2024 wird gefeiert: 10 Jahre Klexikon und 5 Jahre MiniKlexikon. Spenden helfen uns sehr!

Telegrafie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(vielleicht noch mal eine größere überarbeitung? Definition, Einordnung des Problems, Schritte zur Lösung, Bedeutung, irgendwann Lösung des Kommunikaitonsproblems auf andere Weise)
K (Parameter "|mini=ja" in Artikel-Vorlage ergänzt für Link zum MiniKlexikon)
 
(20 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Telegrafie ist eine Technik zur Übermittlung von Nachrichten. Wollte man früher einer Person etwas mitteilen, dann schaute man entweder bei ihr persönlich vorbei und redete mit ihr oder aber man konnte ihr ein Telegramm schicken. Zuerst gab es die optische Telegrafie, diese benötigte jedoch lange und war deshalb nur für Kaufleute und wichtige Mitteilungen der Regierung an wichtige Beamte und andere Staaten im Gebrauch. Als die Elektrizität näher erforscht wurde, begann man sich auch mit der Übermittlung von Nachrichten zu beschäftigen. In der Zeit um 1830 gab es auch die ersten Eisenbahnstrecken. Die Eisenbahn war sehr an einem schnellen Kommunikationsmittel interessiert.  
[[Datei:Swiss Army Telegraph Key.jpeg|mini|Mit diesem Gerät konnte man sogenannte „Morsezeichen“ senden. Dabei werden alle Buchstaben in kurz und lange Töne verschlüsselt.]]
[[Datei:Optische telegraaf chappe.jpg|mini|Ein optischer Zeigertelegraf hat die Botschaften über verschiedene Zeigerstellungen übermittelt.]]


In dieser Zeit haben sich viele Leute nähere Gedanken gemacht, wie man die Telegrafie mit Hilfe der Elektrizität umsetzen kann. Einer dieser Personen war Samuel Morse. Dieser hat auch selbst einen Telegrafen gebaut. Das Signal wird hier entweder kurz, lang oder als Pause übertragen. Heute kennen wir ihn vor allem, wegen dem Morsecode, der nach ihm benannt wurde. Dieser stellt eine Vorgabe da, welche Folge von Signalen für welchen Buchstaben oder Zahl steht. Der Code wird manchmal auch als Morsealphabet bezeichnet und er wurde von verschiedenen Personen weiterentwickelt. Schon vor Samuel Morse gab es verschiedene Alphabete für die Telegrafie. Lange Zeit war es nicht ohne weiteres möglich ein empfangenes Signal in Buchstaben zu übersetzen, da es viele verschiedene Alphabete gab und die Länge der Signale nicht einheitlich war.
Telegrafie ist eine [[Technik]], mit der man Nachrichten übertragen kann. Man erfährt so an einem Ort, was jemand an einem anderen Ort sagen will. Das Gerät dafür ist ein Telegraf, und wer damit umgeht, ist ein Telegrafist.  


{{Entwurf}}
Die Telegrafie wurde vor über hundert [[Jahr]]en erfunden. Sie hat die Übermittlung der Nachrichten enorm viel schneller gemacht. Das war nicht nur wichtig für die [[Zeitung]]en und übrigen [[Nachricht]]en, sondern auch für die [[Armee]]n, die [[Eisenbahn]] und viele andere Unternehmen. Heute verwendet man allerdings kaum noch Telegrafie, da es [[Telefon]] und [[Internet]] gibt.
 
Das Wort Telegrafie hat griechische Wörter in sich. Übersetzt heißt Telegrafie „Fernschreiben“. So nennt man heute noch die Nachricht, die man erhält: ein Telegramm. Die Menschen haben auf verschiedene Weise telegrafiert. Die bekannteste war die Art, bei der man Strom über Drähte schickt. Darum nannte man später den [[Funk]] auch die „drahtlose Telegrafie“.
 
== Was ist „optische Telegrafie“? ==
Schon die alten Chinesen überlegten sich, wie man rasch Nachrichten übermittelt, ohne dass ein Bote die ganze Strecke reiten muss. Sie hatten auf Bergen Wachstationen errichtet. Wenn Feinde kamen, machten die Leute auf so einer Station ein [[Feuer]]. Auf dem nächsten Berg war noch so eine Wachstation, wo man das Feuer sah und ebenfalls ein Feuer entfachte. Solche Systeme nutzten auch andere [[Völker]].
 
Im Jahr 1792 machten die [[Frankreich|französischen]] [[Verwandtschaft|Brüder]] Chappe eine [[Erfinder|Erfindung]], die man heute „optische Telegrafie“ nennt: Sie stellten auf Gebäuden oder Bergen weithin sichtbare Signalarme auf. Die Arme konnte man in verschiedene Stellungen bringen. Jede Stellung bedeutete einen bestimmten Buchstaben oder eine bestimmte Zahl. Die [[Information]] konnte so von einer Station zur nächsten weitergegeben werden. Dabei mussten sich die Stationen in Sichtweite befinden. In Frankreich gab es damals über 500 solcher Stationen. Überall brauchte man Menschen, die diese Stationen bedienen und die Signale entschlüsseln konnten.
 
