Antibiotikum
Ein Antibiotikum ist ein Medikament, das gegen krankmachende Bakterien wirkt. Der Name kommt von den zwei Teilen "Anti" = gegen und "bios" = Leben, vermutlich da Bakterien kleinste Lebewesen sind. Die Mehrzahl von "Antibiotikum" heißt "Antibiotika". Das erste Antibiotikum hieß Penicillin und wurde um 1900 aus Schimmelpilzen gewonnen.
Das besondere an Antibiotika ist, dass sie bei Erkrankungen helfen, gegen die Ärzte vorher machtlos waren. Ein Beispiel ist der Wundstarrkrampf, den man sich leicht holen kann, wenn Baktieren mit Dreck und Staub in eine offene Wunde kommen. Sie helfen auch bei der Lungenentzündungen oder der Pest, die im Mittelalter viele Millionen Tote verursacht hat.
Wie sind Antibiotika entdeckt worden?
Eigentlich ist Schimmel eher ein Zeichen dafür, dass etwas nicht mehr genießbar ist. Teilweise kann es sogar gefährlich sein, wenn man schimmlige Lebensmittel isst.
Allerdings war wohl schon länger bekannt, dass speziell der Schimmelpilz der Gattung Penicillium eine positive Wirkung auf Wunden hat. So berichtete man von arabischen Stallknechten, die die Sättel der Pferde in einem dunklen, feuchten Raum aufbewahrten, um die Bildung von Schimmelpilzen zu fördern. Dadurch sollen Wunden schneller abheilen, die durch das Scheuern des Sattels entstehen.
Erst der Schotte Alexander Fleming machte das Penicillin als das erste Antibiotikum bekannt, indem er es aus Schimmelpilzen gewann und die Wirkung auf Bakterien untersuchte. Allerdings war er nicht der erste, die das feststellte. Trotzdem bekam er 1944 für seine Entdeckung den Nobelpreis.
Hilft ein Antibiotikum auch gegen Schnupfen?
Krankheiten kommen meistens von Bakterien und Viren. Bakterien sind kleinste Lebewesen, von denen einige Krankheitserreger sind. Gelangen sie in den Körper, so können sie sich dort vermehren. Probleme hat der Mensch vor meist wegen Giften, die diese Bakterien abgeben.
Viren sind keine Lebewesen, aber auch sie können sich mit Hilfe des Körpers vermehren, in den sie eindringen. Sie veranlassen die Körperzellen, weitere Viren zu produzieren. Dadurch werden Zellen in unserem Körper zerstört, bis der Körper sich gegen die Eindringlinge wehrt.
Schnupfen wird durch den sogenannten Rhinovirus verursacht. Er gehört zu kleinesten Virus-Art, die es gibt. Da aber Viren nicht leben, wirken bei ihnen die Antibiotika nicht. Die laufende Nase ist übrigens ein Versuch des Körpers, die Schnupfenviren loszuwerden. Ein Grippe ist keinesfalls eine schwere Erkältung, sondern wird ebenfalls durch Viren verursacht. Es sind aber anderen Viren, die man Influenza-Viren nennt.
Es kann allerdings passieren, dass der Körper eines Menschen wegen einer Erkältung mit Schnupfen und Husten oder wegen einer Grippe so geschwächt ist, dass er an einer Lungenentzündung erkrankt. Daran sind dann Bakterien schuld und deshalb erhält man im Falle einer Lungenentzündung immer ein Antibiotikum.
Warum sollte man nicht gleich ein Antibiotikum nehmen, wenn man krank ist?
Antibiotika sind wichtige Medikamente. Viele Menschen denken deshalb, dass sie bei allen Krankheiten helfen. Das ist aber nicht der Fall, wie schon beim Schnupfen erklärt wurde. Antibiotika werden aber nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren verwendet. Tiere, die zu Fleisch verarbeitet werden sollen, müssen gesund sein. Deshalb bekommen sie oft Antibiotika, damit sie nicht krank werden.
Diese vielen Antibiotika führen dazu, dass sich einige Bakterien sich an den für sie giftigen Stoff gewöhnen und es stört sie dann nicht mehr. Man sagt dann, dass die Bakterien resistent gegen das Antibiotikum sind. Das bedeutet, dass das Antibiotikum nicht mehr gegen diese Bakterien helfen kann. Das kann übrigens auch passieren, wenn man vom Arzt ein Antibiotikum bekommen hat und es nicht lange genug nimmt, so dass alle Bakterien im Körper abgetötet wurden.
Damit Bakterien nicht resistent werden soll man nur Antibiotika verwenden, wenn sie wirklich notwendig sind und dann so lange, bis die Kranktheit ganz besiegt ist.