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Stummfilm

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Ein Stummfilm ist ein Film ohne Ton. Man hört in diesem Film also keine Gespräche, keine Geräusche und auch sonst nichts. Meistens denkt man beim Stummfilm an die erste Zeit des Films. Damals konnte man bewegte Bilder und Ton noch nicht gut gleichzeitig aufnehmen und präsentieren. Diese Zeit endete etwa um das Jahr 1930. Dann setztze sich der Tonfilm rasch durch. Den halten wir heute für selbstverständlich.

Dennoch gibt es heute noch Menschen, die einen Stummfilm herstellen. Das machen sie als Kunst, um auszuprobieren, wie gut man etwas ohne Ton zeigen kann. Allerdings: So ganz ohne Geräusch ist kaum ein Film. Schon früher hat man zum Stummfilm meist Musik gespielt.

Fast alle Menschen wollen heutzutage Tonfilme sehen. Doch manche Filmfans gucken sich gern alte Stummfilme an. Sie lernen dabei, wie es früher in der Welt ausgesehen hat und was die Menschen gemacht haben. Außerdem ist ein Stummfilm ein anderes Erlebnis als ein Tonfilm und allein schon deswegen interessant.

Warum hatte der Film zunächst keinen Ton?

Das Jahr 1895 gilt als die Geburt des Kinos. Damals wurden Filme erstmals einem Publikum mit Zuschauern gezeigt. Filme waren damals eine neue Erfindung: Dabei machte man Fotos ganz schnell hintereinander. Wenn man die Fotos ebenso schnell hintereinander zeigt, dann sieht es so aus, als wenn sich etwas bewegt.

Anfangs waren die Filme sehr kurz, höchstens eine oder mehrere Minuten lang. Man sah sie zum Beispiel in einem Guckkasten, in den man eine Münze warf und dann kurz gucken durfte. Einige dieser Kästen hatten schon Kopfhörer, so dass man Ton hören konnte. Das Aufnehmen von Ton hatte man nämlich ebenfalls erst kurz vorher erfunden.

Bilder und Ton nahm man aber getrennt von einander auf, mit verschiedenen Apparaten. Bilder und Ton bewegten sich nicht immer gleich schnell: Am Anfang wurde beides mit einer Handkurbel hergestellt. Da war es schwierig, dafür zu sorgen, dass Bilder und Ton stets zueinander passten. Gerade bei längeren Filmen ging das nur schwer. Man konnte überhaupt Ton nur schlecht aufnehmen, dazu mussten die Schauspieler direkt vor einem Mikrofon stehen.

Wie sahen die Stummfilme aus?

Nach und nach wurden die Filme länger und erzählten richtige Geschichten. Eine Filmindustrie entstand, es kostete immer mehr Geld, viele Schauspieler einzustellen und teure Kulissen aufzubauen. Um das Jahr 1910 gab es schon Kinofilme, die über eine Stunde oder länger dauerten. Das war wie eine Abendvorstellung im Theater.

Anfangs erinnerten die Filme noch stark an ein Theaterstück auf einer Bühne. Bald aber erfand man das, was für uns heute typisch am Film ist. Zum Beispiel schneidet man den Film aus vielen kleinen Abschnitten zusammen. Bei einem Gespräch sieht man erst in groß das Gesicht des Menschen, der gerade spricht, und dann das Gesicht des anderen Menschen, wenn der spricht.

Doch hören konnten die Zuschauer die Schauspieler nicht. Man musste erraten, was gemeint war. Wenn das nicht ging, dann haben die Filmhersteller Zwischentitel gebraucht. Das sind Bilder mit dem Text, den die Schauspieler gerade sagen. Die Zuschauer sahen also zum Beispiel eine Schauspielerin sprechen, und danach sahen sie eine Bildtafel mit einigen wenigen Worten. Dann wurden wieder die Schauspieler gezeigt, und die Handlung ging weiter.

Das hatte auch Vorteile: Man konnte einen Film herstellen und dann gut in viele verschiedene Länder verkaufen. Dazu musste man nur die Zwischentitel austauschen, für die jeweilige Sprache eines Landes. Außerdem konnten Schauspieler auch im Ausland in Filmem mitspielen, denn sie mussten die Sprache des Landes nicht sprechen.

Wie stumm war ein Stummfilm?

Ein Stummfilm war an sich wirklich geräuchlos. Aber bei der Aufführung im Kino konnten die Zuschauer doch etwas hören. Denn gleichzeitig spielte ein Klavierspieler auf einem Klavier Musik. Anfangs nahm man irgendeine Musik, die ein bisschen zum Film passte. Später dachte man sich Musik extra für einen Film aus.

In großen Kinos stellten die Kinobesitzer schließlich auch große Musikgruppen oder Orchester an. Es gab auch Apparate, die man heute gar nicht mehr kennt, wie den Photoplayer. So ein Geräte spielte Klaviermusik ab und machte Geräusche auf Knopfdruck. Das machte ein Angestellter des Kinos. Ein besonderer Beruf in der Stummfilmzeit war auch der Kinoerzähler. In manchen Kinos sprach jemand das, was die Schauspieler sagten.

Wie endete die Stummfilmzeit?

Immer wieder versuchten sich Erfinder an einem Film für Bilder und Töne. Schließlich siegte die folgende Lösung: Man nahm beim Filmdreh den Ton auf und wandelte ihn in sichtbare Wellen um. Diese Tonspur kam direkt auf die Filmrolle neben die Bilder. So konnte sich beim Abspielen später im Kino nichts mehr verschieben.

Der erste große Film, der heute als Tonfilm gilt, heißt The Jazz Singer, der Jazz-Sänger. Dieser amerikanische Film aus dem Jahr 1927 ist aber zum großen Teil noch ein Stummfilm. Nur wenige Gespräche und vor allem die Lieder hatten eine Tonspur. Doch bald wechselten alle großen Film-Unternehmen zum Tonfilm.

Für die Filmindustrie war das eine große Veränderung. Die Kinosäle erhielten Lautsprecher. Filme mussten anders produziert werden: Anfangs sprachen die Schauspieler ganz von nahem in Mikrofone, die irgendwie versteckt wurden - zum Beispiel in einer Blumenvase. Nach und nach wurden die Mikrofone und die Schauspieler konnten sich freier bewegen.

Manche Schauspieler bekamen durch den Tonfilm große Probleme. Sie hatten keine gute Stimme oder einen Akzent, weil sie eine fremde Muttersprache hatten. Auch einen Dialekt wollten die Zuschauer oft nicht hören. Für manche Schauspieler endete die Karriere beim Film. Viele andere aber kamen gut mit dem Tonfilm zurecht, weil sie gutes Sprechen beim Theater gelernt hatten.

Was für Stummfilme wurden später gedreht?

Ab und zu



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