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Carl Orff

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Carl Orff war ein bedeutender deutscher Komponist des 20. Jahrhunderts, gleichzeitig war er berühmt als Musikpädagoge. Sein berühmtestes Stück sind die „Carmina burana“, ein Stück für Sänger*innen und Orchester. Dass es in jedem Kindergarten/jeder Kita und in jeder Schule Xylophone, Trommeln und andere Schlaginstrumente gibt, ist auch auf seinen Einfluss zurückzuführen.

Geboren wurde Orff 1895 in München, wo er auch 1982 gestorben ist.

Schon früh interessierte sich Orff für alles, was mit Musik und Theater zu tun hatte. Für die Schule interessierte er sich weniger. Die brach er mit 16 Jahren ohne Abschluss ab. Seine Eltern waren entsetzt.

Orff studierte dann an der Königlichen Musikakademie in München.

Obwohl er ein moderner Komponist war, beschäftigte sich Orff viel mit alter Musik bis hin zum Mittelalter, er liebte und schrieb Stücke in alten Sprachen wie Latein und Altgriechisch, er suchte den Ursprung des Rhythmus in der Bewegung und im Tanz.

Mit seiner Kollegin Gunhild Keetman entwickelte er eine bahnbrechende Idee für die Musikerziehung: Kinder sollten von den einfachsten Abzählreimen, vom Klatschen an bis zu Bewegungsspielen und Tänzen mit der Kraft des Rhythmus vertraut werden. Musizieren sollten sie auf einfachen Instrumenten, die man leicht verstehen kann, wie Xylophonen, Trommeln und anderem Schlagwerk. Beim Xylophon beispielsweise begreift jedes Kind: Je größer der Stab des Xylophons, desto tiefer der Ton.  Die Kinder sollten spüren und verstehen, dass Sprache, Musik und Tanz erstens zusammengehören und zweitens Spaß machen. Und sie sollten den Mut entwickeln selbst Musik zu erfinden. Gemeinsam mit Keetman schrieb er das alles im  „Orff-Schulwerk“ auf. Eigentlich müsste es  „Keetman-Orff-Schulwerk“ heißen.

Seit vielen Jahrzehnten werden am Orff-Institut, einem Teil der Musikhochschule in Salzburg, junge Leute aus aller Welt zu Lehrer*innen für Elementare, das heißt: grundlegende Musik- und Bewegungserziehung ausgebildet. Natürlich hat man die Methoden von Keetman und Orff weiterentwickelt und beschäftigt sich heute auch mit Rap oder Breakdance und vielem anderen.

Orff hat also Großes geleistet in der Kunst und in der Musikerziehung. Trotzdem muss man ihm vorwerfen, dass sich zur Zeit des „3. Reiches“ nicht genug von den Nazis ferngehalten hat. Er hat zwar ihre Ideen öffentlich nie unterstützt, aber z. B. für Olympischen Spiele 1936 eine Jugendhymne komponiert. Das hätte er wirklich nicht tun müssen. Die Olympischen Spiele in München waren nämlich auch eine Super-Werbeveranstaltung Hitlers für das „3. Reich“; und Orff hat mitgemacht.

HALLO, liebes Klexikon!