrieben hat, hat sich geirrt. Manchmal vermutet man aber auch, dass jemand etwas Falsches geschrieben hat, obwohl er es besser wusste. | ||
Heute spricht man nicht mehr so oft von Zeitungsente. Außer Zeitungen gibt es mittlerweile auch andere [[Medien]] für Nachrichten, zum Beispiel das [[Fernsehen]] und das [[Internet]]. Man sagt heute oft „fake news“ | {{Aussprache | ||
| Wort1 = fake news | |||
| Datei1 = LL-Q188 (deu)-Beat Ruest-fake news.wav | |||
}} | |||
Heute spricht man nicht mehr so oft von Zeitungsente. Außer Zeitungen gibt es mittlerweile auch andere [[Medien]] für Nachrichten, zum Beispiel das [[Fernsehen]] und das [[Internet]]. Man sagt heute oft „fake news“. Das ist [[Englisch]] für „gefälschte Nachrichten“. | |||
Wer Nachrichten schreibt, kann sich irren. Vielleicht hat er nicht richtig zugehört. Manchmal lügen die Leute einen Journalisten an, damit er was Falsches schreibt. Einige Journalisten prüfen eine Geschichte nicht gut genug nach, weil sie keine Zeit dazu haben. Schließlich könnte es sein, dass ein Journalist die Geschichte gar nicht nachprüfen will: Sie hört sich so toll an, dass viele Leute sie [[lesen]] wollen. Dann verkauft man viele Zeitungen. | Wer Nachrichten schreibt, kann sich irren. Vielleicht hat er nicht richtig zugehört. Manchmal lügen die Leute einen Journalisten an, damit er was Falsches schreibt. Einige Journalisten prüfen eine Geschichte nicht gut genug nach, weil sie keine Zeit dazu haben. Schließlich könnte es sein, dass ein Journalist die Geschichte gar nicht nachprüfen will: Sie hört sich so toll an, dass viele Leute sie [[lesen]] wollen. Dann verkauft man viele Zeitungen. | ||
== Woher kommt der Ausdruck?== | == Woher kommt der Ausdruck?== | ||
[[Datei:Orson Welles War of the Worlds 1938.jpg|miniatur|Ein Foto aus dem Jahr 1938. | [[Datei:Orson Welles War of the Worlds 1938.jpg|miniatur|Ein [[Foto]] aus dem Jahr 1938. Der Mann in der Mitte, ohne Hut, ist der [[Schauspieler]] und [[Schriftsteller]] Orson Welles. Er dachte sich ein [[Hörspiel]] im [[Radio]] aus. Es klang wie eine Reportage über Außerirdische vom [[Mars]], die die Erde angreifen. Angeblich haben viele Leute geglaubt, dass der Angriff echt war.]] | ||
Heute rätseln die Wissenschaftler, wer sich den Ausdruck „Zeitungsente” ausgedacht hat. Schon vor mehreren Hundert Jahren hat man von „blauen Enten“ gesprochen. Von denen wurde berichtet. Eine andere Erklärung hat mit der [[Französische Sprache|französischen Sprache]] zu tun. Auf Französisch sagt man „Enten geben” und meint, dass jemand einen Schwindel betreibt. | Heute rätseln die Wissenschaftler, wer sich den Ausdruck „Zeitungsente” ausgedacht hat. Schon vor mehreren Hundert Jahren hat man von „blauen Enten“ gesprochen. Von denen wurde berichtet. Eine andere Erklärung hat mit der [[Französische Sprache|französischen Sprache]] zu tun. Auf Französisch sagt man „Enten geben” und meint, dass jemand einen Schwindel betreibt. | ||
Vielleicht hat das [[Wort]] Ente hier nichts mit dem Vogel [[Ente]] zu tun. Früher hat man manchmal eine Geschichte in die Zeitung geschrieben, obwohl man sich nicht sicher war, ob es stimmte. Man hat dann wenigstens einen kleinen Hinweis dazugeschrieben: „non testatum“. Das ist [[Latein]] für „nicht bezeugt”, es gibt keine [[Zeuge]]n für die Geschichte, die bestätigen können, dass sie wahr ist. Abgekürzt sagt man dann vielleicht „NT“, was sich wie „Ente“ anhört. | Vielleicht hat das [[Wort]] Ente hier nichts mit dem Vogel [[Ente]] zu tun. Früher hat man manchmal eine Geschichte in die Zeitung geschrieben, obwohl man sich nicht sicher war, ob es stimmte. Man hat dann wenigstens einen kleinen Hinweis dazugeschrieben: „non testatum“. Das ist [[Latein]] für „nicht bezeugt”, es gibt keine [[Zeuge]]n für die Geschichte, die bestätigen können, dass sie wahr ist. Abgekürzt sagt man dann vielleicht „NT“, was sich wie „Ente“ anhört. | ||
