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Shanghai: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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== Warum gab es in Shanghai ein jüdisches Ghetto? ==
== Warum gab es in Shanghai ein jüdisches Ghetto? ==
[[Datei:Girls of the Shanghai Ghetto.png|mini|Jüdisches Mädchen mit chinesischen Freundinnen]]
Shanghai war während der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten die einzige Stadt weltweit, die kein Einreisevisum verlangte. Die Welt schien zweigeteilt – in Orte, wo Juden nicht leben können, und Orte, in die sie nicht einreisen durften. Als die mit Deutschland verbündeten Japaner 1937 die Stadt besetzten, sperrten sie die geflüchteten Juden in das Shanghaier Ghetto. Dort waren die Lebensbedingungen katastrophal.
Shanghai war während der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten die einzige Stadt weltweit, die kein Einreisevisum verlangte. Die Welt schien zweigeteilt – in Orte, wo Juden nicht leben können, und Orte, in die sie nicht einreisen durften. Als die mit Deutschland verbündeten Japaner 1937 die Stadt besetzten, sperrten sie die geflüchteten Juden in das Shanghaier Ghetto. Dort waren die Lebensbedingungen katastrophal.
Die Nationalsozialisten verlangten von den Japanern, die Juden in Shanghai zu ermorden. Der japanische Militärbefehlshaber bestellte deshalb die Anführer der jüdischen Gemeinden zu sich und fragte: „Warum hassen euch die Deutschen so sehr?“
Die Nationalsozialisten verlangten von den Japanern, die Juden in Shanghai zu ermorden. Der japanische Militärbefehlshaber bestellte deshalb die Anführer der jüdischen Gemeinden zu sich und fragte: „Warum hassen euch die Deutschen so sehr?“
Ein Rabbi sagte zum Dolmetscher: „Sag ihm, weil wir aus dem Orient stammen.“
Der Rabbi der jüdischen Gemeinde sagte zum Dolmetscher: „Sag ihm, weil wir aus dem Orient stammen.“
Der Militärbefehlshaber lächelte und lieferte die Juden nicht aus. So überlebten Zehntausende von Juden den Krieg. Nach der Machtergreifung der Kommunisten verließen aber die meisten das Land wieder.
Der Militärbefehlshaber lächelte und lieferte die Juden nicht aus. So überlebten Zehntausende von Juden den Krieg. Nach der Machtergreifung der Kommunisten verließen aber die meisten das Land wieder.



Version vom 26. März 2018, 05:03 Uhr

Pudong

Shanghai ist eine Stadt in China. Mehr als 23 Millionen Menschen leben in der Stadt und in deren Umkreis. Man rechnet Shanghai zu Südchina. Es liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Alexandria an der Nil-Mündung. Dort ist es aber im Winter viel kälter. Der Name „Shanghai“ bedeutet auf Chinesisch „über dem Meer“.

Shanghai ist im Vergleich zu anderen chinesischen Städten sehr jung und war bis ins 19. Jahrhundert eine unbedeutende Kreisstadt. Erst in der Kolonialzeit entwickelte sich der Hafen. Teile der Stadt waren beherrscht von ausländischen Mächten wie Frankreich oder Japan. Shanghai galt als Weltstadt und als Abenteurerparadies. Damals wurden viele europäische Gebäude gebaut, die man heute noch am Bund sehen kann. Bund ist kein deutsches, sondern ein indisches Wort und bedeutet soviel wie Damm oder Deich.

Aus dieser Zeit kommt auch das Wort Schanghaien. Damals wurden nämlich oft Seeleute betrunken gemacht oder zusammengeschlagen und an Bord von Schiffen gebracht. Wenn sie dann auf hoher See aufwachten, hatten sie keine Wahl und mussten auf dem Schiff bleiben.

Warum gab es in Shanghai ein jüdisches Ghetto?

