Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilke war ein Dichter und Schriftsteller aus Österreich. Er schrieb vor allem Gedichte, aber auch einige Erzählungen und einen Roman. Rilke sprach mehrere Sprachen fließend. Manche seiner Werke veröffentlichte er auf Französisch. Auch übersetzte er Werke fremdsprachlicher Autoren wie Charles Baudelaire, Lorenzo di Medici oder Dante Aligheri ins Deutsche.
Rilke wurde 1875 in eine österreichische Familie in Prag geboren, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Sein eigentlicher Vorname lautete René, was französisch für „wiedergeboren“ ist. René war das zweite Kind der Familie. Seine ältere Tochter starb bereits als Baby. Seine Mutter zog ihn daher als „Ersatztochter“ auf.
Als Kind besuchte Rilke eine Militärschule in St. Pölten. Sein Vater wollte, das er Offizier in der Armee wird. Der Zartbesaitete, schon damals künstlerisch interessierte René hatte jedoch Mühe, sich in der „Männerwelt“ des Militärs zurechtzufinden. Nach sechs Jahren brach er die Militärschule aus gesundheitlichen Gründen ab. Später wollte er in Linz Wirtschaft studieren, flog jedoch von der Akademie, weil er eine Affäre mit einer einige Jahre älteren Frau hatte.
Danach studierte er Rechtswissenschaften, reiste viel durch Europa und begann Gedichte zu veröffentlichen. In München verliebte er sich in die Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, mit der er mehrere Jahre in einer Beziehung war. Sie brachte ihn auf die Idee, sich den Künstlernamen Rainer zuzulegen, weil das für einen männlichen Schriftsteller stattlicher klingen würde.
Nach der Trennung von Lou heiratete Rilke im Jahr 1901 die Bildhauerin Clara Westhoff, mit der er eine Tochter hatte. Im Ersten Weltkrieg diente er der österreichischen Armee im Kriegspressequartier. Nach dem Krieg veröffentlichte er viele weitere Werke und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in der Schweiz. Im Winter 1926 starb er in Montreux an Leukämie.
Worum geht es in Rilkes Gedichten?
Viele der Gedichte von Rilke werden der sogenannten „Dinglyrik“ zugeordnet. Bei diesen Gedichten steht ein bestimmtes Ding im Mittelpunkt des Geschehens, das genau beschrieben wird. Beispiele dafür sind „Der Panther“ oder „Das Karussell“.