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Schmied: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Schmied ist ein Handwerker. Er formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Das geht so:
[[Datei: Kovac8.JPG|mini|Der Schmied formt das heiße [[Eisen]] mit einem schweren Hammer auf seinem Amboß.]]
Das Rohmetall muss der Schmied erhitzen, bis es glüht. Dazu legt er es in ein Feuer, in dem Holzkohle oder Kohle verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Diesen kennen wir vom Grill her. Die Feuerstelle heisst Esse.
Der Schmied ist ein [[Handwerk|Handwerker]], der [[Metall]] bearbeitet. Seinen [[Beruf]] gibt es bereits seit der Entdeckung der Metalle. Am Anfang stellte ein Schmied vieles her, was die [[Mensch]]en benötigten: Werkzeuge, [[Nagel (Werkzeug)|Nägel]], Hufeisen, Gitter, Ketten, aber auch [[Schmuck]] und vieles anderes mehr. Im Lauf der [[Zeit]] sind daraus die verschiedenen Berufe der Metallbauer geworden. Als Metallbauer kann man zum Beispiel [[Fenster]]rahmen, Treppen oder Spielgeräte aus Metall bauen.
Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiss. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen grossen Eisenklotz. Der heisst Amboss. Dann Schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form. An der Farbe erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiss genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer.


Wer heute Schmied werden will, kann diesen Beruf durch eine Ausbildung lernen. Genau genommen heißt der Beruf heute „Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“. Viele dieser Berufsleute nennen sich lieber [[Kunst]]schmied. Damit wollen sie betonen, dass nicht nur herstellen, was man unbedingt braucht. Sie fertigen [[Schild]]er an oder kunstvolle Tore und anderes, die besonders schön sein sollen.
Die heutigen Hufschmiede oder die Kunstschmiede arbeiten noch weitgehend so, wie der Dorfschmied aus alter Zeit. Von ihnen gibt es nicht viele. Früher brauchte man Dinge aus Metall, die heute oft aus [[Kunststoff|Plastik]] oder anderen [[Stoff (Chemie)|Stoffen]] sind. Ein Beispiel sind die „Schuhe“ für [[Pferd]]e, die Hufeisen. In den [[Zeitrechnung|Jahren]] nach 1950 wurden die meisten Pferde durch [[Auto|Autos]] ersetzt, darum braucht man heute weniger Schmiede.
== Wie arbeitet ein Schmied? ==
[[File:Занаетчии.jpg|mini|Zu Beginn seiner Arbeit muss der Schmied das [[Eisen]] in die Esse legen, bis es glüht. ]]
Der Schmied formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Er erhitzt das Rohmetall, zum Beispiel [[Eisen]], bis es glüht. Dazu legt er es in ein [[Feuer]], in dem [[Holzkohle]] oder [[Kohle]] verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Die Feuerstelle heißt Esse.
Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiß. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen großen Eisenklotz, den Amboss. Dann schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form.
An der [[Farbe]] erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiß genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer. Ein besonders fleißiger Schmied hat mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeitet er abwechselnd und legt sie zum Erhitzen auf die Esse zurück. So hat er keine Wartezeiten.
== Wie macht der Schmied das Roheisen stabiler? ==
[[File:Blacksmithing at the 2015 Fort Ross Festival - Fort Ross State Historic Park - Jenner, California - Stierch.jpg|mini|Das [[Eisen]] muss rot oder sogar gelb glühen, damit es der Schmied bearbeiten kann.]]
Zu Beginn der [[Eisenzeit]] brauchten die Leute vor allem Werkzeuge wie Messer, Beile, Hämmer, Zangen oder Schaufeln. Aber auch Waffen wie [[Schwert]]er waren begehrt, dazu Lanzenspitzen und Pfeilspitzen. Der Schmied konnte diese aber nicht einfach aus Roheisen herstellen, denn sie würden brechen. Er musste also das Roheisen zuerst veredeln.


== Was für Produkte stellt der Schmied her? ==
Zu Beginn der Eisenzeit brauchten die Leute vor allem Werkzeuge wie Messer, Beile, Hämmer, Zangen oder Schaufeln. Aber auch Waffen wie Schwerter waren begehrt, dazu Lanzenspitzen und Pfeilspitzen. Der Schmied kann diese aber nicht einfach aus Roheisen herstellen, denn sie würden brechen. Er muss also das Roheisen zuerst veredeln.
Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne.
Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne.
Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht es eine Fabrik.


Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen [[Stahl]] kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht man eine [[Fabrik]] mit einem [[Hochofen]].
== Arbeitet ein Schmied ganz allein? ==
[[File:2014-04-06 Villeneuve d'Ascq, Artisans au Musée de Plein air (5).jpg|mini|Dieser Schmied in einem [[Freilichtmuseum]] arbeitet zusammen mit seinem Gehilfen.]]
Wenn es nur um ein Messer oder einen Kerzenständer geht, kann der Schmied das alleine mit dem Hammer. Für Schmiedeeisen hingegen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In [[Deutschland]] sagt man dazu „Vorschlaghammer“, in der [[Schweiz]] auch „Schlegel“.
Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heißt das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heißt das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen.
== Gab es früher schon Schmiede-Maschinen? ==
[[Datei:Hammering out a draw bar on the steam drop hammer in the blacksmith shop, Santa Fe RR.jpg|mini|Dieses glühende Eisen wird in eine Maschine mit Dampfhammer geschoben. Die [[Dampfmaschine]] sorgt dafür, dass der riesige Hammer mit großer Wucht auf das Metall schlägt.]]
Der Schmied brauchte sehr viel Körperkraft. Deshalb erfanden die Menschen bereits im [[Mittelalter]] Schmiedemaschinen. Diese funktionierten mit [[Wasserkraft]]. Das ist wie bei einer Wippe, wie sie auf dem [[Spielplatz]] steht.
Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen [[Arm]], der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heißes Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss.
Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt. Sie zeigen, wie früher schon menschliche [[Kraft]] durch kluge [[Technik]] unterstützt wurde.
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit [[Dampfmaschine|Dampfmaschinen]] betrieben, später mit elektrischen [[Motor|Motoren]]. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Großteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei.
== Was ist aus dem alten Schmiedehandwerk geworden? ==
[[Datei:Ansdell Richard The Blacksmiths Shop.jpg|mini|Ein [[Gemälde]] von vor über 150 Jahren: In einer Schmiede, in der Pferde ihre Hufeisen bekommen.]]
Noch nach 1950 gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und Werkzeuge wie Zangen oder Schaufeln herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied, den Kunstschmied und viele andere mehr. Auch der [[Schloss]]er war eigentlich ein Schmied: Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für [[Kirche]]n, Wohnhäuser oder Truhen.


Arbeitet ein Schmied ganz allein?
Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefäße, Teller oder [[Schmuck]]. Ebenso machte es der [[Silber]]schmied. Der [[Kupfer]]schmied stellte Pfannen sowie kleinere und größere Kessel her. Solche hingen in den [[Küche]]n über dem Feuer oder wurden gebraucht, um aus Milch [[Käse]] zu machen.  
Ein Messer oder einen Kerzenständer fertigt ein Schmied allein mit einem Hammer. Um Schmiedeeisen herzustellen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In Deutschland nennen wir den einen Vorschlaghammer, in der Schweiz auch einen Schlegel.
Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heisst das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heisst das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen.


Aus dem Schmied entwickelten sich viele Berufe, die heute «Metallbauer» heißen. Um aus Roheisen Stahl zu machen gibt es heute große Stahlwerke. Mit großen Maschinen stellt man Eisenbahnschienen oder ganze Autoteile her.


Gibt es Schmiede-Maschinen?
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Der Schmied braucht sehr viel Körperkraft. Deshalb haben die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen erfunden. Diese funktionierten mit Wasserkraft:
Blacksmith working on an iron rod.jpg|Geschmiedet wird auf der ganzen Welt
Stell dir eine Wippe vor, wie sie auf dem Spielplatz steht. Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen Arm, der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heisses Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss. Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt.
Bergkirche Klaus, Lindemayrkreuz.jpg|Geschmiedete [[Grab]]kreuze waren früher sehr beliebt.
Besonders emsige Schmiede haben mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeiten sie abwechselnd und legten sie zum Erhitzen auf die Esse zurück. So hatten sie keine Wartezeiten.  
Häfla bruk hammarsmedjan.jpg|Dieser schwere Schmiedehammer wird durch ein Wasserrad angetrieben.
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit Dampfmaschinen betrieben, später mit elektrischen Motoren. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Grossteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei.  
Blacksmith in Aesculap Chifa.jpg|Diese modernere Schmiede-[[Maschine]] arbeitet mit [[Elektrizität]].
Kyjov jarmark 2011 02.jpg|Das Schmiede-[[Handwerk]] wird heute manchmal auf einem [[Markt]] gezeigt.
Acampamento Farroupilha, Parque da Harmonia, Porto Alegre, Brasil 2015 17.webm|Hier sieht man einen Schmied bei der Arbeit.
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{{Artikel}}


Gibt es unter den Schmieden Spezialisten?
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]
Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und spezielle Werkzeuge herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: Den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied und viele andere mehr. Auch der Schlosser war eigentlich ein Schmied. Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für Kirchen, Wohnhäuser oder Truhen.
[[Kategorie:Berufe und Wirtschaft]]
Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefässe, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und grössere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden für die Herstellung von Käse verwendet.

