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Namibia

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Klexikon K yellow.png Namibia  
Flag of Namibia.svg
Flagge
Hauptstadt Windhoek
Amtssprache Englisch
Staatsoberhaupt Präsident Hage Gottfried Geingob
Einwohnerzahl etwa 3 Millionen
Fläche etwa 826.000 Quadratkilometer
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Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Namibia ist ein Land im Südwesten Afrikas. Obwohl es mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland ist, leben dort nur etwas mehr Menschen als in Hamburg. Die meisten wohnen in einigen größeren Städten, wie in der Hauptstadt Windhoek. Man sagt ungefähr „Windhuk“. Sie liegt in der Mitte des Landes.

Die meisten Einwohner sind Christen. Die übrigen leben nach einer Stammesreligion ihrer Vorfahren. Weil Namibia früher eine Kolonie von Deutschland war, sprechen einige Menschen dort Deutsch. Man sagt, dass etwa 20.000 Namibier Deutsch als Muttersprache haben.

Der Küste entlang und im Osten des Landes liegen je eine große Wüste. Eine davon heißt Namib und gibt dem Land seinen Namen. In der Mitte gibt es Berge. Dort regnet es im Sommer, also vom November bis zum April. Dadurch entstehen Flüsse, die aber während der Trockenzeit austrocknen. Nur die beiden Flüsse an den Grenzen im Norden und im Süden führen immer Wasser.

Entlang der Küste gibt es viele Naturschutzgebiete. Auch die Fische sind dort geschützt. Es gibt große Gruppen von Pinguinen. Im größten Nationalpark, der im Landesinnern liegt, leben Krokodile, Flusspferde, Zebras, Elefanten, Nashörner, Raubkatzen, Antilopen und viele andere Säugetiere. Es gibt aber auch viele verschiedene Vögel, Reptilien und Amphibien.

Was ist früher in Namibia passiert?

Diese Männer vom Volk der Herero haben den Völkermord überlebt. Sie wurden in Ketten gefangengenommen.

Wissenschaftler haben Felsmalereien gefunden, die nahelegen, das Namibia schon vor mehr als 10.000 Jahren besiedelt wurde. Ursprünglich lebte dort das Volk der San. In der frühen Neuzeit wanderten zwei weitere Völker nach Namibia ein: die Herero und Nama.

Zur Mitte des 19. Jahrhunderts kamen deutsche Kaufleute an die Küste Namibias. Dort errichteten sie Handelsstützpunkte. Später gründete man dort die Kolonie Deutsch-Südwestafrika. In Folge dessen wanderten Deutsche dorthin aus und kauften riesige Ländereien. Die Herero und Nama waren damit nicht einverstanden. Sie fühlten sich aus ihrer Heimat vertrieben, wurden auch angegriffen und begannen einen Aufstand.

Die deutsche Regierung schickte Soldaten in die Kolonie, um die Aufstände niederzuschlagen. Dabei wurden fast 80.000 Herero und Nama ermordet. Später sprach man von einem Völkermord. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland seine Kolonien. Danach bestimmten der Völkerbund und anschließend die Vereinten Nationen, dass Südafrika über Deutsch-Südwestafrika herrschen sollte.

Die Namibier kämpften gegen die Herrschaft Südafrikas, in dem Schwarze schlecht behandelt wurden. Wie in Südafrika selbst wurde die Apartheid eingeführt, die Rassentrennung. Die Vereinten Nationen wollten Südafrika das Gebiet wegnehmen, was jedoch scheiterte. Im Jahr 1990 wurde Namibia schließlich unabhängig, als Republik Namibia.

Wer hat in Namibia das Sagen?

In diesem Haus arbeitet das Parlament. Es steht in der Hauptstadt Windhoek und wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg gebaut. Man nennt es im Scherz Tintenpalast, weil die Politiker und Beamten dort wohl viel schreiben und daher Tinte verbrauchen.

Der Präsident von Namibia ist nicht nur Staatsoberhaupt, sondern auch Chef der Regierung. Er führt außerdem die Armee. Die Bürger des Landes wählen alle fünf Jahre einen Präsidenten. Nach zehn Jahren darf man nicht noch einmal gewählt werden.

Viel Macht hat auch das Parlament, das Nationalversammlung heißt. Es beschließt die Gesetze. Daneben gibt es noch einen Nationarat, der die Landesteile vertritt. Er darf aber nur Ratschläge erteilen. Sowohl in der Nationalversammlung als auch im Nationalrat gehören die allermeisten Politiker zu einer einzigen Partei, der SWAPO.

Wofür ist das Land bekannt?

Gegrilltes Fleisch auf dem Teller, vom Krokodil sowie den Antilopenarten Kudu und Oryx

Obwohl das Land nicht so viele Einwohner hat, gibt es drei Fernsehsender, viele Radiostationen und Zeitungen in mehreren Sprachen. Namibier mögen als Sport Fußball und Rugby. Die Fußballnationalmannschaft schaffte es jedoch nie an eine Weltmeisterschaft.

In Namibia isst man unter anderem gern Wild und den Vetkoek, der auch in Südafrika beliebt ist. Das ist eine frittierte Teigtasche mit Fleisch und Gemüse. Man kennt aus der deutschen Zeit noch Wiener Schnitzel und deutsches Bier. Von den Herero stammt Omaere, das man aus saurer Milch macht.

Womit verdienen die Leute ihr Geld?

Bergbau: Es gibt Diamanten, Kupfer, Gold und weitere kostbare Erze.

Viele Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Ins Ausland verkauft wird vor allem Fleisch. Auch der Fischfang schafft viele Arbeitsplätze. Wichtig ist auch der Bergbau. Es gibt Diamanten, Uran für Atomkraftwerke und Erze, aus denen man Metalle wie Kupfer und Gold gewinnt. Recht viel Geld bringt außerdem der Tourismus.

Der Reichtum ist sehr ungleichmäßig verteilt. Einer von fünf Menschen ist sehr arm, früher waren es sogar noch mehr. Jeder zehnte trägt die Krankheit HIV in sich. Jedes Kind muss mindestens während sieben Jahren die Schule besuchen. Dies ist kostenlos. Tatsächlich gehen knapp neun von zehn Kindern zur Schule.




Zu „Namibia“ findet ihr mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

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