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Mittelwert: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Mittelwert ist ein Begriff aus der [[Mathematik]]. Es geht darum, dass man aus mehreren Zahlen eine weitere erhält, den Mittelwert. Meistens denkt man dabei entweder an den Durchschnitt oder den Median.
[[Datei:MittelwertGrafik2.jpg|mini|Dieses Diagramm zeigt das Taschengeld von fünf Kindern. Karl erhält sehr viel [[Geld]], die anderen Kinder erhalten viel weniger und liegen ziemlich nahe beieinander. Im Durchschnitt erhält jedes Kind 8 [[Euro]], da liegen aber vier Kinder darunter. Im Median liegt Tanja mit 5 Euro, das entspricht einem Großteil der Gruppe.]]
Der Mittelwert ist ein Begriff aus der [[Mathematik]]. Es geht darum, dass man über eine Gruppe von Werten einen guten Überblick bekommt. Deshalb versucht man, die ganze Gruppe zu einem einzigen Wert zusammenzufassen.


Den Durchschnitt errechnet man so: Man will zum Beispiel den Durchschnitt von 30 Zahlen wissen. Dann zählt man alle diese Zahlen zusammen und erhält eine Summe. Diese Summe teilt man durch 30. Das Ergebnis ist dann der Durchschnitt, man sagt auch: das statistische Mittel.
Einen Mittelwert braucht man zum Beispiel um festzustellen, wie viel [[Geld]] die Menschen eines [[Land]]es verdienen oder wie alt sie werden. Man kann das dann einfacher mit anderen Ländern vergleichen. Auch Leistungen zwischen [[Schule|Schulklassen]] werden gerne so verglichen. Es gibt fast unzählig viele Anwendungsbeispiele.


Mit einem Mittelwert oder Durchschnittswert kann man in etwa einschätzen, wie es um eine Gruppe steht. Beispielsweise misst man bei einer Schulklasse, wie groß jedes einzelne Kind ist. Das eine Kind ist 133 Zentimeter hoch, das andere 129 Zentimeter, ein anderes 118 Zentimeter, ein weiteres Kind ist 130 Zentimeter hoch und so weiter. Die Durchschnittsgröße für die Klasse ergibt dann zum Beispiel 128 Zentimeter. So groß ist das durchschnittliche Kind.
Es gibt auch viele verschiedene Mittelwerte. Meistens denkt man dabei entweder an den Durchschnitt oder an den Median. Zum Durchschnitt sagen Mathematiker auch arithmetischer Mittelwert. Es gibt aber auch noch den geometrische Mittelwert und viele andere mehr. Auf dem Bevölkerungsamt, bei [[Bank]]en, [[Versicherung]]en und in vielen anderen Bereichen arbeitet man oft mit Mittelwerten. Zuerst muss man dann einmal festlegen, welchen Mittelwert man sinnvoll anwendet. Je nachdem bekommt man dann nämlich einen anderen Eindruck, wie die nachfolgenden Beispiele gleich zeigen werden.


== Warum gibt es noch den Median? ==
Zur Veranschaulichung dient das Diagramm hier rechts: Fünf [[Kind]]er erhalten Taschengeld. Karl erhält 22 [[Euro]], Heike 6 Euro, Tanja 5 Euro, Otto 4 Euro und Ulrike 3 Euro. Karl bekommt deutlich mehr als die anderen. Mathematiker nennen so einen Wert, der stark von den anderen abweicht, einen Ausreißer. Wir werden mal sehen, was das bewirkt.
Ein Durchschnittswert ist praktisch, wenn man Gruppen vergleichen will: Der Mittelwert in einer anderen Schulklasse ist vielleicht etwas höher oder niedriger. Aber dieses statistische Mittel hat auch Nachteile: Einige Kinder in der Klasse sind vielleicht besonders groß oder klein. Dann sagt der Durchschnitt nicht so gut aus, wie groß ein Kind dieser Klasse im Durchschnitt ist.


Ein anderes Beispiel ist der Reichtum in einem Land. Manche Leute verdienen besonders viel Geld pro Jahr. Wenn man dann den Durchschnitt errechnet, könnte man meinen: Alle Leute im Land haben ziemlich viel Geld. In Wirklichkeit gibt es wohl viele Arme und viele nicht ganz so arme Menschen. Wegen der wenigen Reichen liegt der Durchschnitt aber recht hoch.
==Was ist der Durchschnitt und wie berechnet man ihn?==
Wir nehmen mal an, mit Durchschnitt sei das arithmetische Mittel gemeint, denn es wird am häufigsten angewendet. Um den Durchschnitt im Bild zu bekommen rechnet man alle Geldbeträge zusammen und kommt auf 40 Euro. Diese [[Zahl]] teilt man durch die Anzahl der Kinder, also durch 5. Das Resultat ist 8 Euro, das ist der Durchschnitt.