== Was bewirkte die Elektrizität? ==
Schon wenige Jahre später führte der [[Spanien|spanische]] [[Physik]]er Francesc Salvà i Campillo seinen [[Elektrizität|elektrischen]] Telegrafen vor. Bei dieser Erfindung wurden die Nachrichten elektrisch über ein Kabel übertragen. Salva hatte damals schon die Idee, dass die Signale irgendwann sogar ohne Kabel übertragen werden könnten.
 
In der Zeit um 1830 gab es auch die ersten Eisenbahnstrecken. Die Eisenbahn war sehr an schneller Nachrichtenübermittlung interessiert. Auch die Elektrizität wurde in dieser Zeit immer besser erforscht. Nun haben sich sehr viele Leute damit beschäftigt, wie man die Elektrizität für die Telegrafie nutzen kann. Der bekannteste ist wohl der [[Vereinigte Staaten von Amerika|Amerikaner]] Samuel Morse. Heute kennen wir Morse vor allem durch das Morsealphabet, das nach ihm benannt wurde.
 
Die Telegrafie ohne Kabel, also die drahtlose Telegrafie wurde erst 1898 durch den [[Physik]]er Ferdinand Braun. Seine erste Anlage in Frankreich wurde schnell weiterentwickelt und verbessert. Später hat dann das Telefon die Telegrafie abgelöst. Heute nutzen wir [[Handy|Mobilfunk]] und [[Internet]] zur schnellen Nachrichtenübermittlung.
 
== Was bedeutet „morsen“? ==
[[Datei:Ada Jones sending morse code in 1918 (cropped).jpg|mini|Eine berühmte Sängerin ließ sich 1918 dabei fotografieren, wie sie telegrafierte. Das sollte damals zeigen, wie einfach es ist.]]
Samuel Morse war ein Mann, der über die elektrische Telegrafie nachgedacht hat. Er hat auch selbst einen Telegrafen gebaut. Beim Telegrafieren werden kurze oder lange Signale mit Pausen dazwischen übertragen. Das nennt man auch morsen. Lange Zeit war es nicht so einfach, ein empfangenes Signal in Buchstaben zu übersetzen, da es viele verschiedene [[Alphabet]]e gab und die Länge der Signale nicht einheitlich war.
 
Ein Buchstabe oder eine Zahl wird beim Morsen zu einer bestimmten Folge von kurzen oder langen Signalen. So bedeuten drei kurze Signale schnell hintereinander den Buchstaben S. Drei lange Signale schnell hintereinander bedeuten ein O. Dreimal kurz, dreimal lang und wieder dreimal kurz bedeutet also SOS. Das ist ein internationales Notsignal. Man schreibt es als Morsecode auch:  '''⋅  ⋅  ⋅'''  '''–  –  –'''  '''⋅  ⋅  ⋅''' 
 
Erst später kam man auf die Idee, das Signal SOS könnte eine [[Abkürzung]] sein für den [[Englische Sprache|englichen]] [[Satz]] „Save our souls“ oder „Save our ship“. Das bedeutet „Rettet unsere [[Seele]]n“ oder „Rettet unser [[Schiff]]“. Ursprünglich war das aber nicht so gedacht.
 
<gallery>
Samuel Morse 1840.jpg|Samuel Morse erfand einen elektrischen Telegrafen
PSM V03 D425 Morse alphabet.jpg|Das Morse-Alphabet: Die Punkte bedeuten kurze Signale, die Striche lange.
Notrufsaeule 01 KMJ.jpg|Notrufsäule mit dem Erkennungszeichen SOS
Soscastoa.PNG|SOS bedeutete ursprünglich gar nicht "Save our ship", also "Rettet unser Schiff".
</gallery>
 
{{Artikel|mini=ja}}
[[Kategorie:Sprache und Kultur]]
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]

Aktuelle Version vom 21. August 2022, 03:30 Uhr

Mit diesem Gerät konnte man sogenannte „Morsezeichen“ senden. Dabei werden alle Buchstaben in kurz und lange Töne verschlüsselt.
Ein optischer Zeigertelegraf hat die Botschaften über verschiedene Zeigerstellungen übermittelt.

Telegrafie ist eine Technik, mit der man Nachrichten übertragen kann. Man erfährt so an einem Ort, was jemand an einem anderen Ort sagen will. Das Gerät dafür ist ein Telegraf, und wer damit umgeht, ist ein Telegrafist.

