2024 wird gefeiert: 10 Jahre Klexikon und 5 Jahre MiniKlexikon. Spenden helfen uns sehr!

Marshallinseln: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
K (Automatische Einbindung der Länder-Infobox)
(Anpassung an Infobox)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox_Marshallinseln}}
{{Infobox_Marshallinseln}}
[[Datei:JJ7V2379 (40325504).jpg|mini|Die über tausend [[Insel]]n der Marshallinseln ragen nur zwei [[Meter]] über den [[Meeresspiegel]] hinaus. Deshalb sind sie durch den [[Klimawandel]] gefährdet. Wenn der [[Meeresspiegel]] weiter ansteigt, werden sie überflutet.]]
[[Datei:JJ7V2379 (40325504).jpg|mini|Die über tausend [[Insel]]n der Marshallinseln ragen nur zwei [[Meter]] über den [[Meeresspiegel]] hinaus. Deshalb sind sie durch den [[Klimawandel]] gefährdet. Wenn der [[Meeresspiegel]] weiter ansteigt, werden sie überflutet.]]
[[Datei:Republic of the Marshall Islands Capitol Building.gif|mini|Auf der [[Himmelsrichtung|südlichen]] Insel Delap steht das Capitol, in dem sich das [[Parlament]] und die [[Regierung]] befinden.]]
Die Marshallinseln sind ein [[Insel]]-[[Staat]] in [[Ozeanien]]. Benannt wurden die Inseln nach dem [[England|englischen]] Kapitän John Marshall, der sie im Jahr 1788 besuchte. Der Staat ist sehr klein und hat weniger Einwohner als eine [[Großstadt]]. Auch von der Fläche her gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der [[Erde]]. Die 181 Quadratkilometer sind nur ein Drittel der Fläche des [[Bodensee]]s. Die [[Hauptstadt]] heißt Majuro. Dort lebt fast die Hälfte der Bevölkerung.  
Die Marshallinseln sind ein [[Insel]]-[[Staat]] in [[Ozeanien]]. Benannt wurden die Inseln nach dem [[England|englischen]] Kapitän John Marshall, der sie im Jahr 1788 besuchte. Im ganzen Staat leben nur 53.000 [[Mensch]]en. Das sind weniger als in einer [[Großstadt]]. Auch von der Fläche her gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der [[Erde]]. Die 181 Quadratkilometer sind nur ein Drittel der Fläche des [[Bodensee]]s. Die [[Hauptstadt]] heißt Majuro. Dort lebt fast die Hälfte der Bevölkerung.  


Eine Besonderheit der Marshallinseln sind die Stabkarten. Das sind zusammengebundene Stäbe, die vor der Fahrt als Orientierungshilfe dienten. Sie deuteten die Wellenformationen, Wind- und Wasserströmungen zwischen den [[Atoll]]en an. Während der Fahrt wurden sie aber nicht verwendet. Kleinere und gebogene Stäbe zeigten an, wie die Wellen von den Inseln abgelenkt wurden. Schon der [[Entdecker]] [[James Cook]] war davon beeindruckt, welche guten Seefahrer die [[Ozeanien|Ozeanier]] waren, und wie gut sie sich auf dem Meer orientieren konnten. Aber die Einheimischen hielten ihr Wissen geheim. So gelang es erst spät, herauszufinden, wie die Stabkarten funktionieren. Heute ist dieses Wissen allerdings schon fast vollständig verloren.
Eine Besonderheit der Marshallinseln sind die Stabkarten. Das sind zusammengebundene Stäbe, die vor der Fahrt als Orientierungshilfe dienten. Sie deuteten die Wellenformationen, Wind- und Wasserströmungen zwischen den [[Atoll]]en an. Während der Fahrt wurden sie aber nicht verwendet. Kleinere und gebogene Stäbe zeigten an, wie die Wellen von den Inseln abgelenkt wurden. Schon der [[Entdecker]] [[James Cook]] war davon beeindruckt, welche guten Seefahrer die [[Ozeanien|Ozeanier]] waren, und wie gut sie sich auf dem Meer orientieren konnten. Aber die Einheimischen hielten ihr Wissen geheim. So gelang es erst spät, herauszufinden, wie die Stabkarten funktionieren. Heute ist dieses Wissen allerdings schon fast vollständig verloren.
Zeile 13: Zeile 12:


<gallery>
<gallery>
Marshall Islands on the globe (small islands magnified) (Polynesia centered).svg|Die Marshallinseln liegen im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] verstreut.
Polynesian navigation device showing directions of winds, waves and islands.jpg|Eine Stabkarte ist eine alte Seekarte, mit denen sich die Einheimischen früher orientierten.
Polynesian navigation device showing directions of winds, waves and islands.jpg|Eine Stabkarte ist eine alte Seekarte, mit denen sich die Einheimischen früher orientierten.
Ivy Mike (Eniwetok-Atoll - 31. Oktober 1952).jpg|Auf dem Eniwetok-[[Atoll]] zündeten die [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]] diese [[Wasserstoff]]-Bombe.
Ivy Mike (Eniwetok-Atoll - 31. Oktober 1952).jpg|Auf dem Eniwetok-[[Atoll]] zündeten die [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]] diese [[Wasserstoff]]-Bombe.
Operation Crossroads Baker Edit.jpg|Diese [[Atombombe]] auf dem Bikini-Atoll wurde 27 [[Meter]] unter der Wasseroberfläche gezündet.
Operation Crossroads Baker Edit.jpg|Diese [[Atombombe]] auf dem Bikini-Atoll wurde 27 [[Meter]] unter der Wasseroberfläche gezündet.
Bikini-Atoll.jpg|So sieht das Bikini-Atoll aus dem [[Weltall]] aus.
Bikini-Atoll.jpg|So sieht das Bikini-Atoll aus dem [[Weltall]] aus.
Republic of the Marshall Islands Capitol Building.gif|Auf der [[Himmelsrichtung|südlichen]] Insel Delap steht das Capitol, in dem das [[Parlament]] und die [[Regierung]] arbeiten.
</gallery>
</gallery>