Darum errechnet man manchmal auch einen Median. Bei diesem Mittelwert macht man es so: Man listet alle Kinder der Klasse nach ihrer Größe auf. Die Liste fängt an mit dem kleinsten Kind, das 118 Zentimeter hoch ist, dann kommt das nächste Kind, das zum Beispiel 122 Zentimeter hoch ist und so weiter.
So wird vieles berechnet, zum Beispiel das Durchschnittsalter aller Menschen in einem Land oder ihr durchschnittlicher Lohn. Allerdings kann diese Zahl auch in die Irre führen. In unserem Beispiel bekommt Karl deutlich mehr als die anderen Kinder. Man könnte meinen, ein Großteil der Gruppe hätte so um 8 Euro Taschengeld, das stimmt aber nicht. Der Durchschnitt ist also nicht immer die Größe, die den besten Überblick über eine Gruppe verschafft.


Wenn in der Klasse 30 Kinder sind, schaut man dann nach dem Kind in der Mitte dieser Liste. Das ist das Kind Nummer 15, das zum Beispiel 126 Zentimeter hoch ist. Der Median ist also 126 Zentimeter. Diese Zahl liegt in diesem Beispiel unter dem Durchschnitt. Das kommt daher, dass einige große Kinder „Ausreißer“ sind, die den Durchschnitt nach oben „verzerren“.
Ein Beispiel aus dem richtigen Leben ist der Reichtum der Menschen in einem Land. Manche Leute verdienen ganz besonders viel Geld. Wenn man dann den Durchschnitt errechnet, könnte man meinen: Alle Leute im Land haben ziemlich viel Geld. In Wirklichkeit gibt es wohl viele Arme und viele nicht ganz so arme Menschen. Wegen der wenigen Reichen liegt der Durchschnitt aber recht hoch.


{{Entwurf}}
==Was ist der Median und wie bestimmt man ihn?==
[[Datei:Median - Example with animal figures.jpg|mini|Diese neun [[Tier]]figuren wurden zunächst der Größe nach aufgestellt um den Median zu bestimmen. Die braune [[Kuh]] ist genau in der Mitte der Reihe: Links von ihr sind vier Tiere und rechts von ihr ebenfalls vier. Also liegt der Median bei der braunen Kuh.]]
Man verwendet manchmal auch den Median als Mittelwert. Dabei macht man es so: Man sortiert das Taschengeld aller Kinder nach der Höhe. Dann zählt man das mittlere Kind ab. In unserem Fall ist dies Tanja mit 5 Euro Taschengeld. Der Median ist also 5 Euro. Heike und Otto liegen ganz in der Nähe und Ulrike ist auch nicht sehr weit davon entfernt. Die meisten Kinder liegen also mit ihrem Taschengeld nahe bei Tanja.
 
Karl ist ein Ausreißer. Wenn er die Gruppe verlässt, sinkt der Durchschnitt stark ab, nämlich auf 4,50 Euro. Der Median liegt dann zwischen Tanja und Otto, also auch immer noch bei 4.50 Euro. Wenn aber ein anderes Kind die Gruppe verlässt, ändert sich nicht viel. Ein einzelner Ausreißer hat also sehr viel Einfluss auf den Durchschnitt, nicht aber auf den Median. Deshalb ist in diesem Beispiel der Median ein viel sinnvollerer Mittelwert.
 
Im richtigen Leben ist dies ebenfalls sehr wichtig: In einem Land können zum Beispiel viele arme [[Landwirt|Bauern]] leben, die sehr wenig verdienen. Wenige Großgrundbesitzer verdienen jedoch sehr viel Geld. Gemäß dem Durchschnitt könnte man meinen, den Menschen gehe es allen recht gut. Im Median liegt jedoch ein armer Bauer, zusammen mit den meisten Menschen in diesem Land. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Reichen noch reicher werden. Den Durchschnitt würde das aber sehr wohl verändern.
 
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[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]

Version vom 10. März 2019, 21:22 Uhr

Dieses Diagramm zeigt das Taschengeld von fünf Kindern. Karl erhält sehr viel Geld, die anderen Kinder erhalten viel weniger und liegen ziemlich nahe beieinander. Im Durchschnitt erhält jedes Kind 8 Euro, da liegen aber vier Kinder darunter. Im Median liegt Tanja mit 5 Euro, das entspricht einem Großteil der Gruppe.

Der Mittelwert ist ein Begriff aus der Mathematik. Es geht darum, dass man über eine Gruppe von Werten einen guten Überblick bekommt. Deshalb versucht man, die ganze Gruppe zu einem einzigen Wert zusammenzufassen.