Die Telegrafie wurde vor über hundert Jahren erfunden. Sie hat die Übermittlung der Nachrichten enorm viel schneller gemacht. Das war nicht nur wichtig für die Zeitungen und übrigen Nachrichten, sondern auch für die Armeen, die Eisenbahn und viele andere Unternehmen. Heute verwendet man allerdings kaum noch Telegrafie, da es Telefon und Internet gibt.

Das Wort Telegrafie hat griechische Wörter in sich. Übersetzt heißt Telegrafie „Fernschreiben“. So nennt man heute noch die Nachricht, die man erhält: ein Telegramm. Die Menschen haben auf verschiedene Weise telegrafiert. Die bekannteste war die Art, bei der man Strom über Drähte schickt. Darum nannte man später den Funk auch die „drahtlose Telegrafie“.

Was ist „optische Telegrafie“?

Schon die alten Chinesen überlegten sich, wie man rasch Nachrichten übermittelt, ohne dass ein Bote die ganze Strecke reiten muss. Sie hatten auf Bergen Wachstationen errichtet. Wenn Feinde kamen, machten die Leute auf so einer Station ein Feuer. Auf dem nächsten Berg war noch so eine Wachstation, wo man das Feuer sah und ebenfalls ein Feuer entfachte. Solche Systeme nutzten auch andere Völker.

Im Jahr 1792 machten die französischen Brüder Chappe eine Erfindung, die man heute „optische Telegrafie“ nennt: Sie stellten auf Gebäuden oder Bergen weithin sichtbare Signalarme auf. Die Arme konnte man in verschiedene Stellungen bringen. Jede Stellung bedeutete einen bestimmten Buchstaben oder eine bestimmte Zahl. Die Information konnte so von einer Station zur nächsten weitergegeben werden. Dabei mussten sich die Stationen in Sichtweite befinden. In Frankreich gab es damals über 500 solcher Stationen. Überall brauchte man Menschen, die diese Stationen bedienen und die Signale entschlüsseln konnten.

Was bewirkte die Elektrizität?

Schon wenige Jahre später führte der spanische Physiker Francesc Salvà i Campillo seinen elektrischen Telegrafen vor. Bei dieser Erfindung wurden die Nachrichten elektrisch über ein Kabel übertragen. Salva hatte damals schon die Idee, dass die Signale irgendwann sogar ohne Kabel übertragen werden könnten.

In der Zeit um 1830 gab es auch die ersten Eisenbahnstrecken. Die Eisenbahn war sehr an schneller Nachrichtenübermittlung interessiert. Auch die Elektrizität wurde in dieser Zeit immer besser erforscht. Nun haben sich sehr viele Leute damit beschäftigt, wie man die Elektrizität für die Telegrafie nutzen kann. Der bekannteste ist wohl der Amerikaner Samuel Morse. Heute kennen wir Morse vor allem durch das Morsealphabet, das nach ihm benannt wurde.

Die Telegrafie ohne Kabel, also die drahtlose Telegrafie wurde erst 1898 durch den Physiker Ferdinand Braun. Seine erste Anlage in Frankreich wurde schnell weiterentwickelt und verbessert. Später hat dann das Telefon die Telegrafie abgelöst. Heute nutzen wir Mobilfunk und Internet zur schnellen Nachrichtenübermittlung.

Was bedeutet „morsen“?

Eine berühmte Sängerin ließ sich 1918 dabei fotografieren, wie sie telegrafierte. Das sollte damals zeigen, wie einfach es ist.

Samuel Morse war ein Mann, der über die elektrische Telegrafie nachgedacht hat. Er hat auch selbst einen Telegrafen gebaut. Beim Telegrafieren werden kurze oder lange Signale mit Pausen dazwischen übertragen. Das nennt man auch morsen. Lange Zeit war es nicht so einfach, ein empfangenes Signal in Buchstaben zu übersetzen, da es viele verschiedene Alphabete gab und die Länge der Signale nicht einheitlich war.

Ein Buchstabe oder eine Zahl wird beim Morsen zu einer bestimmten Folge von kurzen oder langen Signalen. So bedeuten drei kurze Signale schnell hintereinander den Buchstaben S. Drei lange Signale schnell hintereinander bedeuten ein O. Dreimal kurz, dreimal lang und wieder dreimal kurz bedeutet also SOS. Das ist ein internationales Notsignal. Man schreibt es als Morsecode auch: ⋅ ⋅ ⋅ – – – ⋅ ⋅ ⋅

Erst später kam man auf die Idee, das Signal SOS könnte eine Abkürzung sein für den englichen Satz „Save our souls“ oder „Save our ship“. Das bedeutet „Rettet unsere Seelen“ oder „Rettet unser Schiff“. Ursprünglich war das aber nicht so gedacht.




Zu „Telegrafie“ findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon ist die Wikipedia für Kinder und Schüler. Das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern in über 3000 Artikeln. Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich. Alles, was man für den Unterricht in Schulen, Hausaufgaben und Referate wissen muss.