Südtirol

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Der Ortler, der höchste Berg Südtirols, ist auf diesem Bild ganz rechts.

Südtirol ist eine Gegend in Italien. Sie liegt ganz im Norden des Landes. Genau heißt sie Autonome Provinz Bozen – Südtirol. Bozen ist die Hauptstadt dieser Provinz. In Südtirol wird vor allem Deutsch gesprochen, aber auch Italienisch und Ladinisch.

In Südtirol leben etwa eine halbe Million Einwohner. Ein Fünftel von ihnen, etwas mehr als 100.000 Menschen, wohnen in der Landeshauptstadt Bozen. Andere wichtige Städte sind Meran und Brixen. Alle drei haben hübsche Altstädte und ziehen viele Touristen an.

Die Gegend liegt in den Dolomiten, einem Teil der Alpen. Der höchste Berg heißt Ortler und ist etwa 3900 Meter hoch. Außer durch den Tourismus verdienen die Südtiroler durch die Landwirtschaft. Man baut vor allem Äpfel an. Außerdem stellt man Dinge her, die für den Wintersport wichtig sind.

Wie wurde Südtirol ein Teil von Italien?

Früher war Tirol ein Teil von Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Österreich einen Teil von Tirol an Italien. Das war im Jahr 1919. Daraus wurde das heutige Südtirol. Das übrige Tirol ist ein Bundesland von Österreich.

Italien wollte Südtirol haben, weil dort auch Italienisch gesprochen wurde. Die meisten Einwohner haben aber nach wie vor Deutsch als Muttersprache. Zwischen Italien und Österreich gab es viel Streit um Südtirol. In den Jahren nach 1950 haben manche Südtiroler sogar Bomben gelegt, weil sie nicht mehr Teil von Italien sein wollten.

Um das Jahr 1970 aber haben Österreich und Italien zusammengearbeitet, damit in Südtirol Friede herrscht. Die Einwohner, die Deutsch und Ladinisch sprechen, haben mehr Rechte bekommen. Trotzdem gibt es immer noch viele Einwohner, für die Südtirol besser unabhängig von Italien wäre.

Welche Sprachen werden in Südtirol gesprochen?

Im Grödnertal in Südtirol: Hier sieht man solche Straßenschilder in drei Sprachen. Von oben nach unten: Ladinisch, Deutsch und Italienisch.

Früher wurden in Südtirol vor allem zwei Sprachen gesprochen. Deutsch war die Muttersprache der großen Mehrheit. Ihre Dialekte waren ähnlich wie die in Bayern und Österreich.

Ladinisch nennt man eine bestimmte Gruppe von Sprachen, ähnlich wie beim Rätoromanischen in der Schweiz. All diese Sprachen sind mit dem Italienischen verwandt. Insgesamt sprechen etwa 30.000 Menschen in Italien Ladinisch, vor allem in einigen Tälern.

Ursprünglich hatten nur wenige Südtiroler Italienisch als Muttersprache. Als aber die Gegend zu Italien kam, wanderten viele Menschen aus Italien nach Südtirol ein. Der Diktator damals, Benito Mussolini, ermutigte sie dazu. Einige Deutschsprachige wanderten nach Deutschland aus. Schließlich waren ein Drittel aller Südtiroler italienischsprachig. Heute ist es noch ein knappes Viertel.

Seitdem Österreich und Italien sich vertragen haben, gelten in Südtirol drei Amtssprachen: Deutsch, Italienisch und Ladinisch. So können die Einwohner zum Beispiel bestimmen, welche Sprachen in den Schulen gesprochen werden. Allerdings hat Ladinisch solche Rechte nur in Teilen von Südtirol. Viele Ladinischsprecher können auch Deutsch oder Italienisch.