{{Artikel}}
{{Artikel}}
[[Kategorie:Erdkunde]]
[[Kategorie:Erdkunde]]
[[Kategorie:Artikel mit ungeprüfter Infobox]]
[[Kategorie:Artikel mit geprüfter Infobox]]

Version vom 18. April 2019, 10:18 Uhr

Klexikon K yellow.png Marshallinseln  
Flag of the Marshall Islands.svg
Flagge
Hauptstadt Majuro
Amtssprache Englisch, Marshallesisch
Staatsoberhaupt Präsident David Kabua
Einwohnerzahl etwa 53.000
Fläche etwa 181 Quadratkilometer
Marshall Islands on the globe (small islands magnified) (Polynesia centered).svg
Wo das Land in Ozeanien liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde
Die über tausend Inseln der Marshallinseln ragen nur zwei Meter über den Meeresspiegel hinaus. Deshalb sind sie durch den Klimawandel gefährdet. Wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt, werden sie überflutet.

Die Marshallinseln sind ein Insel-Staat in Ozeanien. Benannt wurden die Inseln nach dem englischen Kapitän John Marshall, der sie im Jahr 1788 besuchte. Der Staat ist sehr klein und hat weniger Einwohner als eine Großstadt. Auch von der Fläche her gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der Erde. Die 181 Quadratkilometer sind nur ein Drittel der Fläche des Bodensees. Die Hauptstadt heißt Majuro. Dort lebt fast die Hälfte der Bevölkerung.

Eine Besonderheit der Marshallinseln sind die Stabkarten. Das sind zusammengebundene Stäbe, die vor der Fahrt als Orientierungshilfe dienten. Sie deuteten die Wellenformationen, Wind- und Wasserströmungen zwischen den Atollen an. Während der Fahrt wurden sie aber nicht verwendet. Kleinere und gebogene Stäbe zeigten an, wie die Wellen von den Inseln abgelenkt wurden. Schon der Entdecker James Cook war davon beeindruckt, welche guten Seefahrer die Ozeanier waren, und wie gut sie sich auf dem Meer orientieren konnten. Aber die Einheimischen hielten ihr Wissen geheim. So gelang es erst spät, herauszufinden, wie die Stabkarten funktionieren. Heute ist dieses Wissen allerdings schon fast vollständig verloren.

Wie andere Inseln im Pazifik waren die Marshallinseln um das Jahr 1900 eine Kolonie des Deutschen Kaiserreiches. Heute sind sie eng mit den Vereinigten Staaten verbunden. Bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1986 ,wurden sie im Auftrag der Vereinten Nationen von den USA kontrolliert. Deshalb ist Englisch neben Marshallesisch Amtssprache des Staates.

Zu den Marshallinseln gehören auch das Eniwetok-Atoll und das Bikini-Atoll. Das sind zwei Inselgruppen, die die USA in den Jahren von 1946 bis 1958 für Kernwaffentests nutzten. Die Bewohner wurden vorher evakuiert. Während der Tests lebten etwa 11.000 Techniker, Wissenschaftler und Militärs auf Eniwetok. Das Atoll wurde stark verstrahlt. Die Bewohner der südlichen und westlichen Inseln durften wieder zurückkehren. Doch Landwirtschaft ist nicht mehr möglich. Deshalb sind die Einwohner auf Entschädigungen angewiesen. Doch das Geld, das sie als Entschädigung erhalten, wird immer weniger.

Auf dem Bikini-Atoll wurde eine Wasserstoffbombe gezündet, die tausendmal stärker war als die Bombe, die über Hiroshima gezündet wurde. Für die Bewohner war die Umsiedlung eine Katastrophe. Die neuen Inseln boten nur wenig Nahrung und Trinkwasser. Schon nach zwei Monaten baten die neuen Bewohner darum, wieder in ihre Heimat gebracht zu werden. Nach wenigen Jahren mussten sie aber das Bikini-Atoll wieder verlassen. Wie schlimm die Lage der Einheimischen war, bekam die Außenwelt kaum mit. Deshalb benannte auch ein französischer Modedesigner den Bikini-Badeanzug nach dem Bikini-Atoll. Er spielte dabei mit den Wortenatomisch“ und „an-atomisch“. Ersteres hat mit der Bombe zu tun, das zweite mit dem Körper.




Zu „Marshallinseln“ findet ihr mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon ist die Wikipedia für Kinder und Schüler. Das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern in über 3000 Artikeln. Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich. Alles, was man für den Unterricht in Schulen, Hausaufgaben und Referate wissen muss.