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Rockmusik

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 30. Oktober 2016, 21:53 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Welt“ durch „Welt“)
Die Rock'n'Roll-Band um Bill Haley.

Rock ist eine Musikrichtung. Das Wort "Rock" ist englisch und bedeutet "Felsen". Damit ist gemeint, dass Rockmusik im Vergleich mit anderen Musikrichtungen eher rau klingt, so wie ein Felsen. Das Wort Rockmusik ist eigentlich ein Überbegriff, es schließt alle Musikrichtungen ein, die aus Rock'n'Roll oder Beat entstanden sind. Viele Arten von Rockmusik sind durch eine Jugendkultur entstanden, wie zum Beispiel der Punk-Rock.

Die Rockmusik hat ihren Ursprung in den USA. Sie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg dadurch, dass sich die Country-Musik der weißen Amerikaner mit der Rhythm-and-Blues-Musik der schwarzen Amerikaner vermischte. Das Ergebnis war die Rock'n'Roll-Musik. Sie war um diese Zeit etwas ganz Neues und unterschied sich sehr von der Musik, die damals sonst gespielt wurde. Darum wurde sie besonders bei jungen Menschen sehr beliebt. Rock'n'Roll-Musiker wie Elvis Presley, Bill Haley, Chuck Berry oder Buddy Holly machten sich in der ganzen Welt einen Namen. Bald entstand auch ein Tanz, den man zu dieser Musik tanzte, der Rock'n'Roll-Dance.

Um das Jahr 1960 kam in Großbritannien die Beat-Musik auf. Sie war eine Weiterentwicklung des Rock'n'Roll und wurde ebenfalls sehr beliebt. Die beiden bekanntesten Beat-Bands, die Beatles und die Rolling Stones gehören bis heute zu den erfolgreichsten Bands aller Zeiten.

Was gibt es für Arten von Rockmusik?

Der britische Rock-Gitarrist Mark Knopfler. Die Gitarre, die er spielt, heißt "Stratocaster". Sie wurde im Jahr 1964 von der Marke "Fender" auf den Markt gebracht und wurde zu einem sehr beliebten Instrument bei Rockmusikern. Bis heute ist sie eine der meistgenutzten E-Gitarren.

Nach den Erfolgszeiten des Beat teilte sich die Rockmusik in mehrere Richtungen. Es wurde viel neues ausprobiert, jede Generation brachte etwas hinzu. So entstand in den 70er-Jahren der Hardrock, der harte Rock. Er machte Bands wie Queen, Deep Purple oder Led Zeppelin bekannt.

Andere Musiker machten etwas ruhigere Rockmusik. Diesen Stil nannte man Softrock, weicher Rock. Erfolgreiche Softrock-Künstler zu dieser Zeit waren zum Beispiel David Bowie oder Elton John.

Rund um das Jahr 1976 entstand in den USA die Punk-Kultur und mit ihr die Punk-Musik. Bands wie "Ramones", "Sex Pistols" oder "The Clash" machten den Punkrock in den USA und Europa beliebt.

Etwa in der gleichen Zeit begannen einige Hardrock-Musiker, eine noch etwas härtere und wildere Musik zu machen, die Heavy Metal genannt wurde. Bekannte Heavy-Metal-Bands aus dieser Zeit sind "Black Sabbath" oder "AC/DC". Beide sind allerdings auch Hardrock-Bands, oft lässt sich das nicht trennen.

Viele Bands sind außerdem dadurch bekannt geworden, dass sie Rockmusik mit Elementen aus anderen Musikrichtungen wie Popmusik verbanden. Viele mischten die Klänge der Rock-Gitarren mit elektronischen Klängen, die von einem Computer erzeugt werden. Diese Vermischung der Stile wird als "Crossover" bezeichnet, das ist englisch und bedeutet so viel wie "Überkreuzung". Zu den erfolgreichsten Crossover-Bands gehören "Linkin Park" und die "Red Hot Chili Peppers".

Rockmusik aus Deutschland

In Deutschland wurde zunächst wenig Rockmusik gemacht, im Radio spielte man hauptsächlich Rockmusik aus den USA und England. In den 70er-Jahren kam dann durch Sänger wie Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg oder Marius Müller-Westernhagen der Deutschrock auf. Er ist auch eine Art Crossover, denn er hat Wurzeln in Hard- und Softrock, aber auch in der Popmusik.

Rund um das Jahr 1980 begann in Deutschland die "Neue Deutsche Welle". Hier gab es dann schlagartig viele Musiker, die auf deutsch sangen. Viele Texte hatten mit politischen Themen dieser Zeit zu tun. Musikalisch hat die Musik der Neuen Deutschen Welle viel Ähnlichkeit zum Punkrock. Auch deutsche Punkbands wie "Die Toten Hosen" und "Die Ärzte" wurden in dieser Zeit bekannt.

