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Todesstrafe

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 5. Juli 2017, 17:38 Uhr von Thomas Schoch (Diskussion | Beiträge) (Vorschläge zum zweiten Abschnitt, siehe Disk)

Die Todesstrafe ist eine Strafe, bei der ein Verurteilter getötet wird. Man nennt dies Hinrichtung. Es ist die schwerste Strafe, die man kennt. Noch heute gibt es viele Staaten, in denen die Richter mit der Todesstrafe strafen können. Andere Staaten haben die Todesstrafe abgeschafft. Die Höchststrafe ist dann lebenslängliches Gefängnis, und der Verurteilte bleibt am Leben.

In vielen Ländern, in denen es die Todesstrafe gibt, gilt sie nur für die allerschlimmsten Verbrechen, wie zum Beispiel Mord oder Landesverrat. Ein Landesverräter hat wichtige Geheimnisse an ein fremdes Land verraten, wodurch das eigene Land in Gefahr gerät. Es gibt aber auch Länder, in denen Menschen für Dinge mit dem Tod bestraft werden, für die man in anderen Ländern gar nicht bestraft wird; zum Beispiel, weil man homosexuell ist.

In manchen Ländern steht die Todesstrafe zwar im Gesetz, es wird aber niemand mehr dazu verurteilt. In anderen Ländern werden zwar Menschen zum Tod verurteilt, aber man verzichtet trotzdem meist auf die Hinrichtung. Der Verurteilte wird begnadigt, das heißt, dass das Staatsoberhaupt sagt, dass er nicht getötet werden soll. Der Verurteilte erhält dann die zweithöchste Strafe, nämlich lebenslängliches Gefängnis.

Warum sind manche Menschen für die Todesstrafe?

Obwohl die Todesstrafe eine sehr harte Strafe ist, denken viele Menschen, dass sie die einzig richtige Strafe bei besonders schweren Verbrechen ist. Sie behaupten, die Todesstrafe könnte andere Verbrecher abschrecken und so helfen, andere Verbrechen zu verhindern.

Außerdem sagen viele Menschen, dass die Todesstrafe nicht so viel Geld kostet. Die Verbrecher müssen nicht lebenslang im Gefängnis versorgt werden und kosten daher nicht so viel Geld für zum Beispiel Essen und Kleidung.

Manche Menschen glauben zwar, dass niemand einen anderen Menschen töten darf, sie sind aber trotzdem für die Todesstrafe. Sie sagen: Wenn einer selbst zum Mörder wird, dann bricht er das Recht. Er kann dann nicht mehr fordern, dass er selbst vom Recht beschützt werden soll. Darum sei es in Ordnung, wenn ein Mörder zum Tode verurteilt und hingerichtet wird.

Was spricht gegen diese Strafe?

Viele Menschen sind gegen die Todesstrafe. Sie sagen, dass diese Strafe eine Form der Rache ist. Niemand soll aber aus Rache einem anderen Menschen Schaden zufügen. Erst recht darf man ihn nicht aus Rache töten.

Außerdem haben Forscher festgestellt, dass die Todesstrafe andere Verbrecher gar nicht wirklich abschreckt. In Ländern mit Todesstrafe passieren genauso viele Morde, wie in Ländern ohne Todesstrafe.

Viele Gegner der Todesstrafe sagen, dass diese Strafe den Verbrechern keine zweite Chance gibt. Sie können nicht mehr aus ihren Fehlern lernen und versuchen, sich zu verändern. Es kann sogar vorkommen, dass ein Richter sich irrt und ein zum Tode Verurteilter in Wirklichkeit unschuldig ist. Wenn man aber erst nach der Hinrichtung merkt, dass der Verurteilte doch kein Verbrechen begangen hat, kann man es nicht wieder gut machen. So etwas ist schon oft passiert, man nennt es „Justizirrtum“.

Wo gibt es heute die Todesstrafe?

Die meisten Länder der Welt haben die Todesstrafe inzwischen abgeschafft, darunter auch alle Länder der Europäischen Union. Andere Länder ohne Todesstrafe sind Kanada, Mexiko, Australien, Südafrika und viele weitere. In Europa kann man nur noch in Weißrussland mit dem Tod bestraft werden. Ähnlich ist es zum Beispiel in Israel und einigen afrikanischen Staaten.

In Kasachstan und in einigen Ländern in Südamerika gibt es die Todesstrafe noch. Sie gilt aber nicht mehr für Mörder und andere Verbrecher in normalen Zeiten. So straft man nur noch, wenn zum Beispiel Krieg herrscht.

Die Todesstrafe wird noch angewandt in über 50 Staaten. Beispiele sind China, der Iran, Saudi-Arabien, der Irak, Pakistan, Ägypten und die USA. In diesen Ländern werden auch die meisten Menschen auf der Welt hingerichtet. In China allein sind es jedes Jahr etwa 1000 Hingerichtete.