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Version vom 24. August 2016, 19:12 Uhr
Ein Wort ist ein Teil einer Sprache. Man kann das Wort von anderen Wörtern trennen: Wenn man einen Satz aufschreibt, lässt man zwischen den Wörtern ein Leerzeichen. Wenn man spricht, lässt man zwischen den Wörter oft eine kleine Pause.
Wörter haben eine Bedeutung. Wer „Tisch“ sagt, meint ein anderes Ding als wenn er „Stuhl“ sagt. Aber Wörter haben oft auch mehrere Bedeutungen, sie können mehrdeutig sein. Im Spiel „Teekesselchen“ zum Beispiel muss man mehrdeutige Wörter erraten.
„Wort“ heißt auf Lateinisch „verbum“. Dies erscheint in vielen Fremdwörtern, die mit Sprache zu tun haben. „Verbal“ bedeutet zum Beispiel, dass etwas mit Worten gesagt wird.
Was sind Wortarten?
Wörter teilt man in verschiedene Gruppen ein. Unter anderem macht man das, weil man wissen will, welche Rolle ein Wort in einem Satz haben kann. Dann spricht man von der Wortart eines Wortes.
„Annemarie“, „Computer“ und „Spanien“ sind zum Beispiel Substantive. Im Deutschen schreibt man solche Wörter normalerweise groß. Außerdem kann ein Substantiv einen Artikel haben: „der Computer“. Mit einem Substantiv verweist man auf einen Menschen, ein Tier, ein Ding, ein Ereignis, ein Gefühl und vieles andere.
Ganz besonders wichtig sind die Verben, wie „laufen“, „schlafen“, „leben“ oder „nachdenken“. Auf Deutsch sagt man zum Verb auch Zeitwort oder Tuwort. Man bezeichnet damit, was gemacht wird oder was besteht.
In der Grammatik sind Verben so wichtig, weil sie im Satz die Rollen verteilen. Im Satz „Felix schreibt eine E-Mail“ ist „schreiben“ das Verb. Beim Verb „schreiben“ fragt sich der Leser: Wer macht das, wer schreibt? Die Antwort ist das Substantiv, hier Felix. Bei diesem Verb kann man weiterfragen: Was schreibt er? Die Antwort ist ein anderes Substantiv, nämlich die E-Mail.
Das Adjektiv ist eine Wortart, mit der man sagen kann: Wie ist etwas, welche Eigenschaft hat es. „Schön“ und „groß“ sind Adjektive. Auf Deutsch sagt man auch Eigenschaftswort. Außerdem gibt es noch einige andere Wortarten.
Wie viele Wörter gibt es?
Die meisten Kinder können mit drei Jahren schon einigermaßen sprechen. Dann kennen sie etwa 300 bis 400 Wörter. Erwachsene kennen oft mehrere tausend Wörter. Damit kommt man gut durch den Alltag. Wenn man eine fremde Sprache lernt, reichen schon tausend oder zweitausend Wörter, damit man das meiste versteht.
Einige Menschen beherrschen ihre Sprache besonders gut, etwa Schriftsteller und Journalisten. Der berühmte deutsche Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe soll 90.000 Wörter gekannt haben. Jedenfalls kommen so viele verschiedene Wörter in seinen Werken vor. Allerdings ist es nicht ganz einfach, Wörter zu zählen. Ein Wort kann auf verschiedene Arten auftreten: Das Wort „Haus“ gibt es auch in der Mehrzahl und heißt dann „Häuser“. Sprachwissenschaftler zählen das aber nur als ein Wort. Der Fachausdruck heißt „Lexem“. Haus, Häuser, des Hauses, im Hause und so weiter kann man als verschiedene Wörter zählen, aber es ist nur ein Lexem. „Haus“ und „des Hauses“ meinen nämlich dieselbe Sache. Der Unterschied ist nur, wie die Wörter im Satz auftauchen.
Es ist auch schwierig zu sagen, wie viele Wörter die deutsche Sprache hat. In kleineren Wörterbüchern stehen etwa 30.000 Wörter. Der Duden für die Rechtschreibung hat 125.000 Stichwörter. Besonders gute, dicke Wörterbücher haben mehrere hunderttausend Wörter.
Die Brüder Grimm haben ein Wörterbuch begonnen, das alle Wörter der deutschen Sprache aufzeichnen sollte. Das sollte auch Wörter aus der Vergangenheit einschließen, also Wörter, die man heute nicht mehr gebraucht. Sprachwissenschaftler haben an diesem Deutschen Wörterbuch über 120 Jahre lang gearbeitet. Darin stehen nun etwa 450.000 Wörter.
Allerdings kann man in einer Sprache auch ein Fremdwort verwenden. Zum Beispiel sagen manche Leute auf Deutsch gern „easy“, wenn etwas leicht fällt. Wenn viele Menschen solche Wörter gebrauchen, muss man sie auch kennen. Außerdem gibt es Fachwörter, die Wörter, die man in einem bestimmten Handwerk oder in einer Wissenschaft verwendet. „Blutkreislauf“ ist ein Fachwort aus der Medizin.
Außerdem kann man aus Wörtern neue Wörter machen. Aus „rollen“ und „Schuh“ wird „Rollschuh“. Das ist nicht nur irgendein Schuh, der irgendwie was mit „Rollen“ zu tun hat. Gemeint ist eine bestimmte Art von Schuh, es handelt sich also um ein neues Wort mit einer eigenen Bedeutung. Die Zahl der möglichen Wörter wird dadurch mehr oder weniger unendlich.
Ist die Mehrzahl „Worte“ oder „Wörter“?
Die Mehrzahl von Wort lautet Wörter. Es gibt aber auch noch eine andere Mehrzahlform: Worte. Die verwendet man, wenn man nicht wirklich einzelne Wörter meint, sondern mehr die Aussage dahinter. Wenn es heißt: „Deine Worte haben mir gefallen“, dann denkt man mehr an die Rede insgesamt.
Außerdem findet man „Worte“ oft in Sprichwörtern oder feststehenden Redewendungen: „Sie macht nicht viele Worte“ bedeutet, dass sie nicht viel redet, sondern schnell handelt. „Das sind große Worte“ sagt man über jemanden, der viel verspricht.