<gallery> | <gallery> | ||
File:The fin de siècle newspaper proprietor (cropped).jpg|Eine [[Karikatur]] vor über Hundert Jahren. Auf den Zeitungen stehen englische Ausdrücke wie „fake news“. | |||
Datei:Donald Trump official portrait.jpg|Manche Journalisten finden: Wenn [[Donald Trump]] etwas „fake news“ nennt, dann meint er eigentlich: Ich fühle mich davon beleidigt. | Datei:Donald Trump official portrait.jpg|Manche Journalisten finden: Wenn [[Donald Trump]] etwas „fake news“ nennt, dann meint er eigentlich: Ich fühle mich davon beleidigt. | ||
File:Opgepast! NPO = Fake news, Groningen (2020) 02.jpg|Ein Aufkleber in den [[Niederlande]]n: Angeblich ist das öffentliche Fernsehprogramm nur „fake news“. | |||
</gallery> | </gallery> | ||
{{Artikel}} | {{Artikel}} | ||
[[Kategorie:Sprache und Kultur]] | [[Kategorie:Sprache und Kultur]] |
Aktuelle Version vom 17. November 2023, 13:40 Uhr
Eine Zeitungsente ist eine Geschichte, die nicht stimmt. So eine Geschichte oder Nachricht steht in einer Zeitung und handelt von etwas, das es nicht gibt oder nicht passiert ist. Der Journalist, der das geschrieben hat, hat sich geirrt. Manchmal vermutet man aber auch, dass jemand etwas Falsches geschrieben hat, obwohl er es besser wusste.
Heute spricht man nicht mehr so oft von Zeitungsente. Außer Zeitungen gibt es mittlerweile auch andere Medien für Nachrichten, zum Beispiel das Fernsehen und das Internet. Man sagt heute oft „fake news“. Das ist Englisch für „gefälschte Nachrichten“.
Wer Nachrichten schreibt, kann sich irren. Vielleicht hat er nicht richtig zugehört. Manchmal lügen die Leute einen Journalisten an, damit er was Falsches schreibt. Einige Journalisten prüfen eine Geschichte nicht gut genug nach, weil sie keine Zeit dazu haben. Schließlich könnte es sein, dass ein Journalist die Geschichte gar nicht nachprüfen will: Sie hört sich so toll an, dass viele Leute sie lesen wollen. Dann verkauft man viele Zeitungen.
Woher kommt der Ausdruck?
Heute rätseln die Wissenschaftler, wer sich den Ausdruck „Zeitungsente” ausgedacht hat. Schon vor mehreren Hundert Jahren hat man von „blauen Enten“ gesprochen. Von denen wurde berichtet. Eine andere Erklärung hat mit der französischen Sprache zu tun. Auf Französisch sagt man „Enten geben” und meint, dass jemand einen Schwindel betreibt.
Vielleicht hat das Wort Ente hier nichts mit dem Vogel Ente zu tun. Früher hat man manchmal eine Geschichte in die Zeitung geschrieben, obwohl man sich nicht sicher war, ob es stimmte. Man hat dann wenigstens einen kleinen Hinweis dazugeschrieben: „non testatum“. Das ist Latein für „nicht bezeugt”, es gibt keine Zeugen für die Geschichte, die bestätigen können, dass sie wahr ist. Abgekürzt sagt man dann vielleicht „NT“, was sich wie „Ente“ anhört.
Eine Karikatur vor über Hundert Jahren. Auf den Zeitungen stehen englische Ausdrücke wie „fake news“.
Manche Journalisten finden: Wenn Donald Trump etwas „fake news“ nennt, dann meint er eigentlich: Ich fühle mich davon beleidigt.
Ein Aufkleber in den Niederlanden: Angeblich ist das öffentliche Fernsehprogramm nur „fake news“.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Zeitungsente findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.