Version vom 11. November 2020, 11:03 Uhr

Der Schmied formt das heiße Eisen mit einem schweren Hammer auf seinem Amboß.

Der Schmied ist ein Handwerker, der Metall bearbeitet. Seinen Beruf gibt es bereits seit der Entdeckung der Metalle. Am Anfang stellte ein Schmied vieles her, was die Menschen benötigten: Werkzeuge, Nägel, Hufeisen, Gitter, Ketten, aber auch Schmuck und vieles anderes mehr. Im Lauf der Zeit sind daraus die verschiedenen Berufe der Metallbauer geworden. Als Metallbauer kann man zum Beispiel Fensterrahmen, Treppen oder Spielgeräte aus Metall bauen.

Wer heute Schmied werden will, kann diesen Beruf durch eine Ausbildung lernen. Genau genommen heißt der Beruf heute „Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“. Viele dieser Berufsleute nennen sich lieber Kunstschmied. Damit wollen sie betonen, dass nicht nur herstellen, was man unbedingt braucht. Sie fertigen Schilder an oder kunstvolle Tore und anderes, die besonders schön sein sollen.

Die heutigen Hufschmiede oder die Kunstschmiede arbeiten noch weitgehend so, wie der Dorfschmied aus alter Zeit. Von ihnen gibt es nicht viele. Früher brauchte man Dinge aus Metall, die heute oft aus Plastik oder anderen Stoffen sind. Ein Beispiel sind die „Schuhe“ für Pferde, die Hufeisen. In den Jahren nach 1950 wurden die meisten Pferde durch Autos ersetzt, darum braucht man heute weniger Schmiede.

Wie arbeitet ein Schmied?

Zu Beginn seiner Arbeit muss der Schmied das Eisen in die Esse legen, bis es glüht.

Der Schmied formt ein Rohmetall zu einem fertigen Gegenstand. Er erhitzt das Rohmetall, zum Beispiel Eisen, bis es glüht. Dazu legt er es in ein Feuer, in dem Holzkohle oder Kohle verbrennt. Damit die notwendige Hitze entsteht, facht er das Feuer mit einem Blasebalg an. Die Feuerstelle heißt Esse.

Das Eisen beginnt zuerst dunkelrot zu glühen, dann hellrot, manchmal glüht es fast weiß. Der Schmied fasst es mit einer Zange und legt es auf einen großen Eisenklotz, den Amboss. Dann schlägt der Schmied das Roheisen mit kräftigen Hammerschlägen in die gewünschte Form.

An der Farbe erkennt der Schmied, ob sein Eisen noch heiß genug ist. Sonst muss er es in die Esse zurücklegen und wieder erhitzen. So arbeitet er, bis sein Werk fertig ist, zum Beispiel ein Kerzenständer. Ein besonders fleißiger Schmied hat mehrere Eisen im Feuer. Diese bearbeitet er abwechselnd und legt sie zum Erhitzen auf die Esse zurück. So hat er keine Wartezeiten.

Wie macht der Schmied das Roheisen stabiler?

Das Eisen muss rot oder sogar gelb glühen, damit es der Schmied bearbeiten kann.

Zu Beginn der Eisenzeit brauchten die Leute vor allem Werkzeuge wie Messer, Beile, Hämmer, Zangen oder Schaufeln. Aber auch Waffen wie Schwerter waren begehrt, dazu Lanzenspitzen und Pfeilspitzen. Der Schmied konnte diese aber nicht einfach aus Roheisen herstellen, denn sie würden brechen. Er musste also das Roheisen zuerst veredeln.

Roheisen ist nämlich brüchig, weil es viele Verunreinigungen enthält. Das sind Steinreste, Kohlereste und andere Materialien. Diese schlägt der Schmied heraus, indem er das Eisen immer wieder erhitzt und darauf herumhämmert. Dadurch wird das Eisen aber immer länger und breiter. Der Schmied legt es dann zusammen wie einen Kuchenteig, der zu stark ausgewallt wurde und beginnt wieder von vorne.

Durch diese Arbeit wird das Eisen immer reiner. Die verschiedenen Schichtungen machen es zusätzlich auch stabiler. Solches Eisen nennt man Schmiedeeisen. Manchmal braucht man auch den Ausdruck Schmiedestahl, doch richtigen Stahl kann der Schmied allein nicht herstellen. Dazu braucht man eine Fabrik mit einem Hochofen.

