Aberglaube
Ich glaube etwas, wenn ich es nur deshalb für richtig halte, weil ein anderer es mir versichert. Wenn mir ein Freund oder eine Freundin versichert, dass sie mich mag, kann ich es glauben - oder nicht. Ein religiöser Glaube entsteht, wenn ich zu einer Gemeinschaft gehöre, die Überzeugungen miteinander teilt. Zum Beispiel sind die Christen überzeugt, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. (Siehe: Glaube; Religion)
Wer eine Überzeugung hat, dem erscheinen widersprechende Überzeugungen als falsch. So spricht man vom "falsch-Glauben", oder eben "Aberglauben".
So glauben Christen nicht, dass es gut ist, die Totengeister oder die Sterne nach der Zukunft zu befragen; für Christen ist das Aberglaube. Menschen, die ausschließlich der Wissenschaft vertrauen, glauben nicht, dass es Gott gibt, weil man ihn nicht mit Mitteln der Naturwissenschaft nachweisen kann. Sie nennen jeglichen Gottesglauben "Aberglauben". Für fromme Muslime ist der Glaube an Gottes Sohn und den Heiligen Geist Aberglaube.
Manchmal versuchen Vertreter verschiedener Überzeugungen miteinander zu reden und entdecken dabei, dass sie vielleicht ein bisschen vorschnell waren und dass der vermeintliche "Aberglaube" besser zu ihren eigenen Überzeugungen passt, als sie dachten.