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Schimmel

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Verschimmelte Nektarinen sind anfangs wie von einem weißen Pelz überzogen. Später wird er schwarz.

Das Wort „Schimmel“ hat zwei Bedeutungen: Einerseits bedeutet es einen Pilz, den wir vor allem von verdorbenen Nahrungsmitteln her kennen. Er kann aber auch durchaus willkommen sein, beispielsweise als äußere Schicht bei Weichkäse.

Andererseits bedeutet das Wort „Schimmel“ auch ein weißes oder ein fast weißes Pferd. Vermutlich kommt der Name daher, dass ein schimmliges Brot eben anfänglich auch weiß oder zumindest hellgrau erscheint. Um Klarheit zu schaffen, spricht man deshalb oft vom Pferd als Schimmel und meint mit dem anderen den Schimmelpilz.

Schimmelpilze verbreiten sich durch Sporen in der Luft. Die Pilzsporen entsprechen ungefähr den Samen bei den Blumen und Früchten. Pilzsporen können bereits auf die Nahrung gelangen, bevor wir sie kaufen. Falls dann die Luft die entsprechende Temperatur und Feuchtigkeit hat, entwickeln sich mit genügend Zeit die Pilzsporen zu einem weißlichen Pilzgeflecht.

Welche Schimmelpilze erachten die Menschen als schädlich?

Schimmelpilz entsteht in Wohnräumen, wenn sie schlecht durchlüftet sind.

Wir kennen die Schimmelpilze auf älteren Nahrungsmitteln. Brot, Früchte, Gemüse wie beispielsweise Karotten, aber auch Hartkäse sind besonders anfällig. Schon manches Schulkind hat nach den Ferien eine verschimmelte Stulle in seinem Schulranzen gefunden. Angeschimmelte Nahrungsmittel darf man auf keinen Fall essen, da sie für uns giftig sein können.

Schimmelpilze verbreiten sich auch in der Landwirtschaft. So sind beispielsweise Erdbeeren sehr gefährdet, wenn es lange regnet. Dann überziehen sich Blätter und Früchte mit einer weißlichen Schicht. Der Bauer kann das mit Spritzmitteln bekämpfen, aber die sind oft selber giftig. Am besten schützen Gewächshäuser, da kann man die Feuchtigkeit eher kontrollieren.

Schimmel kann es aber auch an den Wänden von Wohnräumen geben. Er entsteht vor allem in isolierten Häusern, die schlecht gelüftet werden. In diesem Fall muss ein Fachmann an die Arbeit, denn das Wohnen in schimmligen Räumen ist sehr ungesund.

In der Natur macht es jedoch Sinn, dass Schimmelpilze Nahrung oder Holz zersetzen. Das trägt nämlich dazu bei, dass alle Pflanzen am Schluss wieder zu frischer Erde werden. Es ist also ein großer Unterschied, ob das befallene Holz auf dem Waldboden liegt oder ob es eine Zimmerdecke ist.

Welche Schimmelpilze erachten die Menschen als nützlich?

Weißschimmel-Käse hat außen eine Schicht aus einem eßbaren Schimmelpilz.

Etwa im Jahr 1900 entdeckte der Schotte Alexander Fleming, dass sich aus einem Schimmelpilz das Antibiotikum mit dem Namen Penicillin gewinnen ließ. Man kann damit beispielsweise Lungenentzündungen oder die Pest bekämpfen. Vorher sind daran viele Millionen Menschen gestorben.

Bestimmte Schimmelpilze sind bei der Herstellung von Käse beliebt. Einerseits gibt es den Weißschimmel-Käse. Der ist innen weich und hat außen eine weiße Schicht, die Schimmelpilze gemacht haben. Bekannte Sorten sind der Camembert und der Brie aus Frankreich. Andererseits gibt es den Blauschimmel-Käse. Er ist vor allem als Gorgonzola aus Italien bekannt.

Heute kennt man besondere Schimmelpilze, die man als solche essen kann. Sie werden heute industriell gezüchtet. Dazu braucht es eine Nährlösung mit Zucker. Der Pilz wird dann mit Vitaminen, Mineralien und Ei vermischt als Ersatz für Fleisch verkauft.