Arbeitet ein Schmied ganz allein?

Dieser Schmied in einem Freilichtmuseum arbeitet zusammen mit seinem Gehilfen.

Wenn es nur um ein Messer oder einen Kerzenständer geht, kann der Schmied das alleine mit dem Hammer. Für Schmiedeeisen hingegen braucht er einen Gehilfen. Der Schmied nimmt selber einen möglichst schweren Hammer. Der Gehilfe benutzt einen noch schwereren Hammer mit einem langen Stiel. Er hält ihn in beiden Händen. In Deutschland sagt man dazu „Vorschlaghammer“, in der Schweiz auch „Schlegel“.

Damit schlagen Schmied und Gehilfe abwechselnd auf das Eisen. Der Schmied gibt die Richtung vor: Er dreht das Eisen mit der Zange und schlägt mit dem Hammer drauf. Oft ist es aber in einer Schmiede so laut, dass sich die beiden mit Zurufen nicht verständigen können. Deshalb gibt es eine Art Schmiedesprache: Wenn der Schmied mit dem Hammer auf den Amboss schlägt, heißt das: Ich drehe nach deinem nächsten Schlag das Eisen um. Wenn er mehrmals auf den Amboss schlägt, so dass es so trrrrr macht, heißt das: Nach deinem nächsten Schlag ist Schluss. Es gibt noch mehr solcher Zeichen.

Gab es früher schon Schmiede-Maschinen?

Dieses glühende Eisen wird in eine Maschine mit Dampfhammer geschoben. Die Dampfmaschine sorgt dafür, dass der riesige Hammer mit großer Wucht auf das Metall schlägt.

Der Schmied brauchte sehr viel Körperkraft. Deshalb erfanden die Menschen bereits im Mittelalter Schmiedemaschinen. Diese funktionierten mit Wasserkraft. Das ist wie bei einer Wippe, wie sie auf dem Spielplatz steht.

Die eine Seite ist ein riesiger Hammer. Er kann schon mal so schwer sein wie zwei Männer und er schlägt auf den Amboss. Auf der anderen Seite dreht sich ein Wasserrad. Es hat so etwas wie einen Arm, der die Wippe bei jeder Umdrehung herunterdrückt. Wenn der Arm sich dann weiterdreht und von der Wippe abrutscht, schlägt der Hammer auf der anderen Seite herunter auf den Amboss. Der Schmied kann also sein heißes Eisen einfach zwischen Hammer und Amboss halten und es drehen oder verschieben, bis er es wieder erhitzen muss.

Eine solche Schmiede nannte man Hammerschmiede. Es gibt solche heute noch. Sie werden aber nur noch wegen der Zuschauer genutzt. Sie zeigen, wie früher schon menschliche Kraft durch kluge Technik unterstützt wurde.

Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Schmiedehämmer mit Dampfmaschinen betrieben, später mit elektrischen Motoren. Daraus entwickelten sich die Stahlwerke. Stahl besteht immer noch zum Großteil aus Eisen, ist aber je nachdem härter, biegsamer oder stärker belastbar. Durch Zusätze wird der Stahl auch rostfrei.

Was ist aus dem alten Schmiedehandwerk geworden?

Ein Gemälde von vor über 150 Jahren: In einer Schmiede, in der Pferde ihre Hufeisen bekommen.

Noch nach 1950 gab es den Dorfschmied, der alle möglichen Reparaturen erledigte und Werkzeuge wie Zangen oder Schaufeln herstellte. Schon früher gab es jedoch auch Schmiede, die sich auf bestimmte Gebiete konzentrierten: den Hufschmied, den Nagelschmied, den Messerschmied, den Waffenschmied, den Kettenschmied, den Kunstschmied und viele andere mehr. Auch der Schlosser war eigentlich ein Schmied: Er stellte Schlösser mit Schlüsseln her für Kirchen, Wohnhäuser oder Truhen.

Andere Schmiede konzentrierten sich auf ein bestimmtes Material: Der Goldschmied fertigte kostbare Trinkgefäße, Teller oder Schmuck. Ebenso machte es der Silberschmied. Der Kupferschmied stellte Pfannen sowie kleinere und größere Kessel her. Solche hingen in den Küchen über dem Feuer oder wurden gebraucht, um aus Milch Käse zu machen.

Aus dem Schmied entwickelten sich viele Berufe, die heute «Metallbauer» heißen. Um aus Roheisen Stahl zu machen gibt es heute große Stahlwerke. Mit großen Maschinen stellt man Eisenbahnschienen oder ganze Autoteile her.




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