Ab 1990

Kurt Cobain (vorne) und Krist Novoselić von "Nirvana"

In den Jahren nach 1990 entstand in den USA ein neuer Trend: Die Grunge-Musik (sprich: Grantsch). Sie entstand um 1990 im Westen der USA und ist eine Mischung aus Punk und Hardrock und war für eine kurze Zeit sehr angesagt. Besonders die Gruppe "Nirvana" um Gitarrist Kurt Cobain wurde eine der beliebtesten Bands dieser Zeit. Wie die meisten Grunge-Bands kommt sie aus der amerikanischen Stadt Seattle. Doch die Erfolgsgeschichte von Nirvana und der gesamten Grunge-Musik war kurz: Schon 1994 starb Kurt Cobain und Nirvana löste sich auf.

Von den bekannten Grunge-Bands aus Seattle gibt es heute nur noch "Pearl Jam". Die Zeit der Grunge-Musik war dann bald vorbei und es gab das sogenannte "Punk-Revival". In dieser Zeit wurden amerikanische Punk-Bands wie "Green Day" bekannt, die sich aber eher an den normalen Musikhörern orientierten als an der Punk-Kultur. Darum nannte man deren Musik "Pop-Punk". Eine weitere bekannte Pop-Punk-Gruppe aus dieser Zeit ist "Blink-182".

Außerdem entstand aus der Vermischung von Hip-Hop, Elektro und Metal das "Nu-Metal", mit dem Gruppen wie "Korn", "Linkin Park" oder "Limp Bizkit" bekannt wurden. Auch kleine Grunge-Neuanfänge gab es: 1994 gründete Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl die Gruppe "Foo Fighters", so entstand der "Post-Grunge".

Alle diese Stile, die in den 1990er-Jahren in den USA entstanden, fasst man heute als "Alternative Rock" (sprich: Elltörnetiff-Rock) zusammen. Dazu gehören Grunge und Post-Grunge, Pop-Punk, Nu-Metal, Garage Rock und bestimmte Crossover-Stile wie das Funk-Metal der Red Hot Chili Peppers.

Eine der bekanntesten Britpop-Bands: "Oasis" bei einem Konzert

Die Antwort aus Großbritannien auf die Grunge- und Punk-Musik dieser Zeit war der sogenannte "Brit-Pop". Im Gegensatz zu der oft sehr harten und rauen Grunge-Musik rückten hier ruhige und melodische Gitarren und sanfte Stimmen in den Vordergrund. Oft sagte man, dass das gar keine richtige Rockmusik mehr sei, darum gab man dem Stil den Namen Britpop, "Brit" für Britannien und Pop wegen der Weichheit. Bekannte Britpop-Gruppen sind "Oasis" und "Blur". Einige Britpop-Gruppen wie zum Beispiel "Radiohead" machten bald auch härtere Musik und werden deshalb auch dem Alternative-Rock zugeordnet.

Womit wird Rockmusik gespielt?

Die amerikanische Punkrock-Band "Green Day" bei einem Konzert. Im Punk gibt es meistens nur Gitarre, Bass und Schlagzeug. Nur selten wird ein anderes Instrument ergänzt.

Eine klassische Rockband besteht aus mindestens einer Gitarre, einer Bassgitarre und einem Schlagzeug. Meistens werden elektrische Gitarren und Bässe genutzt, es kommen aber auch akustische Instrumente vor. Häufig sind in einem Rockstück mehrere Gitarren zu hören: Eine spielt eine durchgehende Begleitung, die immer gleich bleibt, eine andere spielt dazu eine Melodie. Darum spricht man auch von Rhythmusgitarre und Melodie- oder Leadgitarre. Dieses Zusammenspiel aus Rhythmus und Melodie unterstützt die Bassgitarre durch tiefe Töne. Das Schlagzeug gibt der Musik noch zusätzlichen Rhythmus.

Weil es so viele verschiedene Arten von Rockmusik gibt, wird diese Besetzung oft durch einige Instrumente erweitert. In der Zeit des Rock'n'Roll wurde die Musik oft noch von einer großen Kapelle gespielt, wo dann zusätzlich noch ein Klavier, Saxophone, Trompeten und andere Blasinstrumente dazukamen. Auch im Softrock gab es häufig ein Klavier. Es gab sogar einige Softrocker, die Klavier spielten und dazu sangen, wie zum Beispiel Elton John oder Billy Joel. Außerdem wurden im Softrock auch Streichinstrumente wie Geigen oder Celli eingesetzt.

Besonders im Crossover und Deutschrock und zuweilen auch in anderen Rock-Typen wird die klassische Besetzung durch ein elektronisches Instrument wie ein Keyboard oder eine Hammond-Orgel ergänzt. Diese Instrumente erzeugen Töne durch einen Computer, darum können sie Klänge herstellen, die man mit elektrischen Gitarren und Bässen nicht erzeugen kann.

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