Jüdisches Mädchen mit chinesischen Freundinnen

Shanghai war während der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten die einzige Stadt weltweit, die kein Einreisevisum verlangte. Die Welt schien zweigeteilt – in Orte, wo Juden nicht leben können, und Orte, in die sie nicht einreisen durften. Als die mit Deutschland verbündeten Japaner 1937 die Stadt besetzten, sperrten sie die geflüchteten Juden in das Shanghaier Ghetto. Dort waren die Lebensbedingungen katastrophal. Die Nationalsozialisten verlangten von den Japanern, die Juden in Shanghai zu ermorden. Der japanische Militärbefehlshaber bestellte deshalb die Anführer der jüdischen Gemeinden zu sich und fragte: „Warum hassen euch die Deutschen so sehr?“ Der Rabbi der jüdischen Gemeinde sagte zum Dolmetscher: „Sag ihm, weil wir aus dem Orient stammen.“ Der Militärbefehlshaber lächelte und lieferte die Juden nicht aus. So überlebten Zehntausende von Juden den Krieg. Nach der Machtergreifung der Kommunisten verließen aber die meisten das Land wieder.

Was muss man über die Kultur in Shanghai wissen?

Shanghai-Museum

Ein deutscher Militärarzt war so schockiert über die schlechte medizinische Versorgung der armen Leute, dass er beschloss, ein Krankenhaus für mittellose Kranke zu gründen. Dieses Krankenhaus wurde von vielen chinesischen Patienten Patienten aufgesucht. Jeder Kuli kannte das Tongji Hospital. Es wurden immer mehr Ärzte benötigt. So wurde aus der „Deutschen Medizinschule für Chinesen in Shanghai“ 1907 die berühmte Tongji-Universität. Deutsche Dozenten unterrichteten dort auf Deutsch. Der Name Tongji leitet sich von der chinesischen Redewendung „zusammen in einem Boot“ her.

1980 sah der Chef des Shanghaier Kunstmuseums in New York zum ersten Mal ein modernes Museum und war begeistert. Er bombardierte die Angestellten des Museums mit Fragen. Diese waren erstaunt über den neugierigen Chinesen und fragten ihn, warum er so viel wissen wolle. Dieser erklärte stolz: „Ich will in Shanghai ein Museum wie Ihres bauen.“ In Shanghai überzeugte er den Bürgermeister, mit dem Verkauf des alten Gebäudes und mit Spenden ein modernes Museum zu bauen. Die Exponate sind so kunstvoll präsentiert, dass es als das beste Museum für chinesische Kunst weltweit gilt.

Was muss man über den Verkehr in Shanghai wissen?

Anzeige der Uhrzeit und Geschwindigkeit im Transrapid

Shanghais Hafen liegt nicht direkt am Meer, sondern am Huangpu-Fluss. Er ist verbunden mit dem Kaiserkanal und dem Jangtse-Fluss.

Zum neuen Flughafen von Shanghai führt die Magnetschwebebahn Transrapid. Diese wurde mit deutscher Hilfe gebaut und galt als technisches Wunderwerk. Sie erreicht Geschwindigkeiten von mehr als vierhundert Stundenkilometer. Doch für diese Geschwindigkeit ist die Strecke von 30 Kilometer zu kurz. Außerdem liegt die Endstation außerhalb des Stadtzentrums, sodass Passagiere umsteigen müssten. Die Abteile sind deshalb fast leer und werden kaum genutzt.

Seit einigen Jahren gibt es in Shanghai ein Formel 1-Rennen. Die Strecke für den Großen Preis von China wurde von einem deutschen Architekten angelegt. Sie ähnelt der Form des chinesischen Schriftzeichens für "oben" (上 shang).

Was wurde in Shanghai gebaut?

In der Vorstadt Anting wurde eine Siedlung nach deutschem Vorbild gebaut. Die Stadt ist allerdings eine sogenannte Geisterstadt, weil der Ort zu schlecht zu erreichen ist. Außerdem sind die Wohnungen zu teuer. Beliebt ist die Siedlung aber bei Brautpaaren, die dort romantische Hochzeitsfotos machen lassen.

Der Stadtteil Pudong gilt als einer der Orte mit den meisten Wolkenkratzern. Der 468 Meter hohe Fernsehturm Perle des Ostens ist der dritthöchste Fernsehturm Asiens. Der 632 Meter hohe Shanghai Tower ist der zweithöchste Wolkenkratzer der Erde.



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