Einen Mittelwert braucht man zum Beispiel um festzustellen, wie viel Geld die Menschen eines Landes verdienen oder wie alt sie werden. Man kann das dann einfacher mit anderen Ländern vergleichen. Auch Leistungen zwischen Schulklassen werden gerne so verglichen. Es gibt fast unzählig viele Anwendungsbeispiele.

Es gibt auch viele verschiedene Mittelwerte. Meistens denkt man dabei entweder an den Durchschnitt oder an den Median. Zum Durchschnitt sagen Mathematiker auch arithmetischer Mittelwert. Es gibt aber auch noch den geometrische Mittelwert und viele andere mehr. Auf dem Bevölkerungsamt, bei Banken, Versicherungen und in vielen anderen Bereichen arbeitet man oft mit Mittelwerten. Zuerst muss man dann einmal festlegen, welchen Mittelwert man sinnvoll anwendet. Je nachdem bekommt man dann nämlich einen anderen Eindruck, wie die nachfolgenden Beispiele gleich zeigen werden.

Zur Veranschaulichung dient das Diagramm hier rechts: Fünf Kinder erhalten Taschengeld. Karl erhält 22 Euro, Heike 6 Euro, Tanja 5 Euro, Otto 4 Euro und Ulrike 3 Euro. Karl bekommt deutlich mehr als die anderen. Mathematiker nennen so einen Wert, der stark von den anderen abweicht, einen Ausreißer. Wir werden mal sehen, was das bewirkt.

Was ist der Durchschnitt und wie berechnet man ihn?

Wir nehmen mal an, mit Durchschnitt sei das arithmetische Mittel gemeint, denn es wird am häufigsten angewendet. Um den Durchschnitt im Bild zu bekommen rechnet man alle Geldbeträge zusammen und kommt auf 40 Euro. Diese Zahl teilt man durch die Anzahl der Kinder, also durch 5. Das Resultat ist 8 Euro, das ist der Durchschnitt.

So wird vieles berechnet, zum Beispiel das Durchschnittsalter aller Menschen in einem Land oder ihr durchschnittlicher Lohn. Allerdings kann diese Zahl auch in die Irre führen. In unserem Beispiel bekommt Karl deutlich mehr als die anderen Kinder. Man könnte meinen, ein Großteil der Gruppe hätte so um 8 Euro Taschengeld, das stimmt aber nicht. Der Durchschnitt ist also nicht immer die Größe, die den besten Überblick über eine Gruppe verschafft.

Ein Beispiel aus dem richtigen Leben ist der Reichtum der Menschen in einem Land. Manche Leute verdienen ganz besonders viel Geld. Wenn man dann den Durchschnitt errechnet, könnte man meinen: Alle Leute im Land haben ziemlich viel Geld. In Wirklichkeit gibt es wohl viele Arme und viele nicht ganz so arme Menschen. Wegen der wenigen Reichen liegt der Durchschnitt aber recht hoch.

Was ist der Median und wie bestimmt man ihn?

Diese neun Tierfiguren wurden zunächst der Größe nach aufgestellt um den Median zu bestimmen. Die braune Kuh ist genau in der Mitte der Reihe: Links von ihr sind vier Tiere und rechts von ihr ebenfalls vier. Also liegt der Median bei der braunen Kuh.

Man verwendet manchmal auch den Median als Mittelwert. Dabei macht man es so: Man sortiert das Taschengeld aller Kinder nach der Höhe. Dann zählt man das mittlere Kind ab. In unserem Fall ist dies Tanja mit 5 Euro Taschengeld. Der Median ist also 5 Euro. Heike und Otto liegen ganz in der Nähe und Ulrike ist auch nicht sehr weit davon entfernt. Die meisten Kinder liegen also mit ihrem Taschengeld nahe bei Tanja.

Karl ist ein Ausreißer. Wenn er die Gruppe verlässt, sinkt der Durchschnitt stark ab, nämlich auf 4,50 Euro. Der Median liegt dann zwischen Tanja und Otto, also auch immer noch bei 4.50 Euro. Wenn aber ein anderes Kind die Gruppe verlässt, ändert sich nicht viel. Ein einzelner Ausreißer hat also sehr viel Einfluss auf den Durchschnitt, nicht aber auf den Median. Deshalb ist in diesem Beispiel der Median ein viel sinnvollerer Mittelwert.

Im richtigen Leben ist dies ebenfalls sehr wichtig: In einem Land können zum Beispiel viele arme Bauern leben, die sehr wenig verdienen. Wenige Großgrundbesitzer verdienen jedoch sehr viel Geld. Gemäß dem Durchschnitt könnte man meinen, den Menschen gehe es allen recht gut. Im Median liegt jedoch ein armer Bauer, zusammen mit den meisten Menschen in diesem Land. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Reichen noch reicher werden. Den Durchschnitt würde das aber sehr wohl verändern.




Zu „Mittelwert“ findet ihr mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

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